- 著者
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齊藤 公輔
- 出版者
- 関西大学
- 雑誌
- 独逸文学 (ISSN:0286682X)
- 巻号頁・発行日
- vol.51, pp.239-262, 2007
In den modernen Kulturwissenschaften stoBt die Erforschung des kollektiven Gedachtnisses bereits seit einigen Jahren auf groBtes Interesse. Die Gedachtnisforschung ist im Bereich der Psychologie stark entwickelt, ihr Forschungsbereich ist oft auf das individuelle Gedachtnis beschrankt. Andererseits gibt es auch in der Forschung zum kollektiven Gedachtnis wichtige Erkenntnisse. So ist bereits seit langerem klar, dass die individuelle Erinnerung von gesellschaftlichen oder auBeren Schemata abhangt. Nach Astrid Erll teile ich den Hintergrund der Entwicklung der Forschung zum kollektiven Gedachtnis in drei Komponenten und analysiere diese: 1) Gesellschaftlicher Hintergrund (ein starkes gesellschaftliches Interesse an historischen Filmen oder Romanen, die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg, das Ende des Kalten Krieges, und die daraus hervorgehenden Migrationsbewegung etc.). 2) Akademischer Hintergrund: Die aktuelle Diskussion uber das kollektive Gedachtnis als Folge der postmodernen Geschichtsphilosophie oder des Poststrukturalismus sowie durch den Wandel zu den Kulturwissenschaften (cultural turn) ; die "Kulturwissenschaft/-en fungieren" dann als "Institutionen, die unser kulturelles Erbe verwalten" (Astrid Erll). 3) Medien Individuelles and kollektives Gedachtnis sind ohne Medien undenkbar, in diesem Sinne hat die Medienentwicklung Einfluss auf die Forschung zum kollektiven Gedachtnis. Medien konstituieren menschliche Kognitions-und Wahrnehmungsmuster sowie Kommunikationskompetenz. Wissen ist nur durch Medien moglich, and nach Niklas Luhmann erzeugen diese uberhaupt erst die Realitat der Gesellschaft. Medien fungieren weiterhin als Verbindungspunkte vom individuellen zum kollektiven Gedachtnis.