著者
杉山 真佑美
雑誌
学習院大学ドイツ文学会研究論集
巻号頁・発行日
no.22, pp.55-72, 2018-03

Emile Jaques-Dalcroze (1865-1950) ist ein Schweizer Musikpädagoge und der Begründer der „Rhythmik“, die eine rhythmisch-musikalischen Erziehung ist. Sein großes Verdienst liegt in der Entdeckung des Rhythmus und in seiner Verbindung der rhythmischen Bewegung mit der musikalischen Erziehung. Im Jahr 1911 wird die „Bildungsanstalt für Musik und Rhythmus E. Jaques Dalcroze“ in Hellerau bei Dresden gegründet, und er ist dort bis 1914, dem Jahr des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs, als Lehrer für Rhythmik tätig. Wolf Dohrn (1878-1914), der großes Interesse für Dalcrozes Methode hat und ihn nach Deutschland einlädt, um in dieser Bildungsanstalt Hellerau Unterricht in Rhythmik zu geben, schreibt in seiner Schrift Die Aufgabe der Bildungsanstalt Jaques-Dalcroze: „Unsere Anstalt unterscheidet sich von den meisten Lehr- und Bildungsanstalten dadurch, daß sie einem ganz bestimmten Gedanken dient: der Wiedergewinnung des Rhythmus in der Erziehung, in der Bildung der Persönlichkeit, in der Kunst und im Leben.“ (Dohrn 1911:44) Seine Zeit sieht er als entrhythmisiert an. Durch die reformpädagogische Bewegung wird die Kunsterziehung zur Bildung der Menschen gefördert, die gegen die bisherige Bildung und Kultur kämpft. Diese Arbeit stellt sich die Aufgabe, die Beziehung zwischen der rhythmischen Bewegung und der Bildung der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Dafür ist Dalcrozes Rhythmik ein Beispiel, welches ich hier untersuche. Zuerst stelle ich die Kunsterziehungsbewegung vor, die ein Teil der reformpädagogischen Bewegung ist, die es am Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts gab. So fand beispielsweise der dritte Kunsterziehungstag 1905 in Hamburg statt und behandelte das Thema „Musik und Gymnastik.“ Der Hauptinitiator dieses Tages, der Kunsthistoriker Alfred Lichtwark (1852-1914), führt aus, „(...) daß Musik und Gymnastik eine gemeinsame Wurzel in den von Gesang oder von Musik begleiteten rhythmischen Bewegungen des Tanzes und des Reigens haben, und daß diese uralte Verbindung für die Erziehung von sehr hoher und bisher praktisch noch nicht allgemein gewürdigter Bedeutung sei. (...) Die ästhetische Wirkung der Leibesübungen ist wesentlich an die Verbindung mit der Musik gebunden.“ (Lichtwark 1906: 26-28) Musik und Gymnastik haben als eine gemeinsame Wurzel den Rhythmus. Diese Verbindung sei, wie er sagt, aus uralter Zeit, trotzdem praktiziere man sie aber bisher nicht. Was theoretische Untersuchungen über den Rhythmus betrifft, so erschien 1896 die Untersuchung Arbeit und Rhythmus von Karl Bücher (1847-1930). Der Grundgedanke Büchers lautet: „Der Rhythmus entspringt dem organischen Wesen des Menschen.“ (Bücher 1919: 454) Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Mensch den Rhythmus nicht durch Musik, Tanz und Gedicht erlernt, sondern ihn ursprünglich in seinem eigenen Körper hat. Trotzdem, in der Zeit der Industrialisierung, sind die Menschen entrhythmisiert. Dalcroze nennt diese Erscheinung „Arhythmie“ und versteht darunter sogar eine Art Krankheit. Wie sehr man sich in dieser Zeit mit diesen Fragen beschäftigt, zeigt sich darin, dass der Tanz in Nietzsches Werk Also sprach Zarathustra eine entscheidende Rolle spielt. So heißt es dort: „Nur im Tanze weiss ich der höchsten Dinge Gleichniss zu reden.“ (Nietzsche 1980: 144) Dass Nietzsche gegenüber der Kultur und Bildung seiner Zeit sehr kritische eingstellt ist, ist allgemein bekannt. Abschließend untersuche ich Dalcrozes Rhythmik genauer. Als er erstmals am Genfer Konservatorium unterrichtet, bemerkt er, dass seine Schüler und Schülerinnen kein sehr ausgeprägtes musikalisches Gehör haben; dabei entdeckt er, dass dasjenige, „was in der Musik motorischer oder dynamischer Natur ist, nicht allein vom Gehör abhängt, sondern noch von einem andern Sinne.