著者
平出 喜代恵
出版者
日本倫理学会
雑誌
倫理学年報 (ISSN:24344699)
巻号頁・発行日
vol.67, pp.119-133, 2018 (Released:2019-04-01)

Der handlungsorientierte kategorische Imperativ: „Handle so, daß du die Menschheit, sowohl in deiner Person als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest.“ zeigt uns, dass Kants Ethik auf den Begriff der Menschheit gründet. Dennoch ist die Bedeutung der Menschheit noch umstritten. Manche moderne Kantianer verstehen sie als Eigenschaften, die ein Kriterium dafür bieten, eine Person zu sein. Aber die Formel warnt uns davor, die Menschheit bloß als Mittel zu gebrauchen. Daher ist die Menschheit keine gegebene Eigenschaft der einzelnen Personen, sondern etwas, das durch unsere Handlungen hervorgebracht und erst dann realisiert warden kann. Diese Deutung wird von Kants Text bestätigt: Er bezeichnet sie oft als das menschliche moralische Ideal. Das bedeutet eine moralische Vollkommenheit, deren Essenz darin besteht, dass der Wille nur durch die Vernunft bestimmt wird. Dagegen ist der menschliche Wille fast immer von Neigungen bestimmt. Darum ist diese moralische Vollkommenheit das Ideal für den Menschen und Kant bezeichnet sie auch als Heiligkeit: „Der Mensch ist zwar unheilig genug, aber die Menschheit in seiner Person muß ihm heilig sein“. Um diese rätselhafte Tatsache zu deuten, treten wir in Kants Religionsphilosophie ein. Wenn sich der Mensch unter dem Postulat der Unsterblichkeit der Seele moralisch bestrebt, kann er durch eine Änderung der Sitten nur nach und nach Tugend erwerben(virtus phaenomenon). Aber wenn er sich den „Sohn Gottes“ als die moralisch vollkommene Menschheit zum Vorbild nimmt, kann er eventuell die Sinnesänderung seiner Seele, die zur Heiligkeit führt, durchführen (virtus noumenon). Die Idee „Sohn Gottes“ gehört nicht zur geschichtlichen christlichen Religion, sondern zum Vernunftsglauben, weil Kant das Festhalten an den von der praktischen Vernunft gebotenen moralischen Gesetze unterstützt. Es gibt einen der Menschheit ähnlichen Begriff: Persönlichkeit. Sie bedeutet „die Idee der Menschheit ganz intellektuell betrachtet“. Dennoch bezeichnet Kant sie nicht als heilig. Worauf der Mensch als homo phaenomenon durch seine Sinnesänderung und Taten abzielen sollte, ist Menschheit, nicht Persönlichkeit.