著者
瀧野 修
出版者
日本独文学会
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.75, pp.36-45, 1985

In seinen fr&uuml;heren St&uuml;cken schilderte Kroetz haupts&auml;chlich die soziale Deformation gesellschaftlicher Randgruppen. Die Personen dieser St&uuml;cke waren in der bedr&uuml;ckenden, aussichtslosen Welt der Allt&auml;glichkeit hilflos einer manchmal kaltherzigen, manchmal feindlichen Umwelt ausgeliefert. Zu einer passiven Haltung waren sie immer gezwungen. Sie, die die Welt nicht objektiv beobachten konnten und nicht in der Lage waren, die un-menschliche Entfremdung und Unterdr&uuml;ckung als eine k&uuml;nstliche zu erkennen, waren fast alle <sub>"</sub>ohne Sprache&ldquo;. Mit anderen Worten war ihnen die Sprache durch eine enorme unsichtbare Macht entrissen. Die Unm&ouml;g-lichkeit, sich zu artikulieren, f&uuml;hrte sie zu einer direkten gewaltt&auml;tigen Kurzschlu&szlig;andlung oder zum dr&uuml;ckenden, resignierenden Schweigen, was keine echte L&ouml;sung der Probleme bedeutete. Indem Kroetz solch eine verschlossene Welt und die Hilflosigkeit der darin lebenden Menschen realistisch auf die B&uuml;hne bringt, zeigt er eine negative Seite der Wirklichkeit in der gegenw&auml;rtigen BRD in aller &Ouml;ffentlichkeit. Die oberfl&auml;chliche Wirklichkeit der Gesellschaft, die den Fortschritt und den Reichtum zu verherrlichen scheint, beinhaltet aber in der Tiefe die vergessene Welt derer, die hinter dem Reichtum zur&uuml;ckbleiben und in der Isolation und der Verzweiflung bittere wirtschaftliche und geistige Not leiden. Kroetz' heftige Entr&uuml;stung &uuml;ber solch eine Situation und sein qualvolles Mitgef&uuml;hl mit den Menschen rufen sicher durch das St&uuml;ck bei dem Zuschauer Mitleid oder Zorn hervor, und seine Sozialkritik erwirbt eine gewisse Angemessenheit und G&uuml;ltigkeit. Aber trotzdem hat solch ein Gef&uuml;hl gleichzeitig seine Grenze, obwohl es als m&ouml;glicher Ausgangspunkt subjektiver Motivation zu ver&auml;ndernder Tat gew&uuml;rdigt ist. Kroetz sucht jetzt nach einer neuen M&ouml;glichkeit.<br>In <sub>"</sub>Ober&ouml;sterreich&ldquo; tritt ein h&ouml;chst gew&ouml;hnliches Arbeiterehepaar auf; Heinz und Anni. Das Leben zu zweit scheinen sie in gewisser Weise zu genie&szlig;en. Aber die Tatsache, da&szlig; Anni ein Kind erwartet, bringt es an den Tag, wie unsicher die Behaglichkeit ihres Zusammenlebens ist; die Elternschaft geht &uuml;ber ihr Verm&ouml;gen. Die latente Unzufriedenheit von Heinz kommt ebenso ans Licht. Aus diesem Anla&szlig; bemerkt er unbewu&szlig;t, da&szlig; er in der t&auml;glichen Arbeit seine Identit&auml;t nicht mehr findet und unter einem Pers&ouml;nlichkeitsverlust leidet. Wegen seiner psychischen Angst und des wirtschaftlichen Moments k&ouml;nnte die Abtreibung unvermeidlich sein. Aber im Gegensatz zu den fr&uuml;heren Figuren sind sie gegeneinander tolerant und haben eine menschliche Z&auml;rtlichkeit an sich, die gegenseitiges Verst&auml;ndnis und Kooperation m&ouml;glich macht. Andererseits sind sie in gewissem Ma&szlig;e f&auml;hig, ihre Probleme zu formulieren und so intellektuell wie m&ouml;glich zu diskutieren. Deshalb scheuen sie keine M&uuml;he, gemeinsam eine L&ouml;sung zu finden. Nachdem sie einige Male miteinander gesprochen und Bilanz gezogen haben, entschlie&szlig;en sie sich, trotz Verschlechterung objektiver Bedingungen, ein Kind zu bekommen, im Unterschied zu jenem Fall in Ober&ouml;sterreich, wo ein Ehemann seine Ehefrau get&ouml;tet hat, weil sie die Abtreibung ablehnt.<br>Kroetz, der glaubt, da&szlig; man ein wirksames Modell vorf&uuml;hren sollte, um den Zuschauer zu einer gesellschaftlichen Analyse herauszufordern und seine Bewu&szlig;tseinsver&auml;nderung vorantreiben zu k&ouml;nnen, bringt durch-schnittliche Menschen auf die B&uuml;hne und l&auml;&szlig;t die beiden selbst die Gesellschaft analysieren. Ein St&uuml;ck mu&szlig; noch gr&ouml;&szlig;ere Verst&auml;ndlichkeit hervor-rufen k&ouml;nnen, meint er. Die fr&uuml;heren Personen konnten sicher in einer extremen Situation die Welt weder objektivieren noch sprachlich kritisieren.

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