著者
樋口 隆一
出版者
美学会
雑誌
美學 (ISSN:05200962)
巻号頁・発行日
vol.34, no.3, 1983-12-31

Der Lebensweg von Johannes Brahms lief fast parallel mit der Entwicklung der Bach-Renaissance im 19. Jahrhundert. Im Vortrag wurde die Gegeneinanderwirkung zwischen Brahms und Bachforschung erortert aus folgenden Gesichtspunkten : 1) Alte-Bach-Ausgabe ; 2) Briefwechsel mit Philipp Spitta ; 3) Brahms als Bach-Interpret. Zum 2) wurde die achtjahrige Pause hervorgehoben, die sich vielleicht auf die Meinungsunterschiede uber Bach-Sache bezieht. Zum 3) wurden gezeigt die Auffuhrungspartitur der Bachschen Kantate 34 "O ewiges Feuer, o Ursprung der Liebe" (Sammlung der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, Signatur : III 25453/H 27794 ; Auffuhrungsdatum : 10. 1. 1875). Daraus geht hervor, dass Brahms dort mehrfach die Instrumentation veranderte, namlich die originalen Trompeten-Partien teilweise in die Stimmen von Floten bzw. Oboen oder sogar Klarinetten umschreiben liess, die ausser 2 Oboen alle zusatzlich sind. 2 Fagotte und Orgel behandelt er auch nicht buchstablich : Fagotte manchmal als Unterstutzung der Manner, Orgel mit "Tacet"-Stelle. Schluss : Brahms' Verhaltnis zur Bachschen Musik wird gepragt durch seine positivistische Haltung. Positivistisches Historismus im Gegensatz vom "enthusiastischen Historismus" (Doflein) bei Mendelssohn. Seine Rolle als Brucke zwischen Musikwissenschaft und Praxis ist schatzenswert. Als Bach-Interpret ist er prinzipiell originaltreu, aber doch gegebenfalls so frei, wie oben gezeigt.

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