- 著者
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松田 美佳
- 出版者
- 宗教哲学会
- 雑誌
- 宗教哲学研究 (ISSN:02897105)
- 巻号頁・発行日
- vol.19, pp.69-80, 2002 (Released:2019-03-21)
In der gegenwärtigen säkularisierten Gesellschaft tritt immer öfter die Psychotherapie an die Stelle der Religion. Immer mehr Menschen fragen den Psychotherapeuten als den Priester um Rat. Auch die Religion ihrerseits psychologisiert sich insofern, als sie psychotherapeutische Theorien und Techniken einführt. Wer diese Tendenz der Psychologisierung hinterfragen möchte, kann Viktor E. Frankl nicht außer Acht lassen, der im Zusammenhang mit der von ihm begründeten Logotherapie oder der Existenzanalyse als ihrer “Spezifikation” eine einzigartige Stellung gegenüber der Religion einnimmt.
Die Logotherapie wurde dazu entworfen, auf die Frage des Patienten nach dem Sinn des Lebens einzugehen, statt sie auf psychische Krankheiten zurückzuführen. Die Logotherapie, die keine bestimmte religiöse Überzeugung oder politische Ideologie voraussetzt, ist möglich, indem sie als Existenzanalyse die Verantwortung des Fragenden aufruft. Frankls Bemühungen um die Logotherapie sind einerseits als Kampf gegen den Psychologismus, andererseits als “Säkularisierung” der Auseinandersetzungen mit der Frage nach dem Sinn des Lebens zu betrachten. Solche Säkularisierung war eine Notmaßnahme für den Psychiater Frankl, der mit den existentiellen Fragen des Patienten konfrontiert war, aber sie kommt darüber hinaus der echten Religiösität entgegen, die, wie er herausgestellt hat, durch Spontaneität, Individualität und Unbewußtheit zu kennzeichnen ist.