著者
小林 良孝
出版者
静岡大学人文学部
雑誌
人文論集 (ISSN:02872013)
巻号頁・発行日
vol.53, no.1, pp.A97-A150, 2002-07-31

Der Untertitel zu Michael Endes Roman ≫MOMO≪ heiBt ≫Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zuruckbrachte.≪ Was heiBt: die Zeit stehlen? Was heiBt: die gestohlene Zeit zuruckbringen? Um die Fragen zu beantworten, muss man zunachst feststellen, um welche Art von Zeit es sich bei dem Marchen-Roman ≫MOMO≪ handelt. Das erklart Ende selbst auf Seite 57: "Zeit ist Leben. Und das Leben wohnt im Herzen." Deshalb wird die Zeit in ≫MOMO≪ einfach erzahlt, wie der Mensch das tagliche Leben fiihrt. Jedes tagliche Leben hangt von den Fahigkeiten jedes Herzens ab. Denn Ende sagt: "Das Leben wohnt im Herzen." Momo entwickelt Fahigkeiten im Herzen ihrer Freunde, indem sie ihren Worten zuhort. Wenn Momo ihnen zuhort, kommt in Ninos und Nicolas Herzen die Fahigkeit zu lieben, in Jijis Herzen die zu hoffen, in Beppos Herzen die zu glauben und in die Herzen der Kinder die Gabe zu phantasieren. Das Wesen dieser Fahigkeiten besteht in der Qualitat, die in Zahlen nicht dargestellt werden kann. Also steht Momo fur die qualitative Zeit. Dagegen kommt es den grauen Herren gar nicht darauf an, dass man liebt, dass man liebt, dass man glaubt und dass man phantasiert. Das Einzige, worauf es im Leben ankommt, ist nach ihnen, dass jeder es weiter bringt als die anderen, dass jeder mehr wird als die anderen und dass jeder mehr hat als die anderen. Das Wesen ihrer Fahigkeit besteht in der Quantitat, die in Zahlen dargestellt werden kann. Also stehen die grauen Herren fur die quantitative Zeit. Die grauen Herren treten in Momos Welt als Agenten der Zeit-Spar-Kasse auf. Sie empfehlen den Menschen, Zeit einzusparen und das Ersparte bei ihnen liegen zu lassen. Aber alle Zeit, die sie einsparen, ist fur sie verloren, weil die grauen Herren die eingesparte Zeit verzehren. Abo sind die grauen Herren Zeit-Diebe. Aber was fur Zeit wird von ihnen gestohlen? Natiirlich die qualitative Zeit. Sie erobern alle Menschen bis auf ein kleines Madchen Momo. Die quantitative Zeit herrscht uber alle Menschen. Jeder lebt einfach, um es weiter zu bringen, mehr zu werden, mehr zu haben als die anderen. Die Fahigkeiten zu lieben, zu hoffen u.s.w. sind von den grauen Herren gestohlen worden. So leiden die Menschen im Grunde an einer todlichen Krankheit. Zu guter Letzt geht Momo zum Gegengriff iiber. Mit der List des Meisters Hora und mit Hilfe von Kassiopeia treibt Momo sie in die Enge, so dass sie bis auf den Letzten schwinden miissen, und befreit die gestohlene Zeit aus ihrem riesigen Vorratsspeicher. Die befreite Zeit kehrt in die Herzen, in die sie eigentlich gehb'rte, zuriick. Das qualitative Wesen der Zeit lebt in jedem Herzen wieder auf: Jeder fangt wieder an zu lieben, zu hoffen, zu glauben und zu phantasieren. Damit ist die tb'dliche Krankheit geheilt. In dem Marchen-Roman ≫MOMO≪ werden die qualitative Zeit und die quantitative Zeit vor eine Alternative gestellt. Eine Koexistenz oder Mitexistenz der beiden ist unmoglich. Das ist ein Problem.
