- 著者
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植村 耕三
- 出版者
- 美学会
- 雑誌
- 美学 (ISSN:05200962)
- 巻号頁・発行日
- vol.16, no.2, pp.42-53, 1965-09-30 (Released:2017-05-22)
Die in J. G. Sulzers "Allgemeiner Theorie der schonen Kunste" dargestellte Musikanschauung ist von der Musikwissenschaft bisher wenig beachtet und sogar, wie das Problem der Bewertung der Instrumentalmusik zeigt, falsch erfasst worden. Dass dieser Musikanschauung eine bedeutende Stellung innerhalb der Geschichte der Musikasthetik im 18. Jahrhundert zukommt, will diese Studie aufzeigen. In vielen Einzelheiten zeigt sich in dieser Musikauffassung ein Schwanken zwischen Altem und Neuem. Freilich deckt sich das, was die Romantiker unter dem unmittelbaren Ausdruck der Kunst verstehen, so wenig mit Sulzers Forderung des Ausdrucks eigener, das heiβt echter moralischer Empfindungen, als das Pochen der Dichter des Sturms und Drangs auf die Ursprunglichkeit des Empfindens sich mit Sulzers Glaube an die Notwendigkeit einer Lenkung der Empfindungen durch die Vernunft deckt ; bezuglich der Schatzung der Instrumentalmusik, ist Sulzers Auβerung auffallend : Sonaten, Symphonien sind "ein nicht unangenehmes Gerausch, bloβ zum Zeitvertreib und etwa zur Ubung des Spielers". Aber statt der engen Verwandtschaft zwischen Ton und Redekunst, statt der musikalischen Klangrede mit rednerischen Vorschriften "als ob die Musik eine wirkliche Rede ware" (Mattheson), wird der Gegensatz zur Sprachrede von Sulzer betont. Ubrigens entsprechen Sulzers Abweichung von der Forderung nach Einheit des Affekts und die positive Wertung der Instrumentalmusik in den von J. A. P. Schulz verfassten Artikeln der neuen, kontrastreichen Tonsprache in der Entstehungszeit der musikalischen Klassik. Gerade in diesem Schwanken sehen wir ein Bild von der lebensvollen Mannigfaltigkeit des musikasthetischen Nachdenkens jener Zeit, ein Bild des Uberganges von der rationalistischen zur romantischen Musikauffassung.