著者
寺田 龍男
出版者
北海道大学大学院教育学研究院
雑誌
北海道大学大学院教育学研究院紀要 (ISSN:18821669)
巻号頁・発行日
vol.121, pp.1-15, 2014-12-26

In contrast to Japan where classic Japanese language and literature are taught in high school, high school students in the German-speaking countries generally do not study Middle High German language and literature. They associate the Nibelungenlied , which used to be compulsory reading in school, with negative connotations such as‘ Nibelungische Treue( loyalty)’. But this epic seems to become more and more ‘popular’ in academic research and higher education. In the last two decades, many editions, translations and introductions of the Nibelungenlied have been published. The introduction of bachelor and master courses has moreover led to a rapid increase of various texts, for which the demand of students for introductions, including the Nibelungenlied , must be met. This paper analyses the background of this boom especially with regards to successful online publications and proposes to apply the methods of scholars to o ther genres of medieval literature.
著者
寺田 龍男
出版者
ノルデン刊行会
雑誌
ノルデン (ISSN:03883140)
巻号頁・発行日
vol.29, pp.1-23, 1992-11-15

Dietrich von Bern war im ganzen Mittelalter einer der beliebtesten Helden der deutschen Literatur. Es gibt aber einen merkwürdigen Zug in den spätmittelalterlichen Textrealisierungen der aventiurehaften Dietrichepik: Dietrich speit Feuer und versetzt so seinem Feind einen entscheidenden Schlag. („Eckenlied“, „jüngerer Sigenot“, „Laurin“, „Rosengarten“, „Wunderer“ usw.) Der auffallende Feueratem wird forschungsgeschichtlich mit dem Fegefeuer verbunden, dem Theoderich, arianischer Ketzerkönig und Dietrichs historisches Vorbild, bis zum jüngsten Tag ausgesetzt werden soll. Der Kirchenlehre nach findet Theoderich nämlich ein dämonisches Ende und stürzt in den Vulkan. Aber diese Dämonisierung rief dann eine Gegenreaktion hervor. Wir wissen schon, daß man im interpolierten „Wartburgkrieg“-Teil der Kolmarer Liederhandschrift dieses Ende ins Gegenteil verkehrte: Dietrich soll danach nicht in alle Ewigkeit bestraft werden, sondern er gewinnt ein tausendjähriges Leben. Derartige Umstände lassen sich auch bei der Entdämonisierung seines Feueratems vermuten, der ebenso auf Dietrichs dämonisierte Geburt hinweist. Geklärt ist aber noch nicht, wie sich dieses Motiv gerade im Spätmittelalter so weit verbreitete. Dazu läßt sich einiges sagen. Die Abenteuer von Dietrich wurden damals noch im Alltagsleben weiter besungen. Auch die Kirchenlehre konnte das nicht ändern. Vielmehr sprechen bittere Erwähnungen zu Dietrich in den,autoritären’ Schriften sogar für seine allgemeine Popularität. Das Spätmittelalter war außerdem ein Zeitalter, in dem eine neue Schriftkultur in Gang kam. Papier und Druckwesen förderten die Entwicklung des Handelsverkehrs, Großstädte entstanden und wurden dann zum Buchmarkt. Parallel dazu begann das Analphabetentum langsam abzunehmen. Mit den Stoffen um Dietrich konnte man also Erfolg auf dem Markt erwarten und fand ihn auch: Das neue Publikum hatte großes Interesse an Dietrichs Abenteuern als ,Vorzeitkunde' und erwartete immer wieder eine neue Geschichte. Dazu kam noch ein gewisser Sammeleifer unter den Lesern und Zuhörern. Dies alles veranlaßte die Verfasser und/ oder Bearbeiter dazu, recht unterschiedliche Stoffe zu integrieren und so neue Handlungen zu gestalten. Im Zug dieser Entwicklung wurde das von der Kirche propagierte dämonische Bild Dietrichs mit seinem positiven Gegenbild zusammen verarbeitet und dann zur Figur mit Feueratem als starker Waffe verschmolzen. Für die schriftliche Überlieferung und Verbreitung der Stoffe um Dietrich spielte es vielleicht auch eine indirekte Rolle, daß dabei die Formeln der mündlich tradierten Dichtung als Stilmittel Verwendung fanden. Die Drucker frühneuhochdeutscher Zeit etwa mußten die Texte höfischer Romane mit dem für sie schwierigen Stil entziffern und konnten vieles oft doch nicht verstehen und balhornisierten so den Text. Die Drucke höfischer Romane („Parzival“, „Jüngerer Titurel“ usw.) hatten keinen Erfolg, während die Dietrichepen von hoher Formeldichte überall weitergedruckt wurden.
著者
寺田 龍男
出版者
北海道大学
雑誌
基盤研究(C)
巻号頁・発行日
2020-04-01