著者
小林 良孝
出版者
静岡大学人文学部
雑誌
人文論集 (ISSN:02872013)
巻号頁・発行日
vol.55, no.2, pp.A25-A90, 2005-01-31

Michael Ende sagt, >Der Spiegel im Spiegel< solle sich die Heilwirkung als Homeopathie auf Leser auswirken. Wenn die Giftigkeit eines Giftstoffes sehr entkraftet wird, hat sie nicht mehr die tbdliche Wirkung, sondern die Heilwirkung. Die Homeopathie ist die Heilkunst mit dem Arzneimittel, das aus dem entkrafteten Giftstoff hergestellt wird. Man sagt, es gebe keine Hoffnung in >Der Spiegel im Spiegel< Darin gibt es tatsachlich viele hoffnungslosen Geschichten. Die Hoffnungslosigkeit ist das todliche Gift. Wenn sich >Der Spiegel im Spiegel< als Homeopathie auf Leser auswirken kann, muss die Hoffnungslosigkeit in >Der Spiegel im Spiegel< so sehr entkraftet sein, dass sie sich nicht mehr todlich auswirken kann. Wie kann das geschaffen werden? Michael Ende hat das geschaffen, indem er hier und da in >Der Spiegel im Spiegel< die Geschichten aufstellt, die uns Lesern die Hoffnung machen. Die folgenden Geschichten sind es, die uns Lesern Hoffnung machen. 1. Die vierzehnte Geschichte, die mit dem Wort anfangt: Die Hochzeitsgaste waren tanzende Flammen, In >Der Spiegel im Spiegel< sind viele hoffnungslosen Geschichten zwischen Mann und Frau. Diese Hochzeit ist bei Gott ein grofiartiges Fest. Die Geschichte ist es, die uns Hoffnung macht. 2. Die achtundzwanzigste Geschichte, die mit dem Wort anfangt: Das Feuer wurde von neuem erb'ffnet. Die achtzehnte Geschichte erzahlt iiber den Ha8 und den Mordversuch. Auch die achtundzwanzigste Geschichte erzahlt am Anfang iiber den Diktator, der von gegen ihn revoltierten Leuten getotet worden ist. Als er gestorben ist, ging er bis zum Ursprung des Lebens zuriick und dort wird ihm ein neues Leben gegeben. Diese Geschichte erzahlt iiber die Palingenesis, an die M. Ende glaubt. 3. Die neunzehnte Geschichte, die mit dem Wort anfangt Dem jungen Arzt war gestattet warden,---. M. Ende denkt, der Mensch solle die geistige Freiheit haben. Der Mensch solle die Gleichheit vor dem Gesetz haben. Die Wirtschaftsleben solle durch die Menschenliebe gefiihrt werden. Die neunundzwanzigste Geschichte erzahlt liber den Menschen, dem die geistige Freiheit und die Gleichheit vor dem Gesetz geraubt worden sind. Die vierte Geschichte erzahlt iiber die bankrotte Wirtschaft, die nicht durch die Menschenliebe, sondern durch die grenzlos brennende Begiefde nach Geld gefiihrt worden ist. Aber die neunzehnte Geschichte erzahlt iiber die Freiheit, die Gleichheit und die Menschenliebe, die sich in einer russischen Gesellschaft ideal verwirklichen und koopelierend funkfionieren. 4. Die zweiundzwanzigste Geschichte, die mit dem Wort anf angt: Der Weltreisende beschloss, seine Wanderung durch die Gassen dieser Haf enstadt zu beenden. Die zehnte Geschichte erzahlt iiber den Menschen, der du genannt wurde. Du wohntest sicher in deiner Welt. Aber einmal geschah es, dass die Welt entzweiriB. Ein Spalt b'ffnete sich weiter und weiter. Deine Welt, in der du dich bis dahin sicher befand, fing an zusammenzubrechen. Du bist in den finsteren Abgrund des fremden Weltalls abgestiirzt. Du hast den Grund deines eigenen Daseins verloren. Der Weltreisende in der zweiundzwanzigsten Geschichte reiste durch die Welt, um den Schliissel zum Radsel seines eigenen Daseins auszufinden. Nichts dergleichen existierte. Als er ratios auf den schmutzigen Steinstufen saB, die zur Tiir eines hohen Hauses emporfiihrten, wurde er von einem asiatischen Madchen gebeten, seine unzulanglichen Dienste anzunehmen. Jede Halle dieses Hauses zeigte die verschiedenen Phasen der Welt. Der Weltreisende und das Madchen schritten schweigend nebeneinander dadurch jungfraulichen Kontinenten und morgendammernden Ozeanen entgegen. Dort wird er endlich den Schliissel zum Radsel seines eigenen Daseins erfahren. 