- 著者
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柿本 智正
- 出版者
- 関西法政治学研究会
- 雑誌
- 憲法論叢 (ISSN:24330795)
- 巻号頁・発行日
- vol.6, pp.27-43, 1999-12-20 (Released:2018-01-10)
Selten hat ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts nicht nur eine sehr ausgedehnte wissenshaftliche Kritik, sondern eine so heftige offentliche Aufwallung erzeugt, wie der Beschluss des 1. Senates, das Gebot des Freistaates Bayern, in den Klassenzimmern seiner Volksschulen Krzifixe aufzuhangen, sei verfassungswidrig. Die Grunde fur den offentlichen Anstoss stehen in die tiefgreifendere Sorge oder gar Angst vor der Wirklichkeit einer Gesellschaft, in der zentrale herkommliche uberlieferte christlichkulturelle Identifikationselemente fehlen und damit ein weiteres Stuck Zukunftsunsicherheit und vielleicht sogar ein Gefuhl der Verlorenheit eintritt. Aus dem religiosen Symbolgehald des Kreuzes leitet das Bundesverfassungsgericht die Verletzung der sogenannten negativen Religionsfreiheit durch das statliche Gebot, Kreuze in Klassenzimmern der Volksschulen aufzuhangen, ab, weil es diesen den Kindern vor Augen halte, sie sich dem nicht entziehen konnen, und es fur Andersdenkende unzumutbar sei, unter dem Kreuz zu lernen. In dem Aufsatz wird der Diskussion um den Kurzifix-Beschluss unter Berucksichtigung der religiose Neutralitat des Staates behandelt.