- 著者
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松山 壽一
- 出版者
- 日本シェリング協会
- 雑誌
- シェリング年報 (ISSN:09194622)
- 巻号頁・発行日
- vol.23, pp.74, 2015 (Released:2020-03-26)
In der Akademierede von 1807 hat Schelling an die grundlegenden Problematiken der bildenden Kunst im Verhältnis zur Natur herangegangen. Die vorliegende Untersuchung versucht zu fragen, ob und inwieweit diese Aufgaben erfüllt wurden.
a) Um einiges noch nicht Erkanntes zur Kunsttheorie beizutragen, schlägt Schelling vor, dass der Künstler weder die Natur noch die Werke der Antiken nachahmen, sondern sich am „Naturgeist“ als „schaffende Urkraft der Welt“ orientieren soll. Schellings Vorschlag stimmt zwar mit den Grundgedanken seiner Naturphilosophie und Identitätsphilosophie überein, aber nicht nur Goethe und Schiller, sondern auch Moritz und A. W. Schlegel hatten bereits ähnliche eine Kunstlehre vorgelegt. b) Zur kunsttheoretischen Problematik, welche die Grazie als die Allgemeinheit oder das Charakteristische als die Individualität jedes Kunstwerkes höher geschätzt werden soll, nimmt Schelling ambivalent Stellung: Während er mit Winckelmann und Goethe der klassischen These folgt, dass die allgemeine Schönheit durch die Mäßigkeit der Spannung hervorgebracht werde, nähert er sich jedoch vom Standpunkt seiner Philosophie des Tragischen aus der romantischen Lehre Alois Hirts an, die die „Charakteristik“ als das erste Gesetz der antiken Kunst ansieht. c) Aufgrund der Systematik seiner Kunstphilosophie unterscheidet Schelling Plastik und Gemälde an der Ausdrucksweise, „die Schönheit des Weltalls fast auf Einem Punkte zu zeigen“ oder sie „in epischer Ausbreitung“ zu dichten, wie etwa bei Leonardo und Raphael, letzteren hat Schelling in seinen Vorlesungen über die „Philosophie der Kunst“(1802ff.) besonders gewürdigt. Trotzdem schätzt er in seiner Rede nicht nur Raphaels Gemälde, sondern auch das Gemälde Himmelsfahrt Maria von Guido Leni äußerst hoch ein. Der Grund dafür war m. E. nicht nur rein kunsttheoretisch, sondern wohl auch ‚diplomatisch‘ im Blick auf die königliche Familie in Bayern.
Zum Schluss seiner Rede spricht Schelling eine Hoffnung auf Wiederaufleben der deutschen Kunst aus, die sich auf den Urquell der Kunst Albrecht Dürer zurückgeht. Hier hebt Schelling sogenannte „Wiederkehr zum Urquell“ vorher, welche am Anfang seiner Rede als „schaffende Urkraft der Welt“ naturphilosophisch dargelegt wurde.