5. Die vierundzwanzigste Geschichte, die mit dem Wort anf angt: Unter einem schwarzen Himmel liegt ein unbewohnbares Land. Die fiinfte Geschichte erzahlt liber einen Tanzer. Der Tanzer soil gleichzetig mit dem Aufheben des Vorhangs anfangen, sein Solo zu tanzen. Er steht auf der Biihne hinter dem geschlossen Vorhang und erwartet den Beginn. Aber der Vorhang will auf ewig nicht aufgehen. Aus seiner Erwartung wird Arger. Aus seinem Arger Hoffnunglosigkeit. Und er hat alle Schritte und Spriinge vergessen, weil da ihm sein Tanz nichts mehr bedeutete. Trozdem soil er auf der Biihne hinter dem schwarzen Tuch vor sich stehenbleiben. Ein Kind in der vierundzwanzigsten Geschichte geht in die Bude mitten im Jahrmarkt einer toten Stadt. Durch seine sich vorstellende Kraft gelingt es ihm, eine Person zu verkorpern. Plotzlich fangt der Vorhang an aufzugehen. An die Rampe tritt der Pagad, ein Magier, und nimmt seinen Hut ab und verbeugt sich tief. Am Anfang heiBt er Ende. D.h. am Anfang ist das Ende. Ende nennt das Kind Michael. Michael und Ende, d.h. Michael Ende, verlassen die Bude und die tote Stadt, und sie gehen eine neue Welt suchen, wo beide wohnen konnen, sich gegenseitig an der Hand haltend. 6. Die elfte Geschichte, die mit dem Wort anfangt: Das Innere eines Gesichts, mit geschlossenen Augen, sonst nichts. Dunkelheit. Leere. Heimkehren. Heimkehren wohin? Die zwolfte Geschichte erzahlt liber die Briicke, die von den steilen Klippen unserer Landesgrenze liber die bodenlose Abgrund hinausragt. Die Briicke wird niemals fertig werden. Viele von uns bezweifeln sogar, dass es liberhaupt eine gegeniiberliegende Seite gibt. Nietsche hat gesagt, Gott sei gestorben. Gott war das geistliche Zuhause, die geistliche Heimat, fur die europaischen Menschen. Aber viele Europaischen heute haben das geistliche Zuhause verloren. Die elfte Geschichte erzahlt liber den Menschen, der das Zuhause verleugnet und in Stich gelassen hatte. Er war ein gefiirchteter Engeltoter. Jetzt hat er aber seine Heimkehr begonnen. Er ging liber die Briicke zu seinem Haus, das er verleugnet hatte. Nun tagt es. Von dem immer leuchtenderen Himmel her lost sich, in alien Kalibrifarben ergranzend, das erste schlagende Schwingenpaar. Jetzt ist der Engel auferstanden, den er getotet hatte. 7. Die siebte Geschichte, die mit dem Wort anfangt: Der Zeuge gibt an, er habe sich auf einer nachtlichen Wiese befunden, Die achte Geschichte erzahlt liber eine Verhandlung in einem Gerichtssaal. Die bis jetzt noch namenlose Person bittet um die Genehmigung, sich verkb'rpern zu diirfen. Aber die gebetene Genehmigung wird abgewiesen. Die Abtreibung wird vorgenommen. Die Menschen sind die Schuldigen. Der Zeuge in der siebte Geschichte gibt an: Auf der nachtlichen Wiese habe das grausame Gemetzel begonnen. Das groBe Feld sei von Leibern bedeckt worden. Im Sausen des Windes habe er eine qualvoll gepreBte Stimme vernommen, etwa wie ((Sent! Sent!)) Darauf habe er zum Himmel aufgeblickt und eine mensehliche Gestalt in gekreuzigter Haltung sei in der Dunkelheit iiber dem Feld gehangt worden. Die Gestalt in gekreuzigter Haltung mag einen Heiland andeuten. 8. Die sechsundzwanzigste Geschichte, die mit dem Wort anf angt: Im Klassenzimmer regnete es unaufhorlich. Im Klassenzimmer sind sechs Schiiler und ein Knabe. Der Knabe liegt regies wie aufgebahrt auf dem hohen Katheder. Sie sind alle die Personen, die sich schon irgendwo in >Der Spiegel im Spiegel Ein Labyrinth< haben sehen lassen. Die Klassenzimmer hat keine Tur. Sie sind darin geschlossen. D. h. das Klassenzimmer ist ><Der Spiegel im Spiegel Ein Labyrinths Sie warten auf einen Lehrer, aber der Lehrer kornmt nicht. Da steht der Knabe auf und schlagt vor, sie sollten versuchen hier herauszukommen. Er sagt, sie brauchten nur traumzuwandern, um hier herauszukommen. Um hier herauszukommen, brauchten sie nur ein Theaterstuck zusammen aufzufuhren. Es gelingt ihnen, aus dem Klassenzimmer, dem Labyrinth, herauszukommen. M. Ende hat dem Labyrinth einen Ausgang gegeben. Irgend wo und wann, wenn man will, kann man dem Labyrinth, der hofmungslosen Welt voll von Qual, entkommen. Wie schon oben gesehen, in >Der Spiegel im Spiegel< gibt es nicht nur viele hoffnungslosen Geschichten, sondern auch die Geschichten, die uns Lesern Hoffnung und Mut machen. Es hangt aber von dem Leser selbst ab, ob sich >Der Spiegel im Spiegel< als Homeopathie auf ihn auswirken kann. Um die Heilkraft von diesen Geschichten am meisten zu bekommen, soil man dieses Buch immer wieder durchlesen.
