著者
小林 英起子
出版者
広島大学大学院文学研究科
雑誌
広島大学大学院文学研究科論集 (ISSN:13477013)
巻号頁・発行日
vol.70, pp.39-51, 2010-12

Äsops Fabeln gelten als Teil der Weltliteratur. Den „Fabeln" Lessings (1759) liegen die Äsopschen Kurzgeschichten zugrunde. Die Tierwelt der Natur und seine Weltweisheit sind im Kontext der Aufklärung dargestellt. Im Vergleich zu der Übersetzung von Richardsons „Aesop's fables" wählte Lessing bestimmte Erzählungen aus, milderte den beißenden satirischen Ton und verstärkte das Moment der Lebensklugheit. Die Fabeln sollten zum Vortrag in der Schule geeignet sein.Die Tierfabeln in der Zeitschrift „Der Kinderfreund" von Christian Felix Weiße richten sich ausschließlich an die Kinder. Dadurch bezeichnet man ihn als „Vater der deutschen Kinderliteratur" in der Neuzeit. „Der Kinderfreund" war die erste pädagogische Zeitschrift in Deutschland. Bei Weiße werden Tierarten wie Lerche, Henne, Hahn, Gans, Lerche, Kuckuck, Fliege usw. im Bauernhof kleinbürgerlich personifi ziert. In seinen Fabeln werden manchmal übertriebene Habgier, Unwissenheit oder sündhafte Lüge mit einem bösen Ende angemahnt: Mit dem Tod der Tiere wirkt der Autor belehrend auf das Empfi nden der Kinder ein.Bei Lessing beherrschen die Menschen nicht einseitig die Tierwelt. Eine Grille bezeichnet die Menschenwelt als die „menschliche Republik". Tiere und Insekten, wie man sie auf dem Lande in Deutschland fi ndet, bevorzugte der Autor. Er gebrauchte nicht nur reale Lebewesen, sondern auch Tiere aus Legenden oder griechische Mythen wie Phönix, Feen, Bäume wie Eichen, Blumenstrauß u.a. Anders als bei Weiße wird in Lessings Personifi kation die scharfe Literaturkritik an den zeitgenössischen Autoren, seine Lebensweisheit oder der Weltlauf deutlicher abgelesen. Die Tiere und die Menschen koexistieren bei den beiden Autoren oft in einer harmonischen Fabelwelt.

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