著者
杉田 弘子
出版者
学術雑誌目次速報データベース由来
雑誌
獨逸文學 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.85, pp.29-41, 1990

<sub>"</sub>Woher kommt uns Zarathustra? Wer sind ihm Vater und Mutter? Schicksal und Lachen sind Zarathustras Vater und Mutter: das grause Schicksal und das liebliche Lachen erzeugten sich solchen Sprößling." Diese Notiz findet man in den nachgelassenen Fragmenten von Nietzsche zweimal: in denen vom Herbst und denen vom Winter 1883, dem Jahr, in dem Nietzsche <sub>"</sub>Also sprach Zarathustra" schrieb. Außerdem wurde im Nachlaß auch ein Plan veröffentlicht, nach dem ein Teil des betreffenden Buchs den Titel <sub>"</sub>Die Gelächter der Höhe (Glück des Säemanns)" tragen sollte. Der Titel erscheint nicht im veröffentlichten Werk. Aber das Motiv des Lachens klingt gleichsam wie ein Grundton durchs ganze Werk hindurch an. Die Eigenart dieses Lachens habe ich in meiner Abhandlung zu erörtern versucht.<br>Eine erste Eigenschaft von Zarathustras Lachen dürfte die Funktion der Verneinung und Zerstörung sein. Dem erwähnten Plan entsprechend finden sich im Anfangskapitel des zweiten Teils die beiden Wörter <sub>"</sub>Säemann" und <sub>"</sub>Gelächter". Zarathustra war wieder ins Gebirge gegangen und hatte sich den Menschen entzogen, wo er gleich einem Säemann, der seinen Samen ausgeworfen hat, wartet. Aber als er durch einen Traum davon erfuhr, daß seine Lehre in Gefahr sei, betrübte ihn das nicht, er freute sich eher, wieder hinabgehen und seine wilde Weisheit verschenken zu dürfen. Er sagt: <sub>"</sub>Zwischen Gelächter will ich Hagelschauer in die Tiefe werfen." Und er stellt fest, daß er und seine Löwin vieles miteinander gelernt hätten. Die Löwin, von der Zarathustra hier im Zusammenhang mit der wilden Weisheit spricht, scheint mir sehr wichtig. Der Löwe ist das Symbol des freien Geistes. Nach den drei Verwandlungen des Geistes wird das tragsame Kamel in der einsamsten Wüste zum Löwen, der Gott und die bisherigen höchsten Werte verneint und zerstört. In der Tat gibt es viele Beispiele vernichtenden Gelächters im zweiten Teil. Zara-thustra lacht über die Tugendhaften, weil sie einen Lohn für die Tugend und den Himmel fürs Erdenleben haben wollen. Er deckt auf, daß die Taranteln, die Prediger der Gleichheit, versteckte Rachsüchtige sind, und <sub>"</sub>lacht ihnen ins Antlitz sein Gelächter der Höhe." Im Lande der Bildung lacht und lacht er über die Gegenwärtigen, etwas so Buntgesprenkeltes, weil alle Zeiten und Völker, alle Sitten und Glaubensanschauungen aus deren Gebärden wir durcheinander reden. Im dritten Teil lacht er über Gott. Er stellt sich vor, wie die alten Götter sich selber einmal zu Tode gelacht haben, als ein eifersüchtiger Gott sich zum gottlosesten Wort versteigt: <sub>"</sub>Es ist Ein Gott! Du sollst keinen andern Gott haben neben mir!" Zum Gegenstand des Lachens wird sich auch Zarathustra selbst. Im ersten Teil lacht er über den Geist der Schwere und tötet diesen Geist, der in seinem Herzen wohnt und sein Streben zur Höhe behindert.<br>Zweitens wird man darauf aufmerksam machen müssen, daß Zarathustras Lachen das Gelächter <sub>"</sub>der Höhe" ist. Die Zerstörung des Löwen befreit Zarathustra von allen bisherigen Werten und versetzt ihn in den seligen Zustand, wo alles Werden ihm wie Götter-Tanz und Götter-Mutwillen vorkommt. In dem Zustand las er das Wort <sub>"</sub>Übermensch" auf und <sub>"</sub>spannte über Wolken und Tag und Nacht das Lachen wie ein buntes Gezelt" (Von alten und neuen Tafeln Nr. 2 u. 3). Das ist nun nicht mehr nur ein Lachen der Zerstörung. Das ist das Lachen eines Schöpfers, der den Menschen die neuen Werte, das neue <sub>"</sub>Gut und Böse",

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