著者
小林 良孝
出版者
静岡大学人文学部
雑誌
人文論集 (ISSN:02872013)
巻号頁・発行日
vol.54, no.1, pp.A185-A262, 2003-07-31

Warum ist der Marchen-Roman ≫Die unendliche Geschichte≪ unendlich? Was fiir eine Unendlichkeit hat er? In den Leinwandsdeckel des Buchs sind die geometrischen Verzierungen gepragt. Die auBerste Verzierung ist ein Rechteck. Innerhalb des Rechtecks ist ein Oval gepragt. Weiter innerhalb des Ovals ist der Titel des Buchs ≫Die unendliche Geschichte≪ gepragt. Das Oval enthalt ihn. Also muss das Oval fiir ihn stehen. Das Oval ist ein Kreis, der zwei Mittelpunkte hat. Also muss der Marchen-Roman ≫Die unendliche Geschichte≪ zwei Mittelpunkte haben. Michael Ende sagt, es seien das Grundkonzept seiner Dichtung, das AuBere im Inneren zu schildern und im Gegensatz dazu das Innere im AuBeren zu schildern. Also miissen das AuBere und das Innere die zwei Mittelpunkte des Ovals sein. Auf jeder Szene, auf der beide in enger Beziehung stehen, entsteht ein Oval. Man kann den Marchen-Roman in die vier Szenen teilen. Die erste Szene ist von Anfang bis Seite 16. Auf der Szene wird Bastian geschildert, wie er ist. Hier gibt es nur das AuBere. Die zweite Szene ist von Seit 17 bis Seite 190, d.h. von I. Kapitel bis XII. Kapitel. Auf der Szene wird Bastian geschildert, der ein Buch auch mit dem Titel ≫Die unendliche Geschichte≪ liest. Wahrend er in dem Buch liest, ist er ins Land Phantasien gekommen. Die dritte Szene ist von Seite 191 bis Seite 419, d.h. von Xm. Kapitel bis XXVI. Kapitel. Auf der Szene wird Bastian im Land Phantasien des Mondenkindes geschildert. Die vierte Szene ist von fiinfter Zeil auf Seite 419 bis Ende des Buchs. Auf der Szene wird Bastian, der aus dem Land Phantasien in die wirkliche Welt zuriickgekommen ist, geschildert. Jetzt ist er anders als wie er gestern auf der erster Szene war. Das erste Oval entsteht auf der zweiten Szene. Das AuBere ist Bastian, der auBerhalb des Phantasiens steht. Das Innere ist die Gestalten im Land Phantasien der Kindlichen Kaiserin. Das zweite Oval entsteht auf der Szene, die sich nicht nur iiber die zweite Szene, sondern auch iiber die erste Szene ausbreitet. Das AuBere ist die Welt auf der ersten Szene in der Erinnerung des Alten vom Wandernden Berge. Das Innere ist das erste Oval. Das erste Oval verschwindet, sobald der Alte vom Wandernden Berge die Geschichte von Anfang an erzahlt hat. Aber das erste geht gar nichts verier en. Es wird ein Mittelpunkt des zweiten Ovals und ganzlich darin aufgehoben. Also entsteht das zweite nach der dialektischen Methode. Die These ist das zweite Oval, d.h. die zweite Szene. Die Antithese ist die erste Szene. Die Synthese ist das zweite Oval. Das dritte Oval entsteht auf der dritten Szene. Das AuBere hier ist Bastians Erinnerung an sich selbst auf der ersten Szene. Das Innere ist sein freier Wille. Auf dieser Szene kann er alles tun, was er will. Das vierte Oval entsteht auf der Szene, die sich nicht nur iiber die dritte Szene, sondern auch iiber die vierte Szene ausbreitet. Das AuBere ist die vierte Szene, d.h. die auBere Welt. Das Innere hier ist das dritte Oval. Das dritte verschwindet, sobald Bastian vom Phantasien des Mondenkindes in die auBere Welt zuriickgekommen ist. Aber auch das dritte Oval geht gar nichts verier en. Es wird ein Mittelpunkt des vierten Ovals und ganzlich darin aufgehoben. Auch das vierte Oval entsteht nach der dialektischen Methode. Die These ist die auBere Welt auf der vierte Szene. Die Antithese ist das dritte Oval, d.h. das Land Phantasien des Mondenkindes. Die Synthese ist das vierte Oval. Das fiinfte Oval enthalt ganzlich ≫Die unendliche Geschichte≪. Sobald das vierte Oval mit dem zweiten Oval in die enge Beziehung getreten ist, verschwinden beide. Aber auch in diesem Fall gehen beide gar nichts verloren. Aus dem vierten Oval wird das AuBere. Aus dem zweiten wird das Innere. Und beide werden die Mittelpunkte des fiinften Ovals und ganzlich darin aufgehoben. Nach der dialektischen Methode entsteht das fiinfte Oval. Dabei ist das vierte Oval die These und das zweite die Antithese. Das fiinfe Oval ist die Synthese. Auch das fiinfte ist aber nur eine einstweilige These. Als eine neue Antithese gegen die These entsteht, soil das fiinfte aufgehoben werden. Der Schuluss: Das Wesen der Unentlichkeit des Marchen-Romans ≫Die unendliche Geschichte≪ besteht in dem phantastischen dialektischen Entstehen des Ovals, welches das Innere und das AuBere als zwei Mittelpunkte hat.
