著者
松山 壽一
出版者
日本シェリング協会
雑誌
シェリング年報 (ISSN:09194622)
巻号頁・発行日
vol.28, pp.36-45, 2020 (Released:2020-10-13)

In der zweiten naturphilosophischen Schrift Von der Weltseele (1798) hat Schelling die Ansicht geäußert, dass die alte Lehre vom Äther, die auch in der Neuzeit wieder aufgegriffen wurde, aufhöre hypothetisch zu sein und nun zur Evidenz gebracht würde (SW II, 389). Aufgrund dieses Gedankens erörtert Schelling in den folgenden Schriften die mit dem Ätherbegriff zusammenhängenden verschiedenen naturphilosophischen Fragen weiter. Fast gleichzeitig hat auch Kant am Abend seines Lebens die Aufmerksamkeit auf diesen Begriff gelenkt, um die Aufgabe zu lösen, eine Brücke über die Kluft zwischen der Metaphysik der Natur und der Physik die Brücke zu schlagen. Die sog. ,Ätherdeduktion‘ im Entwurf “Übergang 1-14” (1799) des Nachlaßwerks beschäftigt sich konzentrisch mit dieser Aufgabe, wobei die Existenz des Äthers oder Wärmestoffes zuerst direkt durch Erfahrung und danach indirekt durch eine Zusammenstimmung dieser Urmaterie mit der Erfahrung überhaupt sowie der Möglichkeit derselben bewiesen wird (AA XXI, 236). Dieser transzendentale Beweis führt Kant zu einer neuen Konzeption der Vereinigung der ‚kollektiven‘ und der ‚distributiven‘ Einheit (XXI, 551), obwohl beide im kritischen Sinne als das regulative einerseits und als das konstitutive Prinzip andererseits streng unterschiedlich gebraucht werden sollen. Eine solche neue Konzeption scheint die einst von Kant selbst festgelegte Grenze möglicher Erfahrung der menschlichen Vernunft in die Richtung des deutschen Idealismus zu überschreiten, vor allem im naturphilosophischen Sinne einer „spekulativen Physik“ bei Schelling.
著者
松山 壽一
出版者
日本シェリング協会
雑誌
シェリング年報 (ISSN:09194622)
巻号頁・発行日
vol.24, pp.99, 2016 (Released:2020-03-26)

Der junge Schopenhauer liest die verschiedenen Schriften Schellings und schreibt zahlreiche No- tizen davon auf. Sie sammelt der von A. Hübscher herausgegebene handschriftliche Nachlaß (verk. HN). Die vorliegende Untersuchung versucht, drei Gegenstände um Nähe und Ferne zwischen Schel- ling und Schopenhauer aufzuklären, indem der Entstehungsprozeß der Hauptschrift Schopenhauers aus dem genannten Nachlaß abgelesen wird. a) Die in den Philosophischen Briefen (1795-96: WA (1809), S. 165f.), sowie in der Philosophie und Religion (1804, S. 21) dargelegte „intellectuale Anschauung“ identifiziert Schopenhauer zuerst mit seinem eigenen Begriff des „beßren Bewußtseyns“ (HN II, 326). Dieser Begriff wird aber zuletzt (1814) durch einen neuen Ansatz der „Identität des Subjektes der Erkenntniß mit dem des Wollens“ (HN I, 169) ersetzt, womit der erste Schritt zum Standpunkt seiner Hauptschrift Die Welt als Wille und Vorstellung (1818/ 19) getan wird. b) In der Systematik der Naturphilosophie beider Denker findet sich ziemlich viele Ähnlichkeiten; ihre Ansätze stimmen allein nicht ein: zum einen „die absolute Identität des Geistes in uns und der Natur außer uns“ (Schelling, Ideen (1797), SW II, 56); zum anderen „Identität des Subjektes der Erkenntniß mit dem des Wollens“ (HN I, 169). Wie gesehen, wird einerseits der Begriff des Geistes in den der Natur erweitert; anderseits der Begriff des Willens. c) Was die Kunstphilosophie betrifft, hatte Schopenhauer von fornherein keine große Interesse an die schellingsche Lehre: er hat Schellings Auffassung von der Kunst im letzten Abschnitt des Trans- zendentalsystems (1800) nie erwähnt und zwar zu derselben in den beiden Texten, Bruno (1802) und Münchener Rede (1807), nur wenig kommentiert. Ein auffälligster Unterschied beider Kunstphilo- sophie lag v. a. in der Stellungnahme der Musik. Während sie von Schelling in die niedrigste Stelle der bildenden Kunst eingeteilt wurde, war die Musik für Schopenhauer als „unmittelbar Abbild des Willens selbst“ „von allen andern Künsten verschieden“ (Hauptschrift (1818/19), S. 377).
著者
松山 壽一
出版者
日本シェリング協会
雑誌
シェリング年報 (ISSN:09194622)
巻号頁・発行日
vol.23, pp.74, 2015 (Released:2020-03-26)

In der Akademierede von 1807 hat Schelling an die grundlegenden Problematiken der bildenden Kunst im Verhältnis zur Natur herangegangen. Die vorliegende Untersuchung versucht zu fragen, ob und inwieweit diese Aufgaben erfüllt wurden. a) Um einiges noch nicht Erkanntes zur Kunsttheorie beizutragen, schlägt Schelling vor, dass der Künstler weder die Natur noch die Werke der Antiken nachahmen, sondern sich am „Naturgeist“ als „schaffende Urkraft der Welt“ orientieren soll. Schellings Vorschlag stimmt zwar mit den Grundgedanken seiner Naturphilosophie und Identitätsphilosophie überein, aber nicht nur Goethe und Schiller, sondern auch Moritz und A. W. Schlegel hatten bereits ähnliche eine Kunstlehre vorgelegt. b) Zur kunsttheoretischen Problematik, welche die Grazie als die Allgemeinheit oder das Charakteristische als die Individualität jedes Kunstwerkes höher geschätzt werden soll, nimmt Schelling ambivalent Stellung: Während er mit Winckelmann und Goethe der klassischen These folgt, dass die allgemeine Schönheit durch die Mäßigkeit der Spannung hervorgebracht werde, nähert er sich jedoch vom Standpunkt seiner Philosophie des Tragischen aus der romantischen Lehre Alois Hirts an, die die „Charakteristik“ als das erste Gesetz der antiken Kunst ansieht. c) Aufgrund der Systematik seiner Kunstphilosophie unterscheidet Schelling Plastik und Gemälde an der Ausdrucksweise, „die Schönheit des Weltalls fast auf Einem Punkte zu zeigen“ oder sie „in epischer Ausbreitung“ zu dichten, wie etwa bei Leonardo und Raphael, letzteren hat Schelling in seinen Vorlesungen über die „Philosophie der Kunst“(1802ff.) besonders gewürdigt. Trotzdem schätzt er in seiner Rede nicht nur Raphaels Gemälde, sondern auch das Gemälde Himmelsfahrt Maria von Guido Leni äußerst hoch ein. Der Grund dafür war m. E. nicht nur rein kunsttheoretisch, sondern wohl auch ‚diplomatisch‘ im Blick auf die königliche Familie in Bayern. Zum Schluss seiner Rede spricht Schelling eine Hoffnung auf Wiederaufleben der deutschen Kunst aus, die sich auf den Urquell der Kunst Albrecht Dürer zurückgeht. Hier hebt Schelling sogenannte „Wiederkehr zum Urquell“ vorher, welche am Anfang seiner Rede als „schaffende Urkraft der Welt“ naturphilosophisch dargelegt wurde.