著者
小林 英起子
出版者
広島大学大学院文学研究科
雑誌
広島大学大学院文学研究科論集 (ISSN:13477013)
巻号頁・発行日
vol.79, pp.47-62, 2019-12

Christian Felix Weiße verfasste in der späteren Aufklärungszeit das moralische Wochenblatt „Der Kinderfreund" (1775-1782) und ist dadurch als Vater der deutschen Kinderliteratur bekannt geworden. Darin stellte er 24 Kinderschauspiele in kurzen Handlungen dar. Im Folgenden möchte ich auf seine Kinderschauspiele am Beispiel von fünf Schauspielen zwischen 1776 und 1779 eingehen, nämlich „Die Milchschwester" (1776), „Die kleine Aehrenleserinn" (1777), „Der ungezogene Knabe" (1777), „Die Schlittenfarth" (1778), sowie „Gute Kinder der Aeltern größter Reichtum" (1779), um Merkmale in Weißes Darstellung der Kinderwelt herauszuarbeiten.Die Spielorte sind meistens in den Adelshäusern, auf den Gütern der Landadligen oder in reichen Bürgerhäusern. Dorthin kommen auch die Kinder der niederen Sozialschichten zu Besuch. Hurrelmann weist darauf hin, dass Weiße in seiner Kinderwelt die Kinder aus unterschiedlichen Sozialklassen zusammen spielen lassen wollte. Die Reden in seiner Kinderwelt sind, im Vergleich zu den Kindern heutzutage, selbstbewusst wie von Erwachsenen dargestellt. Die Kinder, deren Familie in einer Notlage sind, verhalten sich besonders vernünftig und mutig („Die kleine Aehrenleserinn" und „Gute Kinder der Aeltern größter Reichtum").Die Handlung entwickelt sich oft während der Abwesenheit von Vater oder Mutter. Die meisten Kinderschauspiele sind Einakter, aber wenn der Vater lange Zeit unterwegs ist, besteht die Handlung aus zwei Akten. Wenn die Kinder in einer Konfliktszene in eine Krise geraten, kommt der Vater zurück und rettet die Kinder („Die Schlittenfarth"). Die schwachen Seiten der Kinder werden im Spiegel der Musterkinder von der Mutter oder vom Vater getadelt und verbessert („Die Milchschwester" und „Der ungezogene Knabe"). Pape ist der Meinung, dass die meisten von seinen Kinderspielen einaktige moralische Charakterdramen sind und die Tendenz rührender Familienstücke zeigen. Es ist bemerkenswert, dass Weiße die Kinder aus dem Adelstand manchmal als eitel, dagegen die armen Kinder als tapfer und edel darstellte.Es ist zudem beachtenswert, dass die reichen Kinder den armen Kindern Taschengeld bieten, um deren Eltern zu helfen. Geld ist nicht nur für die Reichen, sondern wird für die Armen zur Wohltätigkeit gebraucht. Geld wird für die Gemeinschaft gebraucht. Die Philantropie lässt sich bei Weiße in rührenden Reden ablesen. Weiße wollte so eine utopische Kinderwelt in Harmonie darstellen, damit alle Kinder sich mit ihren Eltern erfreuen konnten.
著者
小林 英起子
出版者
広島大学大学院文学研究科
雑誌
広島大学大学院文学研究科論集 (ISSN:13477013)
巻号頁・発行日
vol.70, pp.39-51, 2010-12

Äsops Fabeln gelten als Teil der Weltliteratur. Den „Fabeln" Lessings (1759) liegen die Äsopschen Kurzgeschichten zugrunde. Die Tierwelt der Natur und seine Weltweisheit sind im Kontext der Aufklärung dargestellt. Im Vergleich zu der Übersetzung von Richardsons „Aesop's fables" wählte Lessing bestimmte Erzählungen aus, milderte den beißenden satirischen Ton und verstärkte das Moment der Lebensklugheit. Die Fabeln sollten zum Vortrag in der Schule geeignet sein.Die Tierfabeln in der Zeitschrift „Der Kinderfreund" von Christian Felix Weiße richten sich ausschließlich an die Kinder. Dadurch bezeichnet man ihn als „Vater der deutschen Kinderliteratur" in der Neuzeit. „Der Kinderfreund" war die erste pädagogische Zeitschrift in Deutschland. Bei Weiße werden Tierarten wie Lerche, Henne, Hahn, Gans, Lerche, Kuckuck, Fliege usw. im Bauernhof kleinbürgerlich personifi ziert. In seinen Fabeln werden manchmal übertriebene Habgier, Unwissenheit oder sündhafte Lüge mit einem bösen Ende angemahnt: Mit dem Tod der Tiere wirkt der Autor belehrend auf das Empfi nden der Kinder ein.Bei Lessing beherrschen die Menschen nicht einseitig die Tierwelt. Eine Grille bezeichnet die Menschenwelt als die „menschliche Republik". Tiere und Insekten, wie man sie auf dem Lande in Deutschland fi ndet, bevorzugte der Autor. Er gebrauchte nicht nur reale Lebewesen, sondern auch Tiere aus Legenden oder griechische Mythen wie Phönix, Feen, Bäume wie Eichen, Blumenstrauß u.a. Anders als bei Weiße wird in Lessings Personifi kation die scharfe Literaturkritik an den zeitgenössischen Autoren, seine Lebensweisheit oder der Weltlauf deutlicher abgelesen. Die Tiere und die Menschen koexistieren bei den beiden Autoren oft in einer harmonischen Fabelwelt.