著者
井出 万秀
出版者
日本独文学会
雑誌
ドイツ文学 : Neue Beitrage zur Germanistik (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
no.140, pp.92-109, 2010-03-25

Das Kommunikationsziel pragt bekanntlich die sprachlichen Formulierungen, wie ein appelierender Text anders gestaltet wird als ein unterhaltender. Anhand des Fruhneuhochdeutschen versuche ich in meinem Beitrag, textsortenmassiger Spezifik des Nominalisierungsstils des Deutschen sprachhistorisch nachzugehen. Gemessen am Grad der Satzaquivalenz einer Nominalgruppe, inwieweit Satzglieder wie Subjekt, Objekt, Pradikat, Richtungsangaben u.a. in einer Nominalgruppe enthalten sind, lasst sich zwischen unterhaltenden und sachlich vermittelnden Texten kein gravierender Unterschied feststellen, da die Muster der Satzaquivalenz "Subjekt+Pradikat" (Die Heyden die wurden der Gast zukunfft gewar) als auch "Objekt+Pradikat" (die beschreibung diser kranckhait) in beiden Textsorten haufig vorkommen, wahrend-anders als im modernen Deutsch-komplexere Muster wie "Subjekt+Richtungsangaben+Pradikat" (durch seinen Hoffart und Abfall von Gott) sowie "Objekt+Richtungsangaben+Pradikat" (auch dabey die schaidung des Ertz vom Silber vnnd Gold zubringen) nur selten, "Subjekt+Objekt+Richtungsangaben+Pradikat" (an […] der Taufe des bis dato grossten Passagierschiffs der Welt auf den Namen <<Bismarck>> durch den deutschen Kaiser) dagegen uberhaupt nicht zu finden sind. Zur Beantwortung der Fragen, welche morphologische Form des Kernsubstantivs der Nominalgruppe tendenziell uberwiegt, wo sich die vom Kernsubstantiv abhangigen Glieder befinden (vor oder nach dem Kernsubstantiv), welche Form sie annehmen (Possessivum oder Substantiv im Genitiv bzw. in Prapositionalphrase), ob die Position der abhangigen Glieder mit deren Form gewisse Korrelation aufweist usw., bedarf man zwar noch einer weiteren, quantitativen Untersuchung, aber es scheinen mir in den sachlich vermittelnden Texten tendenziell eine zunehmende Beteiligung der Prapositionalphrase an der Gestaltung der Nominalgruppe (ain warnung an die Mercurialische artzet) und die isomorphe, nominale Wiederaufnahme der verbalen Pradikation (DEn toden Mercuri lebendig zumachen/auff das er durch disen ausssgang gebracht werd/merckent seine lebendig machung also) ausgepragt zu sein. Handlungen und Sachverhalte, die einmal im Text erwahnt wurden, werden nominal kompakt fur den weiteren Textverlauf verfugbar gemacht, wobei das attributive Partizip in der Nominalgruppe nicht die Eigenschaft des Bezugsnomens modifiziert, sondern eine Handlung bezeichnet, die den im Bezugsnomen genannten Gegenstand betrifft (Darnach mach die zwey zuosamen gesetzten teyl der fuenfeck/wie for). Vermutlich ermoglicht es das kommunikative Gebot in den sachlich vermittelnden Texten, das bereits Erwahnte gezielt in Form einer Nominalgruppe wortlich scharf umrissen zu formulieren.

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