中世ドイツ英雄叙事詩の一ジャンルである「ディートリヒ叙事詩」には,写本が書き継がれる過程で本文が大きく流動する作品群「ディートリヒの冒険叙事詩」(以下「冒険叙事詩」)がある。その流動の原因は従来,唯一の原本を後の写字生が自由に改作した結果であると説明されてきた。しかしこの解釈では,多くの作品に複数ある系統の成立とその後の動態を十分には説明できない。本申請研究は,冒険叙事詩の諸作品において,①書記伝承の初期の段階ですでに内容の異なる複数の「原本」があったこと②異なる系統の本文が混じり合う写本の中には,写字生が先行する複数の写本を校合勘案して書かれたものがあること以上2点の論証を目標とする。
著者
寺田 龍男
出版者
北海道大学大学院教育学研究院
雑誌
北海道大学大学院教育学研究院紀要 (ISSN:18821669)
巻号頁・発行日
vol.127, pp.1-8, 2016-12-20

As Arthur T. Hatto showed in his voluminous edition EOS (The Hague 1961), the dawn song is a polygenetical phenomenon all over the world. The old Japanese version is called Kinuginu which today means that several layers are worn upon another: Under these layers a man and a woman spent the night together. The theme of these songs is, as everywhere else, the pain of and after departure. One of the features of Kinuginu is its historical character because this alba is not a social game but part of ritualized customs. Evidences from many medieval documents reveal that these songs were thoroughly related to reality, so that it is sometimes possible to reconstruct the process of who sent a poem to whom and when and how in court society. The sense that not only men but also women - virgins or not - do not hesitate to engage in a sexual relationship seems to have spread all over medieval Japan. Moreover, it is well known that this art of‘freedom’lingered until several decades ago in many regions of Japan. In this seminar, students from various backgrounds select a subject they are interested in, compare it with the Japanese equivalent and formulate a hypothesis that could add insight to both research fields.
著者
寺田 龍男
出版者
北海道大学大学院メディア・コミュニケーション研究院 = Reseach Faculty of Media and Communication, Hokkaido University
雑誌
メディア・コミュニケーション研究 (ISSN:18825303)
巻号頁・発行日
vol.54, pp.1-17, 2008-03-17

Im Hinblick auf das Verhalten der Geistlichen lässt sich die Dietrich-Dichtung sowohl in kritischer als auch in entgegenkommender Attitüde von ihnen mehrfach mit der japanischen Heldendichtung Gunki-monogatari vergleichen. Aus dem europäischen Mittelalter ist beispielsweise ein Brief eines Menhardus aus Bamberg (Mitte 11.Jh.) bekannt. Darin beklagt er sich darüber, dass sein Bischof Guntherus sich immer mit Heldenliedern beschäftige. Aus der Kaiserchronik eines Regensburger Geistlichen (2.Hälfte 12.Jh.) wissen wir auch, dass man den großen Held und damit die mündliche Tradition um den Berner kritisierte. Später griffen Johannes Geiler von Kaysersberg (1445-1510) und vor allem Martin Luther (1483-1546) die anderen Geistlichen heftig an, weil sie Gottes Lehre nicht richtig vermittelten. Einer der wichtigsten Kritikpunkte war, dass ihnen die Ausbildung fehlte, weshalb sie bei der Messe die Bibel weder vorlasen noch ins Deutsche übersetzten, sondern immer wieder Predigten mit den ‘unnützen’ Geschichten von Dietrich hielten. Die Kritik an der Dietrich-Dichtung musste um so stärker vorgehen, als sie in der Laienwelt mit anhaltender Kraft fortlebte. Eine solche Annahme liegt deshalb nahe, weil die mittelhochdeutsche Dietrichepik große Verbreitung durch Handschriften und Drucke fand. Gleichzeitig ist auch nicht zu vergessen, dass wenigstens in der Frühphase der Überlieferung die Handschriftenschreiber gerade die Personen waren, die sich die Schriftkundigkeit an den Kloster-bzw. Kathedralschulen angeeignet hatten. Andererseits liegt es auf der Hand, dass ein Kloster durch die Erstellung von Handschriften zu den Dietrich-Epen zu Reichtum gelangte. Wenn man allerdings die Situation aus einer anderen Perspektive betrachtet, ließe sich die folgende These aufstellen: Die von Geiler und Luther kritisierten Priester und Mönche bemühten sich, das Interesse der Laien heranzuziehen und es auch festzuhalten, indem sie ihnen von Dietrichs Heldentaten erzählten. Als mögliche Parallelphänomen sind aus dem japanischen Mittelalter die Beispiele von den Priestern Mujū (1226-1312) und Rennyo (1415-99) anzuführen. In seiner Essay-Sammlung Shaseki-shū stellte Mujū mit seinen kritischen Augen die Aktivitäten der (Wander-) Priester dar, bei denen man zweifelte, ob sie wirklich die buddhistische Lehre verbreiten wollten. Vielmehr schienen sie möglichst viel ‘Spende’ mit ihrer Erzählkunst verdienen zu wollen. Mujū wandte aber auch ein in der Gunki-monogatari wohl bekanntes Plot an, um damit eine kleine Liebesgeschichte eines Kriegers zu gestalten. Rennyo, ein großer Restaurator der buddhistischen Honganji-Schule, die heute als die größte in Japan gilt, schrieb die alten Lehren seiner Schule in einfachste Formen um, damit selbst die Ungebildeten sie verstehen sollten. Er versuchte sogar allerlei Methoden, um seine Lehre effektiv zu verbreiten: zu lange Belehrungen zu verkürzen; die Laien mit lustig-interessanten Geschichten zu erfreuen und dann zu predigen; die Langweile zu unterbrechen und wieder zu predigen; vor der Predigt zum Trinken einzuladen; die Laien nicht dazu zu zwingen, anständig zuzuhören usw. Luther wusste auch, wie wichtig es war, das Interesse der Laien zu erwecken und es zu erhalten, aber er wandte nicht die gleiche Methode an wie andere Geistliche, deren Haltung sich mir teilweise mit der von Rennyo zu decken scheint. Eine Zusammenarbeit von Forschern mit unterschiedlichen Fachdisziplinen wie Literaturwissenschaftlern, Historikern, Religionswissenschaftlern und Anthropologen könnte zur Diskussion verschiedener Aufgaben beitragen, denn ich bin sicher, dass der Austausch der Ergebnisse einerseits Antworten auf offene Fragen finden kann und andererseits eine neue Triebkraft zur weiteren Entwicklung bringen wird.
著者
寺田 龍男
出版者
北海道大学大学院国際広報メディア研究科, 北海道大学言語文化部
雑誌
大学院国際広報メディア研究科・言語文化部紀要 (ISSN:13470280)
巻号頁・発行日
vol.48, pp.133-154, 2005

