- 著者
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礒山 雅
- 出版者
- 美学会
- 雑誌
- 美學 (ISSN:05200962)
- 巻号頁・発行日
- vol.36, no.1, pp.26-38, 1985-06-30
Bisher ist J. Mattheson nur als radikaler Aufklarer, der den traditionellen Musikbegriff des deutschen Barocks, d.h. des Luthertums, aufloste, betrachtet worden. Das ist aber eine einseitige Betrachtung. Vorausgesetzt, dass man den Musikbegriff des Luthers selbst und den der lutherischen Orthodoxie klar unterscheiden muss, behaupte ich, dass Mattheson das Wesen des Musikbegriffs von Luther in einer verneuerten Form wiederaufgebaut hat. Es handelt sich vor allem um die Musik-Mathematik-Beziehung. Der mathematische Musikbegriff der orthodoxischen Musiktheoretiker stammt nicht aus Luther selbst, sondern aus der Tradition seit dem Mittelalter. Luther selbst hat die Musik vom Zwang des Quadriviums befreit. Mattheson liest den Text von Luther exakter, versteht ihn treffender und zitiert ihn sehr oft-beim Klagen uber den Verfall der Musik in der Vorrede des "neuen eroffneten Orchestres", beim Widerlegen gegen J. H. Buttstett, den konservativen Theoretiker, im "beschutzten Orchestre" und beim Verteidigen der opernhaften Kirchenmusik im "musikalischen Patriot". Aufgrund der Bibel und Luthers Auslegungen behauptet Mattheson, dass die theatralische Kirchenmusik eigentlich von Gott selbst befohlen ist. Mattheson besteht gar nicht auf den alten Choralen, sondern fordert im Gottesdienst die Musik voll von gegenwartiger Lebenskraft auszunutzen. In diesem Sinne kann man sagen, dass Mattheson Luthers Idee nach zwei Jahrhunderten wieder lebendig gemacht hat.