- 著者
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竹岡 健一
- 出版者
- 日本独文学会
- 雑誌
- ドイツ文学 (ISSN:24331511)
- 巻号頁・発行日
- vol.164, pp.41-57, 2022 (Released:2023-08-06)
Unter den Werken von Karl Aloys Schenzinger ist „Anilin“ (1937) weniger bekannt als „Der Hitlerjunge Quex“ (1932), das als ein Beispiel typisch nationalsozialistischer Literatur gilt. Aber wenn man den Blick auf die Gesamtauflage innerhalb der Jahre 1933 bis 1944 richtet, findet man sie in umgekehrter Position. „Anilin“ wurde mit der Auflage von 920.000 fast dreifach mehr als „Der Hitlerjunge Quex“ verkauft und gehört zu den Topsellern der NS-Zeit. In diesem Sinne ist gerade „Anilin“ ein repräsentatives Werk, sowohl für Schenzinger als auch für die NS-Zeit. Trotzdem blieb das Werk bisher in der Forschung über die Literatur in der NS-Zeit außer acht. Vielleicht waren seine technologischen Themen in bezug auf die deutsche Chemie oder die deutsche Farbenindustrie nicht in die Kategorie der sogenannten nationalsozialistischen Literatur einzuordnen, zu der hauptsächlich Propaganada-, Kriegs- und Blut-und-Boden-Literatur gehören. In diesem Sinne sollte der Hinweis von Tobias Schneider Beachtung finden, dass die mit der Überschrift wie „Literatur in Nazi-Deutschland“ oder „Literatur im Dritten Reich“ versehenen Forschungen ihren Gegenstand eng begrenzten, und dass die „NS-Literatur“ als die „Literatur im Dritten Reich“ erst durch solche Forschungen etabliert wurde.
Natürlich bedeutet das nicht, dass „Anilin“ bisher nicht betrachtet wurde. Es gibt zwar verschiedene Hinweise auf die Beziehung zwischen dem Werk und dem Nationalsozialismus. Aber dabei wurde das Wesen des Werks nicht klar formuliert, weil die historischen Tatsachen der im Werk auftretenden Chemiker, chemischen Industrien und deren Erfindungen oder Entdeckungen nicht genau in Betracht gezogen wurden. Nach der Meinung des Verfassers ist dieses Werk keine einfache Geschichtsschreibung. Der Kern des Werks liegt in der Beschreibung der Zeit des Dritten Reichs am Ende der Geschichte. Ein klarer Beweis dafür ist, dass die Handlung in bezug auf das Anilin im sechsten Teil zu Ende kommt. Der beachtenswerteste Punkt des Werks ist also der siebte Teil, der extra hinzugefügt wurde, obwohl er dem Titel nach eigentlich entbehrlich ist. So wird in dem vorliegenden Aufsatz durch die genaue Betrachtung dieses Punktes klargemacht, dass dieses Werk nicht ein populärwissenschaftlicher Roman, sondern ein Roman mit starkem politischem Charakter ist.
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