著者
小林 良孝
出版者
静岡大学
雑誌
人文論集 (ISSN:02872013)
巻号頁・発行日
vol.55, no.2, pp.A25-A90, 2005-01-31

Michael Ende sagt, >Der Spiegel im Spiegel< solle sich die Heilwirkung als Homeopathie auf Leser auswirken. Wenn die Giftigkeit eines Giftstoffes sehr entkraftet wird, hat sie nicht mehr die tbdliche Wirkung, sondern die Heilwirkung. Die Homeopathie ist die Heilkunst mit dem Arzneimittel, das aus dem entkrafteten Giftstoff hergestellt wird. Man sagt, es gebe keine Hoffnung in >Der Spiegel im Spiegel< Darin gibt es tatsachlich viele hoffnungslosen Geschichten. Die Hoffnungslosigkeit ist das todliche Gift. Wenn sich >Der Spiegel im Spiegel< als Homeopathie auf Leser auswirken kann, muss die Hoffnungslosigkeit in >Der Spiegel im Spiegel< so sehr entkraftet sein, dass sie sich nicht mehr todlich auswirken kann. Wie kann das geschaffen werden? Michael Ende hat das geschaffen, indem er hier und da in >Der Spiegel im Spiegel< die Geschichten aufstellt, die uns Lesern die Hoffnung machen. Die folgenden Geschichten sind es, die uns Lesern Hoffnung machen. 1. Die vierzehnte Geschichte, die mit dem Wort anfangt: Die Hochzeitsgaste waren tanzende Flammen, In >Der Spiegel im Spiegel< sind viele hoffnungslosen Geschichten zwischen Mann und Frau. Diese Hochzeit ist bei Gott ein grofiartiges Fest. Die Geschichte ist es, die uns Hoffnung macht. 2. Die achtundzwanzigste Geschichte, die mit dem Wort anfangt: Das Feuer wurde von neuem erb'ffnet. Die achtzehnte Geschichte erzahlt iiber den Ha8 und den Mordversuch. Auch die achtundzwanzigste Geschichte erzahlt am Anfang iiber den Diktator, der von gegen ihn revoltierten Leuten getotet worden ist. Als er gestorben ist, ging er bis zum Ursprung des Lebens zuriick und dort wird ihm ein neues Leben gegeben. Diese Geschichte erzahlt iiber die Palingenesis, an die M. Ende glaubt. 3. Die neunzehnte Geschichte, die mit dem Wort anfangt Dem jungen Arzt war gestattet warden,---. M. Ende denkt, der Mensch solle die geistige Freiheit haben. Der Mensch solle die Gleichheit vor dem Gesetz haben. Die Wirtschaftsleben solle durch die Menschenliebe gefiihrt werden. Die neunundzwanzigste Geschichte erzahlt liber den Menschen, dem die geistige Freiheit und die Gleichheit vor dem Gesetz geraubt worden sind. Die vierte Geschichte erzahlt iiber die bankrotte Wirtschaft, die nicht durch die Menschenliebe, sondern durch die grenzlos brennende Begiefde nach Geld gefiihrt worden ist. Aber die neunzehnte Geschichte erzahlt iiber die Freiheit, die Gleichheit und die Menschenliebe, die sich in einer russischen Gesellschaft ideal verwirklichen und koopelierend funkfionieren. 4. Die zweiundzwanzigste Geschichte, die mit dem Wort anf angt: Der Weltreisende beschloss, seine Wanderung durch die Gassen dieser Haf enstadt zu beenden. Die zehnte Geschichte erzahlt iiber den Menschen, der du genannt wurde. Du wohntest sicher in deiner Welt. Aber einmal geschah es, dass die Welt entzweiriB. Ein Spalt b'ffnete sich weiter und weiter. Deine Welt, in der du dich bis dahin sicher befand, fing an zusammenzubrechen. Du bist in den finsteren Abgrund des fremden Weltalls abgestiirzt. Du hast den Grund deines eigenen Daseins verloren. Der Weltreisende in der zweiundzwanzigsten Geschichte reiste durch die Welt, um den Schliissel zum Radsel seines eigenen Daseins auszufinden. Nichts dergleichen existierte. Als er ratios auf den schmutzigen Steinstufen saB, die zur Tiir eines hohen Hauses emporfiihrten, wurde er von einem asiatischen Madchen gebeten, seine unzulanglichen Dienste anzunehmen. Jede Halle dieses Hauses zeigte die verschiedenen Phasen der Welt. Der Weltreisende und das Madchen schritten schweigend nebeneinander dadurch jungfraulichen Kontinenten und morgendammernden Ozeanen entgegen. Dort wird er endlich den Schliissel zum Radsel seines eigenen Daseins erfahren. 