著者
松山 康國
出版者
宗教哲学会
雑誌
宗教哲学研究 (ISSN:02897105)
巻号頁・発行日
vol.11, pp.1-13, 1994 (Released:2018-08-26)

Nikolaus von Kues sagte in seiner Schrift „De non aliud“ (Kap. 23) : Visus se ipse non videt …“ Meiner Meinung nach bedeutet dieses kurze Zitat, daß das Sehen eben darum sieht und nichts anderes als das Sehen ist, weil das Sehen sich selbst nicht sieht. Dieses „Sich selbst“, das das Sehen nicht sehen kann, heißt die des Sehens Wurzel, woraus das Sehen wirklich als das Sehen besteht. Die nicht zu sehende Wurzel dieses Sehens selbst ist bei Nikolaus ohne Zweifel das Nichtandere (non-aliud). Dieses Nicht-andere möchte ich als, das Sich-spiegelnde- Nichts’ verstehen. Nun nennt Nikolaus von Kues in der angeführten Schrift (kap. 24) das Nichtandere „spiritus spirans“. Das lateinische Wort „Spiritus“ enthält eigentlich drei Bedeutungen, d. h. „Wind“ (風) ,„Atem“(息)und „Geist“(霊). Und „Spiritus“ hat meiner Meinung nach noch dazu eine Bedeutung, d. i. „Luft“(氣). Danach enthält auch das lateinische Wort „Spiritus spirans“ folgendermaßen vier Bedeutungen, d.h. „wehenden Wind“, „hauchenden Atem“, „beseelenden Geist“ und „wirbelnde Luft“. „Spiritus spirans“ nimmt alle diese vier Bedeutungen Zusammen und verschmeltzt sie in eins. Wenn die nicht zu sehende Wurzel des Sehens das Nicht-andere ist, so muß man jetzt sagen, daß die non spiranda (d. h. nicht zu wehende, nicht zu hauchende, nicht zu beseelende und nicht zu wirbelnde) Wurzel des „Spiritus“ noch mehr wirklich das Nicht-andere ist. Dieses Nicht-andere möchte ich in der Vergleichung mit jenem, Sich-spiegeleden Nichts, als, das Sich gebärende-Nichts, d. i. als die wurzellose Wurzel des „Spiritus“ verstehen. Was ich oben kurz gesagt habe, erklärte ich schon in meinem Aufsatz mit dem Titel „Hauchender Geist“ etwas ausführlicher. Jetzt habe ich hier in diesem Aufsatz mit dem Titel „Über den Humus“ die Beziehung zwischen diesen zweifachen „Nichts“ durch den Begriff des „Humus“, d. h. den Begriff der Erdscholle mit dem hauchenden Geist weiter zu erklären versucht.