著者
高田 里惠子
出版者
桃山学院大学
雑誌
国際文化論集 (ISSN:09170219)
巻号頁・発行日
vol.10, pp.5-31, 1994-07-30

Kenji Takahashi (1902〜 ) gilt in der auβerwissenschaftlichen Offentlichkeit als ein Exponent der japanischen Germanistik. Seine rege publizistische Tatigkeit, besonders die als Kommentator der nazistischen Literatur, wurde aber in der fachinternen Welt oft kritisiert. Und auch Takahashi selber verstand sich als AuBenseiter seiner Disziplin. Fur Takahashi, der schon als Student personlichen Kontakt mit japanischen liberal gesinnten Literaten hatte, war der Akademismus der Kaiserlichen Universitat fremd. Daβ wahrer Akademismus und offentlichkeitswirksamer Habitus Gegensatze darstellen, ist lediglich ein gelaufiges Schema. Wichtig ist die Tatsache, daβ trotz dieser Gegensatze Takahashi und die Kaiserliche Universitat Tokio bei der Einfuhrung der nazistischen Kultur zusammenwirkten. In dem vorliegenden Aufsatz soll untersucht werden, wie und warum diese seltsame Kollaboration entstehen konnte. In der Nazi-Zeit sahen Takahashi und auch Kinji Kimura (Ordinarius am Germanistischen Seminar der Kaiserlichen Universitat Tokio) die Legitimation der japanischen Germanistik, die sich an der national-volkischen Germanistik des Dritten Reiches orientieren musse, extern begrundet, d. h. als Beitrag zur Bildung des japanischen Nationalismus. Sowohl Takahashis Liberalismus, als auch Kimuras Akademismus waren plotzlich nicht mehr vorhanden. Gerade ein solcher Legitimationsdruck bildet den Kern der Geschichte der japanischen Germanistik, was notwendigerweise in der Nazi-Zeit ans Licht kam. Die Philosophische Fakultat nahm in der Hierarchie der Kaiserlichen Universitat, deren Ziel in der moglichst schnellen Modernisierung Japans bestand, den untersten Platz ein. Gleichzeitig war die Philosophische Fakultat, besonders das Germanistische Seminar, weit entfernt von der zeitgenossischen literarischen Szene. Die moderne Literatur, die mehr oder weniger die einseitige Modernisierung scharf kritisierte, stand im Gegensatz zum Prinzip der Kaiserlichen Universitat. Die Philosophische Fakultat an der Kaiserlichen Universitat wurde also doppelt als Versager stigmatisiert. Hinzuzufugen ist hier, daβ die deutsche Sprache, ganz getrennt von der deutschen Literatur, bei der Verwestlichung des modernen Japan eine besondere Rolle spielen muβte. Deutschlehrer zu sein, hat damals die Zerrissenheit der japanischen Intellektuellen symbolisiert. Der Grund dafur, warum japanische Deutschlehrer (Germanisten) so unkritisch mit den Nationalsozialisten zusammenarbeiteten, kann in der unglucklichen Entstehungsgeschichte der japanischen Germanistk selbst gefunden werden.

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