5. Die vierundzwanzigste Geschichte, die mit dem Wort anf angt: Unter einem schwarzen Himmel liegt ein unbewohnbares Land. Die fiinfte Geschichte erzahlt liber einen Tanzer. Der Tanzer soil gleichzetig mit dem Aufheben des Vorhangs anfangen, sein Solo zu tanzen. Er steht auf der Biihne hinter dem geschlossen Vorhang und erwartet den Beginn. Aber der Vorhang will auf ewig nicht aufgehen. Aus seiner Erwartung wird Arger. Aus seinem Arger Hoffnunglosigkeit. Und er hat alle Schritte und Spriinge vergessen, weil da ihm sein Tanz nichts mehr bedeutete. Trozdem soil er auf der Biihne hinter dem schwarzen Tuch vor sich stehenbleiben. Ein Kind in der vierundzwanzigsten Geschichte geht in die Bude mitten im Jahrmarkt einer toten Stadt. Durch seine sich vorstellende Kraft gelingt es ihm, eine Person zu verkorpern. Plotzlich fangt der Vorhang an aufzugehen. An die Rampe tritt der Pagad, ein Magier, und nimmt seinen Hut ab und verbeugt sich tief. Am Anfang heiBt er Ende. D.h. am Anfang ist das Ende. Ende nennt das Kind Michael. Michael und Ende, d.h. Michael Ende, verlassen die Bude und die tote Stadt, und sie gehen eine neue Welt suchen, wo beide wohnen konnen, sich gegenseitig an der Hand haltend. 6. Die elfte Geschichte, die mit dem Wort anfangt: Das Innere eines Gesichts, mit geschlossenen Augen, sonst nichts. Dunkelheit. Leere. Heimkehren. Heimkehren wohin? Die zwolfte Geschichte erzahlt liber die Briicke, die von den steilen Klippen unserer Landesgrenze liber die bodenlose Abgrund hinausragt. Die Briicke wird niemals fertig werden. Viele von uns bezweifeln sogar, dass es liberhaupt eine gegeniiberliegende Seite gibt. Nietsche hat gesagt, Gott sei gestorben. Gott war das geistliche Zuhause, die geistliche Heimat, fur die europaischen Menschen. Aber viele Europaischen heute haben das geistliche Zuhause verloren. Die elfte Geschichte erzahlt liber den Menschen, der das Zuhause verleugnet und in Stich gelassen hatte. Er war ein gefiirchteter Engeltoter. Jetzt hat er aber seine Heimkehr begonnen. Er ging liber die Briicke zu seinem Haus, das er verleugnet hatte. Nun tagt es. Von dem immer leuchtenderen Himmel her lost sich, in alien Kalibrifarben ergranzend, das erste schlagende Schwingenpaar. Jetzt ist der Engel auferstanden, den er getotet hatte. 7. Die siebte Geschichte, die mit dem Wort anfangt: Der Zeuge gibt an, er habe sich auf einer nachtlichen Wiese befunden, Die achte Geschichte erzahlt liber eine Verhandlung in einem Gerichtssaal. Die bis jetzt noch namenlose Person bittet um die Genehmigung, sich verkb'rpern zu diirfen. Aber die gebetene Genehmigung wird abgewiesen. Die Abtreibung wird vorgenommen. Die Menschen sind die Schuldigen. Der Zeuge in der siebte Geschichte gibt an: Auf der nachtlichen Wiese habe das grausame Gemetzel begonnen. Das groBe Feld sei von Leibern bedeckt worden. Im Sausen des Windes habe er eine qualvoll gepreBte Stimme vernommen, etwa wie ((Sent! Sent!)) Darauf habe er zum Himmel aufgeblickt und eine mensehliche Gestalt in gekreuzigter Haltung sei in der Dunkelheit iiber dem Feld gehangt worden. Die Gestalt in gekreuzigter Haltung mag einen Heiland andeuten. 8. Die sechsundzwanzigste Geschichte, die mit dem Wort anf angt: Im Klassenzimmer regnete es unaufhorlich. Im Klassenzimmer sind sechs Schiiler und ein Knabe. Der Knabe liegt regies wie aufgebahrt auf dem hohen Katheder. Sie sind alle die Personen, die sich schon irgendwo in >Der Spiegel im Spiegel Ein Labyrinth< haben sehen lassen. Die Klassenzimmer hat keine Tur. Sie sind darin geschlossen. D. h. das Klassenzimmer ist ><Der Spiegel im Spiegel Ein Labyrinths Sie warten auf einen Lehrer, aber der Lehrer kornmt nicht. Da steht der Knabe auf und schlagt vor, sie sollten versuchen hier herauszukommen. Er sagt, sie brauchten nur traumzuwandern, um hier herauszukommen. Um hier herauszukommen, brauchten sie nur ein Theaterstuck zusammen aufzufuhren. Es gelingt ihnen, aus dem Klassenzimmer, dem Labyrinth, herauszukommen. M. Ende hat dem Labyrinth einen Ausgang gegeben. Irgend wo und wann, wenn man will, kann man dem Labyrinth, der hofmungslosen Welt voll von Qual, entkommen. Wie schon oben gesehen, in >Der Spiegel im Spiegel< gibt es nicht nur viele hoffnungslosen Geschichten, sondern auch die Geschichten, die uns Lesern Hoffnung und Mut machen. Es hangt aber von dem Leser selbst ab, ob sich >Der Spiegel im Spiegel< als Homeopathie auf ihn auswirken kann. Um die Heilkraft von diesen Geschichten am meisten zu bekommen, soil man dieses Buch immer wieder durchlesen.
