著者
福田 緑
雑誌
学習院大学人文科学論集 (ISSN:09190791)
巻号頁・発行日
no.17, pp.201-224, 2008-10-31

Aleida Assmann definierte das Gedächtnis durch drei Gedächtnisformen, nämlich durch das kommunikative, das kollektive und das kulturelle Gedächtnis. Nach der Definition von Assmann gehört Literatur zum kulturellen Gedächtnis. Aber meiner Meinung nach ist die Eigentümlichkeit der Literatur in ihrer Theorie nicht genügend erfasst. Um die Probleme ihrer Definition klar zu machen, betrachte ich einige Gedichte und Äußerungen von Paul Celan. Erstens hält Assmann Literatur für ein „passives“ „Speichergedächtnis“. Assmann sagt, dass das Speichergedächtnis das kulturelle Archiv sei, in dem ein gewisser Anteil der materiellen Überreste vergangener Epoche aufbewahrt werde, nachdem diese ihre lebendigen Bezüge und Kontexte verloren haben. Aber in der Rede „Meridian“ legte Celan auf den Dialog viel Gewicht. Für Celan ist der Dialog mit „offenbleibenden“, „zu keinem Ende kommenden“ Fragen identisch, und seine Gedichte suchen m.E. nach Möglichkeiten für solche Dialoge, bestehen sie doch aus Fragen oder Begegnungen. Solche Spannung von Schreibenden und Lesenden, nämlich aus Gedichten entstehenden Dialogen oder Gegensätzen, kann man in der Definition von Assmann nicht finden. Ein Beispiel für einen solchen Gegensatz kann man als „Ästhetik der Negation“ im Gedicht „Psalm“ sehen. In diesem Gedicht taucht das Wort „Niemandsrose“ auf, welches zum Titelwort des Gedichtbands wurde. Im Kontext des Gedichts deutet „Niemandsrose“ auf die Abwesenheit Gottes hin. Außerdem kann man mit Rose vielfältige Deutungen verbinden, z.B. kann die Rose Leben, Fülle, Liebe oder Schönheit bedeuten. Der Titel „Niemandsrose“ verneint solche Bedeutungen, die durch die Rose symbolisiert werden können, grundsätzlich. Zweitens setzt Assmann voraus, dass etwas Bestimmtes im Gedächtnis gespeichert werde. Bei Celans Gedichten kann man kein genaues Geschehen ablesen. Vor allem ist der Sprachverlust im Gedicht „Zwölf Jahre“ thematisiert. Man kann dieses Gedicht als einen unmöglichen Versuch lesen, den Sprachverlust sprachlich darzustellen. „Zwölf Jahre“ kann als der Zeitabschnitt der Nazi-Diktatur interpretiert werden. Aber Celan zeigt kein bestimmtes Geschehen auf. Literatur hat somit die Möglichkeit, dadurch etwas darzustellen, dass man es gerade nicht beschreibt. In dieser Hinsicht ist die Definition des kulturellen Gedächtnisses von Assmann problematisch. Zum Schluss bezieht Assmann die „Vielfältigkeit“ des kulturellen Gedächtnisses primär auf die Interpretation des Lesers. Aber wie das Gedicht „Eine Gauner- und Ganovenweise / Gesungen zu Paris Emprès Pontoise / Von Paul Celan / Aus Czernowitz bei Sadagora“ zeigt, hat das Gedicht selber schon die Vielfältigkeit, indem es aus Zitaten aus anderen Texten oder sprachschöpferischen Wortspielen besteht; so kann man z.B. „Mandeltraum“ als den Traum der Erlösung interpretieren, und das Wort „Trandelmaum“, das durch den Austausch „m“ und „t“ bei „Mandeltraum“ entsteht, könnte auf das Scheitern des Mandeltraums hinweisen. Wenn man diese Eigentümlichkeit der Literatur versteht, kann man nicht sagen, dass Literaturwerke nur ein „passives“ „Speichergedächtnis“ seien.

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