著者
久保田 慶一
出版者
大分県立芸術文化短期大学
雑誌
研究紀要 (ISSN:02869756)
巻号頁・発行日
vol.23, pp.31-43, 1985-12-15

Aus einer Analyse der Verschiedenheit der interpretatorischen Konkretisation bei den Apologetikern und Gegnern der Lisztschen Symhonischen Dichtungen kann man die gemeinsamen Momente erschlieβen, die einerseits die Struktur sowohl der fruhen, als auch der spaten Rezeptionsgeschichte ausgepragt und andererseits die Entstehung der neuen Gattung in der Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmt haben. Bei der Gegnerschaft fuhrte der Verdacht uber Liszt als Komponisten zum Zweifel an einer Autoritat der Symhonischen Dichtung und umgekehrt wurde bei der Apologetik die Kompositionsgeschichtliche Notwendigkeit herevorgehoben, um Liszt als Komponisten zu rechtfertigen. Die auffallige Erfindung der Symphonischen Dichtung erschien den Gegnern, die ihrerseits an der traditionellen Gattungsvorstellung der Symphonie oder der Ouverture festhielten, eine egozentrische Anmaβung zu sein. Bei der Apologetik wurde dagegen die Lisztsche Benennung durch die paradoxe Behauptung gerechtfertigt, daβ die Symphonische Dichtung nicht eine an und fur sich neue Erscheinung, sondern eine notwendige Folge einer Dialektik oder bisherigen Entwicklung sei. Die gewaltige Formgesaltung der Symphonischen Dichtung wurde bei der Apologetik durch dieselbe geschichtliche Notwendigkeit gerechtfertigt, die deshalb in der Tradition aufgefunden werden muβte, weil die Apologetiker keine Sprache, eine neue Erscheinung darzustellen, hatten. Bei der Gegnerschaft war die Kompositionsweise der Symponischen Dihtung nichts anders als Beweis der "musikalischen Impotenz von Liszt". Den oben genannten gemeinsamen Momenten lag eine Dogmatik zugrunde, die sich an der auf der klassisch-romantischen Genieasthetik und der Lehre von der Reinheit der Gattung beruhenden normativen Gattungskonzeption orientierte.

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