著者
高田 里惠子 Rieko TAKADA
雑誌
桃山学院大学人間科学 = HUMAN SCIENCES REVIEW, St. Andrew's University (ISSN:09170227)
巻号頁・発行日
no.6, pp.67-96, 1994-01-30

Man kritisiert oft den Opportunismus von Kenji Takahashi (1902~ ), der wahrend der Kriegszeit Ubersetzer und Kommentator der Blut-und-Boden-Literatur war und sich dann plotzlich in einen energischen Hesse- und Kastner- Forscher verwandelt hat. Aber Takahashis Identifikation mit dem Pazifisten Hesse oder dem Widerstandskampfer Kastner ist unreflektiert. In der vorliegenden Arbeit gilt meine Analyse indessen nicht seiner unverschamten >Verwandlung<, sondern seiner inneren Kontinuitat: Takahashi war seit seiner Gymnasiastenzeit ein Anhanger der deutschen Kultur und Bildung. Dabei ist bemerkenswert, da〓 er sich als Germanist immer darum bemuht hat, die deutsche >hohe< Literatur in Japan zu popularisieren, was eigentlich dem elitaren Wesen der deutschen Bildung widerspricht. Takahashi versuchte durch seine offentlichkeitswirksame Tatigkeit, ob als Nazi-Sympathisant oder als Hesse-Ubersetzer, die gesellschaftliche Funktion der japanischen Germanistik zu legitimieren, die sich in der 20er Jahren als rein universitare Disziplin etabliert und dabei allmahnlich Au〓enkontankte zur japanischen kulturellen Offentlichkeit verloren hatte. Im "Fall Kenji Takahashi" verkorpert sich der Gegensatz zwischen Popularisierung und Akademisierung der deutschen Literatur in Japan, der heute noch zu beobachten ist. Takahashi versteht sich (komischerweise!) als kritischer Intellektueller. Seinen Memoiren zufolge stellte er sich als Elite-Gymnasiast gegen die Erwartungen seines Vaters: statt als Jurist eine gute Karriere ins Auge zu fassen, studierte er Germanistik. Dieser gegen das Prinzip des modernen Japan revoltierende Antikarrierismus bedeutete fur ihn eine kritische Einstellung zum Establishment, das die Literatur einfach fur etwas Nutzloses halt. Takahashi hat die deutsche Kultur und Bildung als Gegenmittel gegen die unmenschliche Zivilisation sowie die moderne kapitalistische Gesellschaft hochgeschatzt. Seine falsche Selbstverstandnis verfuhrte ihn zur unkritischen Bewunderung der deutschen Kultur. Gerade Takahashis (subjektiv) ehrlicher Wille hat ihn opportunistisch gemacht. In diesem Sinne reprasentiert seine Komodie zugleich die Tragodie des modernen Japan.

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高田里惠子「文化の陥穽・文化の反省」 https://t.co/gh1oIPdGjR
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