“ Dazu schreibt er dann: „Ich ließ also meine Schüler Marsch- und Haltübungen machen und gewöhnte sie daran, beim Hören musikalischer Rhythmen körperlich zu reagieren. Dies war der erste Anfang der Rhythmik.“ (Dalcroze 1921: X-XI) Sein pädagogisches Ziel beschreibt er so, dass die Schüler und Schülerinnen nach der Vollendung ihrer Studienzeit nicht mehr „ich weiß“, sondern „ich empfinde“ sagen können. Dieser Aufsatz thematisiert also den Rhythmus bei der Kunsterziehung in den Bereichen der Musik und der Gymnastik zur Zeit der Jahrhundertwende. Den Rhythmus, der ganz ursprünglich im Körper der Menschen angelegt ist, entdeckt Dalcroze in seinen Arbeiten wieder und führt die rhythmische Bewegung in der musikalischen Erziehung ein. Seine Bemühungen verbinden sich mit der Zeitströmung der reformpädagogischen Bewegung, was zu einer günstigen Aufnahme seiner Methode führt. Insgesamt geht es Dalcroze darum, die Ursprünglichkeit der Menschen wieder zu finden, was zur Befreiung ihrer Menschlichkeit führen soll.
著者
杉山 真佑美
雑誌
学習院大学ドイツ文学会研究論集 (ISSN:18817351)
巻号頁・発行日
no.19, pp.33-48, 2015-03-01

In dieser Arbeit wird erortet, welchen Einfluss die Musikpadagogik Friedrich Wiecks (1785-1873) auf die musikalische Tatigkeit seiner Tochter Clara Wieck-Schumann (1819-1896) ausubte. Im 19. Jahrhundert sollten sich Frauen nach ihrer Heirat als gute Frauen und gute Mutter fur ihre Familien verwenden. Trotzdem blieb Clara auch nach ihrer Heirat mit Robert Schumann (1810-1856) musikalisch tatig.Fur burgerliche Madchen des 19. Jahrhunderts bestand Bildung auch darin, Klavierspielen zu lernen. Auserdem besasen Frauen, die Klavier spielen konnten, einen hohen Status. Man war damals der Meinung, dass sich das Klavierspielen besonders fur Frauen eigne, da es bei der Hausmusik innerhalb der Familie oder mit Freunden ausgeubt wurde. Auch die Asthetik des Klavierspielens, die ohne Korperbewegung nur die Hande einsetzt, spielte dabei eine Rolle.Im 19. Jahrhundert lernten burgerliche Madchen mit Geraten und Etuden fur Anfangerinnen Klavier. Man trainierte mit dem "Chiroplast" von Logier usw., einem Gerat zur richtigen Handbildung. Auserdem setzten die Etuden von Hummel, Moscheles und Czerny usw. das Ziel, eine gleichmasige Kraft in allen Fingern zu erzeugen. Diese Ausbildungsmethode bestand aus Wiederholungsubungen von einfachen Bewegungen. Es gab jedoch die Ansicht, dass diese Ubungsmethode eine so genannte "schwarze Padagogik" sei, weil sie nur ein automatisches und oberflachliches Spielen hervorbringen wurde.In seiner Schrift "Klavier und Gesang" kritisierte Wieck aktuelle Erscheinungen,beispielsweise die massenhaften Kompositionen seichter Salon- und Unterhaltungsmusik und virtuose Auffuhrungen, und bezeichnete sie als "entgegengesetzte Schonheit", "hasliche Schonheit", "verzerrten Geschmack", und "Auserlichkeiten". Seiner Meinung nach war Gesang der unmittelbare Ausdruck des Empfindens und sollte die Grundlage fur das Instrumentspielen sein. Beim Klavierunterricht seiner Schuler legte er daher Wert auf schon gesungene Tone und die Individualitat seiner Schuler. Die Wiecksche Musikpadagogik ist im Vergleich zur automatischen Ubungsmethode sehr fortschrittlich und innovativ.Clara konnte sich mit dieser Methode uber viele Jahre als Pianistin, Komponistin,Musikpadagogin und Herausgeberin der Werke von Robert Schuman betatigen und ihr Publikum mit herausragenden musikalischen Auffuhrungen begeistern.