- 著者
-
神田 順司
- 出版者
- 慶應義塾大学
- 雑誌
- 史学 (ISSN:03869334)
- 巻号頁・発行日
- vol.53, no.1, pp.61-77, 1983-05
論文四 ヘーゲル的世界史と未来 : 非哲学としての行為の哲学五 行為の哲学と世界史の重層的構想 : ひとつのモデルとしてのハインリッヒ・ハイネ六 世界史重層化の論理構造 : ヘーゲル左派における世界史構想の二律背反In seinem denkwurdigen Aufsatz stellt Lukacs Moses Hess als einen durchaus gescheiterten Vorganger von Marx dar. Es handelt sich aber dabei nicht um eine biographische Darstellung. Er versucht vielmehr am Beispiel des Scheiterns von Hess den wirklichen Zusammenhang zwischen Hegels realer Dialektik und dem Marxismus aufzuzeigen. Sein Hess-bild zeigt daher nicht Hess selbst, sondern vielmehr Hess als einen typischen Vertreter der Hegelschen Linken, deren Versuche, die reale Dialektik von Hegel kritisch zu ubernehmen, vollig scheitern. Mit andern Worten steht es vor dem Hinter-grund der Hegelschen Linken. Dieses Hess-bild ist zwar seiner Fragestel-lung gemass ganz zutreffend. Aber wenn es die Aufgabe der Geschichts-schreibung ist, Zusammenhange zwischen theoretisch begrtindeten All-gemeinheiten und den Besonderheiten, die in der konkreten Geschichte liegen, darzustellen, so kann man sagen, dass das Hess-bild von Lukacs auf diesem Niveau allzu verallgemeinert ist. Seiner Personlickeit nach war Hess nicht von vornherein Hegelianer. Er bezeichnete sich durchaus als Spinozisten. Und als Spinozist versuchte er in der Geschichte Gott zu finden und die Weltgeschichte als Heilsgeschichte darzustellen. Erst in Verbindung mit diesem konkreten Geschichtsbild trat der Hegelianismus in seinen Gedanken hervor. Damit ist er objektiv Hegelianer und gehort zur Hegelschen Linken. Aber sein Hegelianismus ist kein rein logisch aufgefasster, sondern erscheint als die konkrete Konstruktion der Weltgeschichte. Diese Geschichtskonstruktion war aber mehr oder weniger der Hegelschen Linken allgemein. Sie versuchte in der ideologischen Erhebung am Vorabend der achtundvierziger Revolution ihre Zeit gedanklich zu begreifen. Wie schon Hegel versuchte sie die Bedeutung der Gegenwart zu verstehen, indem sie den Gang der Weltgeschichte gedanklich noch einmal durchlief. Sie zeigte damit die Prozesshaftigkeit der Gegenwart auf und setzte die Gegenwart in ein Verhaltnis zur Zukunft. Das war auch ein Versuch, das auf die Gegen-wart beschrankte System Hegels zu durchbrechen und von der Theorie zur Praxis uberzugehen. Aber durch diesen Versuch loste sich die Hegelsche Linke von der realen Geschichte, insofern als sie diesen Versuch nur auf rein logische Weise machte. Daran hat Lukacs scharfe Kritik geubt. Die Hegelsche Linke trennte sich jedoch nicht vollig von der realen Geschichte. Sie begriff auf die schon erwahnte Weise die historische Bedeutung der Gegenwart und erfasst die darin liegenden Momente fur die zukunftige Entwicklung. Aber diese Auffassung war historisch bedingt. Je genauer die Vertreter der Hegelschen Linken ihre Gegenwart begriffen, desto klarer wurden sie sich der Zuruckgebliebenheit Deutschlands bewusst. Obwohl die Gegenwart, von der aus der Gang der Weltgeschichte gedanklich nachvollzogen wird, immer die Gegenwart als das Resultat der Weltgeschichte sein muss, war ihre Gegenwart nicht mehr die weltgeschichtliche. Trotzdem versuchten sie in der weltgeschichtlichen Gegenwart zu stehen. Und es ist gerade die vielschichtige Konstruktion der Weltgeschichte, die das ermoglichte. Sie teilten entsprechend den eigentumlichen Charakteristika der modernen europaischen Nationen den Entwicklungsgang der Weltgeschichte in verschiedene Schichten ein und bestimmten die deutsche Nation als Theoretiker der Weltgeschichte. Damit versuchten sie die Weltgeschichte theoretisch zu tragen. Aber sie waren damit dem theoretischen Standpunkt Hegels verhaftet, einem Standpunkt, den sie schon uberwunden batten. Darin besteht die Antinomie in der Geschichtskonstruktion der Hegelschen Linken. Diese Geschichtskonstruktion und die darin liegende Antinomie sind jedoch ebenfalls nur eine Allgemeinheit bei ihnen. Die Weisen, auf denen sie die Gegenwart in den Geschichtsprozess auflosten, waren verschieden und sie teilten die Weltgeschichte weniger bewusst in verschiedene Schichten ein. Das gilt auch fur Hess. Er hielt sich fur einen Spinozisten, und es gab verschiedene andere Elemente in seinem Denken. Aber in seinem Geschichtsbild trat der Hegelianismus in der Form dieser vielschichtigen Geschichtskonstruktion gerade als der Zeitgeist auf, und spielte in der geistigen Entwicklung von Hess die bestimmende Rolle. Die vorliegende Studie stellt sich also die Aufgabe, den Entstehungsprozess dieser antinomi-schen Konstruktion der Weltgeschichte am Beispiel von Hess und zwar seiner Personlichkeit entsprechend zu untersuchen.