著者
真道 杉
出版者
日本オーストリア文学会
雑誌
オーストリア文学 (ISSN:09123539)
巻号頁・発行日
vol.12, pp.10-17, 1996-03-31 (Released:2017-03-31)

"Die grossere Hoffnung" (1948) ist eines der ersten reprasentativen Werke der osterreichischen Nachkriegsliteratur. Dieser Roman wird auch als autobiographisches Werk Aichingers eingestuft, das die Erfahrungen Aichingers aus der Zeit deszweiten Weltkriegs in Wien mehrfach widerspiegelt. Jedoch fehlen in diesem Roman konkrete Daten von Ort und Zeit, als ob der Roman sich weigerte, sich als historisches Dokument charakterisieren zu lassen. In dieser Arbeit werden reprasentative Papier-Motive, wie die Landkarte, das Visum, das Protokoll und der Brief, aufgegriffen. In dieser Arbeit zeigt sich jeweils die Absicht und Entwicklung der Hauptfigur Ellen, sich eine eigene Welt als Gegensatz zur realen Welt, wo Erwachsene und Autoritat ihre Macht ausuben, zu schafien. Im ersten Kapital wird eine Lndkarte dargestellt, auf der sich die reale und die von Ellen erzegte irreale Welt uberlappen. Hier zeigt sich symbolisch der enge Konnex und gleichzeitig der Konflikt der Welt Ellens mit der gnadenlosen Welt im Krieg, in der Ellen mehrfach Abschied von Familie und Freunden nehmen muss. Andererseits, wie dieser Roman selbst seine Rolle als dokumentarisches 'Papier' ablehnt, spiegelt die Darstellung der Papier-Motive in diesem Roman ebenfalls den Widerstand gegen eine scheinbare Existenz, die in der "realen Welt" nur als Dokument zuruckbleiben konnte. Im scheinbar kindischen und auch spielerischen Umgang Ellens mit dem Visum und dem Protokoll ist ihr Versuch eines Hinarbeitens auf eine tiefere Wahrheit der Existenz zu erkennen, die in solchen Dokumenten nicht erfassbar ist. Mit dem letzten Papier-Motiv, dem Brief, wird zum ersten Mal in diesem Roman ein Medium dargestellt, das die Menschen miteinander verknupft. Gleichzeitig fuhrt der Brief Ellen zur Brucke, die sie vielfach symbolisch sowohl zum Jenseits wie zum Friedensland ubersetzt. Der Tod Ellens auf der Brucke nach dem Weitergeben des Briefes ist, wie das Brief-Motiv es symbolisiert, im Kontinuum zur Hoffnung auf weiteres Leben entwickelt. In dieser Arbeit wird versucht, die Entwicklung Ellens durch die oben genannten Papier-Motive zu analysierren, in denen die Themen dieses Romans konzentriert enthalten sind.