著者
寺田 龍男
出版者
北海道大学大学院国際広報メディア研究科, 北海道大学言語文化部
雑誌
大学院国際広報メディア研究科・言語文化部紀要 (ISSN:13470280)
巻号頁・発行日
vol.48, pp.133-154, 2005

Das >Nibelungenlied <und das bekannteste Werk der altjapanischen Heldendichtung ('Gunki-monogatari') >Heike-monogatari< sind in der Zusammenwirkung von Mundlichkeit und Schriftlichkeit entstanden und sind weiter uberliefert worden. Beide Dichtungen sind wohl am Anfang des 13. Jahrhunderts in der Urform abgefasst worden. Hier wie dort wird das Ethos des tapferen Kriegers thematisiert. ebenfalls werden die in der Schlacht Gefallenen beweint und beklagt. Die altesten Handschriften des >Nibelungenliedes< stammen schon ca. aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. so dass man sagen kann, dass der zeitliche Abstand zwischen dem 'Original' (oder dem 'Archetypus') dieser Dichtung und den altesten Handschriften relativ klein ist. Das sieht beim >Heike-monogatari <ganz anders aus: Die alteste Handschrift ist erst Anfang des 15. Jahrhunderts abgeschrieben worden. Dadurch kann man sich schwer vorstellen, welche Zwischenstufen anzunehmen sind. Zur Rezeptionsgeschichte des >Heike-monogatari< besitzen wir dagegen reich wei tige konkrete Zeugnisse, vor allem aus den Tagebuchern der Hofadligen und den Schriften der Priester (Bewertung des Vortrags von einem blinden Sanger, Dokumentation der Abschrift bzw. Leihe usw.). wahrend man solche Beschreibungen uber das >Nibelungenlied<. ja uber die deutsche Literatur des Mittelalters. uberhaupt vermisst Es ist daher nicht zu ubersehen. dass die beiden 'Gattungen' auf einem vollig unterschiedlichen Hintergrund entstanden - und uberliefert worden - sind. In der vorliegenden Studie habe ich vor allem vorgeschlagen, den Begriff der 'Symbiose' . den Hans Fromm zur Diskussion uber den oder die Dichter des >Ni belungenliedes< eingefuhrt hatte. trotz der zitierten Andersartigkeiten auf die Forschung des >Heike-monogatari< anzuwenden. weil hier recht unterschiedliche Elemente zur sog. Dichter-Frage gestellt sind und die Diskussion mir sogar in eine Sackgasse geraten zu sein scheint. Der Vergleich zwischen den beiden Werken hat in Japan fast 100 Jahre Tradition, aber es ist langsam Zeit, beide im Original zu lesen und die Forschung miteinander zu vergleichen sowie sie aufeinander anzuwenden.