- 著者
-
橋爪 大輝
- 出版者
- 日本倫理学会
- 雑誌
- 倫理学年報 (ISSN:24344699)
- 巻号頁・発行日
- vol.68, pp.187-200, 2019 (Released:2021-05-17)
Die »Geschichte«(story)ist einer der Hauptbegriffe von Hannah Arendt. Sie
benutzt diesen Begriff z.B. in »Verstehen und Politik«(1953), Vita activa oder
Vom tätigen Leben(1960), Between Past and Future[Zwischen Vergangenheit
und Zukunft](1961), Über die Revolution(1965), Men in Dark Times[Menschen
in finsteren Zeiten](1968)und The Life of the Mind[Vom Leben des
Geistes](2 Bde., 1978).
Nach Arendt erschließt die Geschichte den »Sinn« eines Ereignisses. Aber
was ist dieser »Sinn«? Unser Aufsatz versucht, diese Frage zu beantworten, indem
er darlegt, was für eine Rede die Geschichte ist. Wir befassen uns dafür
hauptsächlich mit Arendts Aufsatz »Verstehen und Politik«, weil er ihre Theorie
der Geschichte ausdrücklich und ausführlich entwickelt.
Im 1. Abschnitt erklärt der vorliegende Aufsatz den Begriff mathematischphysikalischer
»Kausalität«, die sich Arendts Meinung nach nicht dem Geschichte-
Erzählen anpassen kann. Ein Ereignis wird nicht durch Kausalität verständlich,
sondern durch den Sinn. Im 2. Abschnitt zeigen wir, dass die Erzähler, die
über ein »neues«, unvoraussagbares Ereignis staunen, dafür bis ins vorausgehende
Ereignis zurückgehen(Retrospektivität)und zwei Ereignisse aufeinander
beziehend erzählen(Relativität). Die Neuheit dieses neuen Ereignisses wird uns
- wie im 3. Abschnitte gezeigt - durch dessen Abbrechung der Alltäglichkeit und
dessen Unerklärbarkeit durch bisherige Theorie deutlich gemacht. Im 4. Abschnitt
schließen wir, dass die zwei(oder mehr)Ereignisse in der Geschichte
eine Ganzheit konstituieren müssen(Totalität). Der Aufsatz erschließt so drei
Momente der Geschichte: 1)Relativität, 2)Retrospektivität, und 3)Totalität.
Der 5. Abschnitt folgert abschließend: der »Sinn« des Ereignisses wird durch
diese Momente erschlossen, und er ist eine Beziehungsbestimmung, die ein Ereignis
in dieser Struktur mit einem anderen Ereignis durch die Referenz aufeinander
erhalten kann.