著者
小林 良孝
出版者
静岡大学人文学部
雑誌
人文論集 (ISSN:02872013)
巻号頁・発行日
vol.55, no.1, pp.A51-A113, 2004-07-30

In dem Gesprach mit Michiko KOYASU sagt Michael Ende, er habe ≫Die Philosophic der Freiheit≪ von Rudolf Steiner gekauft und das Buch intensiv gelesen, als er 25 Jahre alt gewesen sei. Seitdem hat er sich mit der Frage der geistigen Freiheit beschaftigt. Deshalb ist die geistige Freiheit ein Hauptthema in seiner Literatur von Anfang an. Also behandle ich das Thema von Freiheit in seiner Literatur. Es gibt viele Erscheinungen der Freiheit in seinen Marchen, Erzahlungen und Romanen. Die Erscheinungen werden folgenderweise klassifziert. I. Die Freiheit von etwas 1. DieFlucht Die grauen Herren im Marchen-Romon ≫MOMO≪ versucht MOMO festzunehmen, weil ihr Wesen von ihr durchgeschaut worden ist. Zuerst fliichtet MOMO vor ihnen. Sie bewahrt ihre Freiheit von ihnen, indem sie vor ihnen fliichtet. 2. Die Ablehnung Die grauen Herren belagern MOMO und zwingen sie zu sagen, wie sie zu dem Meister Hora kommen konnen. MOMO lehnt ihren Zwang ab. 3. DerKampf Zuletzt ka'mpft MOMO gegen die grauen Herren und treibt sie in die Situation ein, dass sie sich selbst zugrunde richten mlissen. Sie befreit die gestohlenen Stunden und gibt sie ihren Freunden zuriick. 4 . Die absolute sich Trennung von allem Es gibt eine Erzahlung ≫Einer langen Reise Ziel≪ in der Erzahrung ≫Das Gefangnis der Freiheit≪ von M. Ende. Zuletzt erreicht Cyril einen Palast auf einen gigantischen Felsenpfeiler in der Wiiste mitten im abgelegenen Gebirgen. Der befindet sich in einer leeren, weiBen Punkt auf der Erde. Niemand auBer ihm kann ihn erreichen. Cyril wohnt darin fiir ewig. Jetzt gibt es niemanden, der ihn zu etwas zwingen kb'nnte. Also hat er die ewige, absolute Freiheit. n. Die Freiheit nach etwas 1. Das Zugehoren, das von Liebe oder HaB getrieben wird Wer nicht lieben kann, der wird Sadist oder Masohist, wenn der zu einem anderen zugehb'ren will. Wer lieben kann, bildet eine friedliche Gemeinschaft um sich. Jim, MOMO und Bastian nach der Palingenese bilden mit der Liebe die friedliche Gemeinschaft um sich. Die Clowns-Motten, die Schlamuffen in ≫Die unendliche Geschichte≪ sind masohistisch. 2 . Das Zugehoren, das von der Vernunft gefiihrt wird Z. B. der Herr Fusi in ≫MOMO≪. Eines Tages besuchte ihn ein grauer Herr, ein Agent bei einer Zeit-Spar-Kasse, und empfahl ihm, jeden Tag zwei Stunden zu sparen und die gesparten Stunden bei seiner Kasse liegen zu lassen. Als er beschloB, so zu tun, wie der graue Herr sagte, war er verniinftig, wie dumm er war. Er hat den WertmaBstab des grauen Herrn angenommen. Jetzt gehort Fuji zu den grauen Herren zu. 3 . Das Zugehoren, das von der Intuition offenbart wird Z. B. die Schildkrate, Kassiopeia, in ≫MOMO≪. Sie ist die inkarnierte Intuition der MOMO. Wenn MOMO von Kassiopeia gefiihrt wird, wird sie wirklich von ihrer eigenen Intuition gefiihrt. Daher kann sie Meister Hora, den Herrn von >DAS NIRGEND-HAUS<, erreichen, was die grauen Herren nicht schaffen konnen. Jetzt gehort sie der Geisteswelt zu. IE. Die Freiheit an sich 1. Die entgiildige Zugehorigkeit zu etwas Ewigem Z. B. der fromme Eremit in ≫Die Vollmondlegende≪. Als er noch jung war, gelang er zu der Uberzeugung, dass alle irdischen Dinge nichts als Schatten und Trug sind. Er zog sich von der Welt zuriick und wandte sich zu einer Felsenhohle in einem abgelegenen Gebirgstal mitten im Wald. Nach der vielj ahrigen Meditation in der Felsenhohle begegnete er dem Erzengel Gabriel in einer Vollmondnacht und in demselben Augenblick ist er von seinem Schtiler, einem dummen Rauber wie einem Ochsen, auch aus dem Bann eines bosen Geistes gelost worden. Der Engel ist die ewige, absolut t'reie Existenz. Der Eremit hat endlich die ewige Freiheit an sich durch das Erlebnis in dieser Vollmondnacht erlebt. 2 . Die absulute Vergessenheit an das Sklaventum In ≫Das Gefangnis der Freiheit≪ gibt es eine Erzahlung ≫Die Katakomben von Misraim≪. Die Katakomben haben weder ein Fenster noch einen Ausgang zur auBeren freien Welt. In den Katakomben wohnt ein Schattenvolk. Es ist von einem Diktator, Bechmoth, regiert. Es fiihlt sich aber weder regiert noch gehaftet und ist mit seinem Dasein ganz zufrieden, weil eine Art Anasthetikum GUL ihm von Frau Doktor Lewjothan heimlich injiziert worden ist. AuBerhalb der Katakomben von Misraim gibt es eine freie Welt voll von Licht, vor der sich das Schattenvolk friiher in die Katakomben gefltichtet ist. Eines Tages laBt sich das Schattenvolk vor der freien Wahl stehen, ob es aus den Katakomben nach der auBeren Welt zuriickgeht, oder ob es in den Katakomben von Misraim bleibt. Es hat die Welt der Katakomben von Misraim wieder vorgezogen. Es wird wieder von Bechmoth, dem Diktator, beherrscht werden und das Anasthetikum GUL wird ihm von Frau Doktor Lewjothan injiziert werden. Es wird an seine Vergangenheit und an sein gefangenes Dasein vergessen. Es wird sich Qual und Schmerz von der Sklavenhaft nicht fiihlen. Es wird sich bloB frei fiihlen. Also ist es geistlich ganz frei. Die Frage von der geistlichen Freiheit ist aber eine Aporie.
