著者
Mika MATSUDA
出版者
宗教哲学会
雑誌
宗教哲学研究 (ISSN:02897105)
巻号頁・発行日
vol.12, pp.139-148, 1995 (Released:2018-08-26)

‘Leben und Wirken ohne Warum’ in den deutschen Werken Meister Eckharts beruht auf dem Begriff des Lebens und dem des freiwilligen Werks in den lateinischen Werken. Diese beiden Begriffe ihrerseits stammen vermutlich von Thomas von Aquin. Eckhart bezeichnet jene Werke als lebendig und freiwillig, die von innerlichem Ursprung (principium, grunt) bewegt werden. Bei Eckhart also enthalten beide dieser Bezeichnungen ― lebendig und freiwillig ― den thomanischen Begriff der Werke, deren Ursprung innerhalb des Wirkenden ist. Der Ursprung der Werke aber bedeutet bei Thomas das Sein des Wirkenden, bei Eckhart dagegen den Zweck, worumwillen das Wirkende wirkt. Nach Eckhart soll der Zweck eines Werks innerhalb des Wirkenden sein. Eckharts extreme Behauptung in den deutschen Werken, daß der Mensch nicht einmal um Gottes willen wirken soll, kommt eben von den Gedanken, daß der Mensch von innerlichem Ursprung heraus um des Wirkens willen handeln soll. Ich vermute überdies, daß Eckhart nicht nur die beiden Begriffe, sondern auch zwei wesentliche Elemente der thomanischen Teleologie, nämlich Spontaneität und Zweckgerichtetheit der Werke, rezipiert, indem er behauptet, daß der Zweck der Werke innerhalb des Wirkenden sein soll.