著者
秋元 由裕
出版者
日本哲学会
雑誌
哲学 (ISSN:03873358)
巻号頁・発行日
vol.2018, no.69, pp.140-154, 2018-04-01 (Released:2018-08-01)

In den Pariser Manuskripten kritisierte Marx das kapitalistische Privateigentum als das, wodurch sich die Menschen von ihrem „Wesen“ entfremden. Innerhalb dessen erscheint die menschliche Arbeit nur als eine „Zwangsarbeit“, in der sich jeder „außer sich“ fühlen müsse. Seine Entfremdungskritik wird seit der Auslegung durch Marcuse essentialistisch verstanden und als eine normative Kritik aufgefasst; „normativ“ heißt, mit einer Konzeption des guten Lebens, die der Idee der Selbstverwirklichung des menschlichen Wesens entspricht, die entfremdete Gesellschaft zu kritisieren. Aber vom Standpunkt der Ideologiekritik aus wird oft bezweifelt, dass diese emanzipatorische Idee des guten Lebens zugleich ein Anzeichen für einen Essentialismus ist, bei dem es sich eventuell sogar um eine Art von Paternalismus handelt. Um sich mit einem solchen Ideologieverdacht auseinanderzusetzen, ist es für uns mindestens nötig, die zwei verschiedenen Verwendungsweisen des Wesensbegriffs bei Marx zu überprüfen und ihn damit in seiner ganzen Tragweite zu erkennen. Der vorliegende Aufsatz beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwieweit der Begriff des menschlichen Wesens bei Marx für essentialistisch gehalten werden sollte. Erst dadurch kann die kritische Zeitdiagnose von Marx erneut verteidigt und aktualisiert werden. So gliedert sich diese Arbeit ihrer Zielsetzung gemäß in vier Teile. Zuerst wird anhand der Darstellung im Ersten Manuskript das Modell der Vergegenständlichung analysiert. Dadurch lässt sich verdeutlichen, dass der Begriff des menschlichen „Gattungswesens“ auf einer essentialistischen Vorstellung der produktiven Fähigkeiten beruht, die nur dem Menschen eigen sind. Im Gegensatz zu diesem Anschein von Essentialismus versucht Marx bei der Analyse der drei Quellen des Einkommens, die essentialistische Annahme der Arbeitswerttheorie zu kritisieren. Anschließend werden vor dem Hintergrund dieser Kritik an der Nationalökonomie Überlegungen angestellt, ob Marx in Bezug auf die menschliche Körperlichkeit eine neue Idee entwickelt hat; der Mensch ist demnach kein substantiell bestimmbares Etwas, sondern für sich ein Prozess des „Verhaltens zum Gegenstand“ und damit der „Aneignung der menschlichen Wirklichkeit“. Abschließend lässt sich aus diesem im Dritten Manuskript formulierten Gedankengang die Schlussfolgerung ziehen, dass das, was in der Begriffsform des menschlichen Wesens enthalten ist, nichts anderes ist als ein Paradox, weil der Mensch selbst ein unendlicher Aneignungsprozess seiner Wirklichkeit ist, während der Wesensbegriff eigentlich eine unveränderbare Form der Sache voraussetzt. In einer solchen paradoxen Beschaffenheit des Wesensbegriffs besteht ein Unterschied zwischen dem frühen Marx und dem Essentialismus.