著者
小林 良孝
出版者
静岡大学人文学部
雑誌
人文論集 (ISSN:02872013)
巻号頁・発行日
vol.54, no.2, pp.85-142, 2003

Michael Ende sagt in seinem Buch ≫PHANTASIE KULTUR POLITIK Prdtokoll eines Gesprachs≪, der Marchen-Roman ≫Die unendliche Geschichte≪ sei ein Bildungsroman. Bei dem Bildungsroman handle es sich um die Entwicklung Bastians, der die Hauptperson in der Geschichte ist. Also behandle ich den ProzeB und Begriff der Bastians Entwicklung. Anf angs der Geschichte wird Bastian geschildert, wie er ist. Er war ein kleiner, dicker, x-beiniger Junge von zehn oder elf Jahren. Er war ein Schwachling, Angsthase und Sitzling. Er hatte Angst vor seinen Kameraden, Lehrern, Herrn Koreander und sogar seinem Vater. Er konnte sich selbst nicht lieben, wie er war. I. Der ProzeB der Entwicklung 1. Der erste ProzeB: Die Flucht vor der wirklichen Welt Zuerst floh er vor der Welt heimlich in einen Speicher seiner Schule. Wahrend er ein Buch, ≫Die unendliche Geschichte≪, allein in dem Speicher" las, floh er ins Phantasien weiter. 2. Der zweite Prozeβ: Die Selbstvernichtung d. h. der Tod von sich selbst ≫Mondenkind! Mondenkind! Ich komme, Mondenkind! Ich bin schon da.≪ Er war schon im Phantasien. Mit diesem Anruf gab er der Kindlichen Kaiserin des Phantasiens einen neuen Namen. Damit rettete er die sterbende Kindliche Kaiserin. Dafiir empf ang er AURYN, das Goldene Medaillon, das Zeichen der Kindlichen Kaiserin. Auf der Riickseite des Medaillons war eine Inschrift, ≫Tu Was Du Wills≪ Von AURYN gefuhrt, wanderte er durchs Phantasien, um nach seinem wahren Willen zu suchen. In Phantasien konnte er alles tun, was er will. Er wurde der schonsten Prinz, der Starkste, der grb'Bte Wohltater und der Weiseste in Phantasien. Aber jedesmal wenn sich sein Wunsch erfullte, musste seine Erinnerung an seine wirkliche Welt und sich selbst verloren werden. Das heiBt, die Selbstverwirklichung in Phantasien war der Verlust der Erinnerung an sich selbst in seiner wirklichen Welt. Zuletzt verlohr er seine letzte Erinnerung an sich selbst, d. h. seinen Namen. Das war sein vollkommener Tod von sich selbst in seiner wirklichen Welt. Alles, was er in Phantasien getan hat, war sein MiBerfolg. Zu guter Letzt nahm der Junge ohne Name AURYN ab, und legte das Kleinod vor Atreju. Dann schloB er die Augen. Als er wieder offnete, war er vor dem Springbrunnen von Wasser des Lebens. 3. Der dritte Prozeβ: Die Palingenese Als er von Atreju ≫Bastian Baltasar Buchs≪ wieder genannt wurde, durfte er das Wasser des Lebens trinken. Sie liefen gegen den Springbrunnen. Wahrend sie darauf zugingen, fiel mit jedem Schritt von Bastian eine der wunderbaren phantasischen Gaben nach der anderen ab. Aus dem schonen, starken und furchtlosen Helden wurde wieder der kleine, dicke und schlichterne Junge. Er sprang einf ach in das Wasser des Lebens hinein. Er trank und trank. Von Kopf bis FuB erfullte ihn Freude, er selbst zu sein. Denn wufite er wieder, wer er war und wohin er gehorte. Er war neu geboren. Er wollte genau der sein, wie er war. SchlieBlich hat er seinen wahren Willen gefunden. Mit der Freude, er selbst zu sein, und mit der Freude, lieben zu konnen, kam er wieder in seine wirkliche Welt zuriick. Wollen und Lieben war ein und dasselbe. Jetzt konnte er sich selbst lieben. n. Der Begriff der Entwicklung Bastian kam von Phantasien in die wirkliche Welt zuriick mit der Freude, lieben zu konnen. Jetzt hatte er keine Angst mehr vor dem Vater und Herrn Koreander. ≫Auch spaterhin, als er erwachsen und schlieBlich alt wurde,≪ sagt Ende, ≫verlieB ihn diese Freude nie mehr ganz. Auch in den schwersten Zeiten seines Lebens blieb ihm eine Herzensfrohheit, die ihn lacheln machte und andere Menschen um ihn trostete≪. Aus Angst wurde Freude, lieben zu konnen. Das ist der wichtigste Begriff der Entwicklung im Bildungsromann ≫Die unendliche Geschichte≪. Das Konzept seines Bildungsromans sei, sagt M. Ende, das der Alchimie im Mittelaher. Bei dem Endes Bildungsroman handelt es sich um die Alchimie der Seele. Bei ihm ist die Freude Gold.