In der heutigen Zeit der Wissenschaft und Technologie bewegen wir uns überall und vor allem mit dem Prinzip der Nützlichkeit. Heideggers Betrachtung in seinem Vortrag „Die Frage nach der Technik" zufolge wird der Mensch in der Struktur der modernen Technik ausschließlich dazu herausgefordert, das Wirkliche als „Bestand", d. h. Nützliches, zu bestellen. In der Struktur der modernen Technik wird das Wirkliche immer bloß als „Bestand" entborgen. Demgemäß hat der Mensch in der Struktur der modernen Technik keine andere Möglichkeit der Entbergung mehr, und er würde dann die Möglichkeit verlieren, sein eigenes Wesen zu erkennen, wonach er eigentlich zum Entbergen gehört. Darin hat Heidegger die Gefahr der modernen Technik aufgezeigt, und gerade dort hat er aber in der Kunst, vor allem im Dichterischen, eine Möglichkeit des „Rettenden" angedeutet.<br> Der heideggerschen Erläuterung der Dichtung Hölderlins zufolge wird das Seiende in der Dichtung durch die dichterische Nennung mit dem wesentlichen Wort erst zu dem ernannt, was es ist. Mit anderen Worten: In der Dichtung wird das Seiende mit dem wesentlichen Wort als das Seiende enthüllt. Dieses Wesen der Dichtung hat, meiner Interpretation nach, der Haiku-Dichter Matsuo Basho schon früher verstanden und selber in solcher Weise Haiku-Gedichte verfaßt. Auch bei ihm zeigt sich die Dichtung qua poiēsis, wie Heidegger gesprochen hat, als die Entbergung, d. h. die Erkenntnis der Wahrheit der Natur.<br> In diesem Sinne könnte die Dichtung gerade im Zeitalter der modernen Technik zur Rehabilitierung der vielfältigen Möglichkeiten der Entbergung beitra gen. Vom heideggerschen Gesichtspunkt her würde die Dichtung also uns den Menschen dazu erwecken, die „Unverborgenheit" des Seienden zu hüten. Demnach dürfte man in der Dichtung eine Möglichkeit des „Rettenden" im Zeitalter der modernen Technik anerkennen.