著者
尾崎 修治
出版者
公益財団法人 史学会
雑誌
史学雑誌 (ISSN:00182478)
巻号頁・発行日
vol.104, no.10, pp.1756-1776,1838-, 1995-10-20 (Released:2017-11-30)

Die Rheinischen Loslosungsbestrebungen hatten zum Ziel, die rheinische Region von dem PreuBenstaat loszutrennen und so eine selbstandige Republik innerhalb des Deutschen Reiches zu grunden. Diese Bewegungen genossen vor allem in der politischen und verfassungsrechtlichen Ubergangszeit vom November 1918 bis Februar 1919 Unterstutzung durch Politiker und durch Teile der Bevolkerung im Rheinland. In diesem Artikel wird versucht, neben der Betrachtung der Entwicklung dieser Bestrebungen auch die Reaktionen der rheinischen Parteien und der zentralen Regierungen zu analysieren, um die Hintergrunde und die Tragweite der Loslosungsbestrebungen zu klaren. Unter den rheinischen Loslosungsbestrebungen dieser Zeit lassen sich zwei wichtige Richtungen erkennen. Zum einen der "Westdeutsche AusschuB", in dem sich Vertreter aller rheinischen Parteien zusammenschlossen, um eine mogliche Loslosung von PreuBen zu erortern. Diese Bewegung war durch die Furcht vor der Annexion durch Frankreich motiviert, und ihre Mitglieder waren sich daher darin einig, daB man das Konzept einer "westdeutschen Republik" nur dann in die Tat umsetzen durfe, wenn es die einzige Moglichkeit darstelle, um die Annexion durch Frankreich zu vermeiden. Diese Gefahr war jedoch niemals ernst geworden. Zum anderen ist die Richtung der Kolner Zentrumspartei zu nennen. Sie war im Gegensatz zum Westdeutschen AusschuB die aktivere treibende Kraft fur die sofortige Erfullung der Loslosung von PreuBen. Sie kritisierte die Unordnung in Berlin und die Machtlosigkeit der gegenwartigen Regierung und warnte vor der Gefahr der Annexion durch Frankreich. Diese Begrundung fuhrte zur Behauptung, daB das Rheinland sofort zur Selbsthilfe greifen musse. Die ungeduldigen Aktionen der Kolner Zentrumspartei wurden jedoch sowohl von den anderen rheinischen Parteien als auch von der Reichsund preuBischen Staatsregierung heftig kritisiert. Nicht zuletzt wegen dieser Gegenaktion wurde diese Bestrebung zuruckgestellt. Die Handlungen der Kolner Zentrumspartei wurden zwar kritisiert, doch die Motive, die hinter dem Konzept der Selbsttindigkeit von PreuBen steckten, wurden auch von den anderen rheinischen Parteien geteilt. Der Angriff der preuBischen Regierung auf die Rolle der Kirche stieB nicht nur auf den Widerstand des Zentrums, sondern auch auf den des ganzen rechten Lagers. Auch die Abneigung gegen die Revolution war im ganzen rechten und konservativen Lager zu beobachten. AuBerdem spielte das MiBtrauen gegen die zentralen Behorden eine wichtige Rolle. Es wurde dadurch geschurt, daB die Bevolkerung des Rheinlands in Berlin wenig Verstandnis fur ihre Bedurfnisse erkennen konnte und den Eindruck gewann, daB das besetzte Rheinland von der Regierung im Stich gelassen wurde. Daher lag die SchluBfolgerung nahe, daB die Rettung in der Selbsthilfe liege. Die Entstehung der rheinischen Loslosungsbestrebungen laBt sich daher nicht nur von der uberlieferten konfessionellen Besonderheit des katholischen Rheinlandes, sondern auch von den politischen und sozialen Bedingungen nach dem Ersten Weltkrieg, vor allem der Revolution und der Besatzung, erklaren.

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