Das >Nibelungenlied <und das bekannteste Werk der altjapanischen Heldendichtung ('Gunki-monogatari') >Heike-monogatari< sind in der Zusammenwirkung von Mundlichkeit und Schriftlichkeit entstanden und sind weiter uberliefert worden. Beide Dichtungen sind wohl am Anfang des 13. Jahrhunderts in der Urform abgefasst worden. Hier wie dort wird das Ethos des tapferen Kriegers thematisiert. ebenfalls werden die in der Schlacht Gefallenen beweint und beklagt. Die altesten Handschriften des >Nibelungenliedes< stammen schon ca. aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. so dass man sagen kann, dass der zeitliche Abstand zwischen dem 'Original' (oder dem 'Archetypus') dieser Dichtung und den altesten Handschriften relativ klein ist. Das sieht beim >Heike-monogatari <ganz anders aus: Die alteste Handschrift ist erst Anfang des 15. Jahrhunderts abgeschrieben worden. Dadurch kann man sich schwer vorstellen, welche Zwischenstufen anzunehmen sind. Zur Rezeptionsgeschichte des >Heike-monogatari< besitzen wir dagegen reich wei tige konkrete Zeugnisse, vor allem aus den Tagebuchern der Hofadligen und den Schriften der Priester (Bewertung des Vortrags von einem blinden Sanger, Dokumentation der Abschrift bzw. Leihe usw.). wahrend man solche Beschreibungen uber das >Nibelungenlied<. ja uber die deutsche Literatur des Mittelalters. uberhaupt vermisst Es ist daher nicht zu ubersehen. dass die beiden 'Gattungen' auf einem vollig unterschiedlichen Hintergrund entstanden - und uberliefert worden - sind. In der vorliegenden Studie habe ich vor allem vorgeschlagen, den Begriff der 'Symbiose' . den Hans Fromm zur Diskussion uber den oder die Dichter des >Ni belungenliedes< eingefuhrt hatte. trotz der zitierten Andersartigkeiten auf die Forschung des >Heike-monogatari< anzuwenden. weil hier recht unterschiedliche Elemente zur sog. Dichter-Frage gestellt sind und die Diskussion mir sogar in eine Sackgasse geraten zu sein scheint. Der Vergleich zwischen den beiden Werken hat in Japan fast 100 Jahre Tradition, aber es ist langsam Zeit, beide im Original zu lesen und die Forschung miteinander zu vergleichen sowie sie aufeinander anzuwenden.