著者
関口 裕昭
出版者
日本オーストリア文学会
雑誌
オーストリア文学 (ISSN:09123539)
巻号頁・発行日
no.16, pp.8-17, 2000-03-31

Seidem Celan zu Beginn des Jahres 1948 Ingeborg Bachmann in Wien kennengelernt hatte, ubten beide aufeinander einen nicht geringen Einfluss aus. In der Bachmann-Forschung ist bekannt, dass in einigen ihrer fruhen Gedichte und in ihrem Roman "Malina" (besonders in dem kleinen Rahmen-Marchen "Die Geheimnisse der Prinzessin von Kaglan") viele Zitate aus Celans Werken eingewebt sind. Auf der anderen Seite wird es immer deutlicher, dass sich auch in Celans Sprache viele leise Anspielungen auf Bachmann eingepragt haben. Werner Wogerbauer hat solche Anspielungen am Beisiel des Gedichts "Bahndamme, Wegrander, Odplatze, Schutt" konkret nachgewiesen. Nach Wogerbaure folgten mehrere Arbeiten, die Celan und Bachmann durch Gedichtinterpretationen zu verbinden suchten, oft etwas gewaltsam und nicht immer konsequent, aber es finden sich auch einige Versuche, die interessante Hinweise geben und zugleich erheblich wichtige Probleme aufwerfen. Jurgen Lutz behauptet an Hand von Vorarbeiten zu "Ich hore" (entstanden am 20. Januar 1968), dass Celan dieses Gedicht an Erinnerung an sein erstes Zusammentreffen mit Bachmann vor 20 Jahren geschrieben haben durfte. Aber Vorarbeit ist Vorarbeit, es bleibt problematisch, sie ebenso wichtig zu nehmen, wie die Endfassung. Wenn der Interpret das im Entsehungsprozess Weggelassene zuruckzuholen versucht, entfernt er sich dann nicht von der Intention des Verfassers? Soweit ich die Arbeiten uber die Beziehungen zwischen Celan und Bachmann uberblicke, bekomme ich den Eindruck, dass der Diskurs zumeist in einem abgesperrten mythischen Raum kreuz und quer fliegt. Das Gehemnis der beiden Dichter liegt noch immer hinter einem Schleier. Die Sprache geht weiter als der Dichter selbst. Celans "Das tote Ringelspiel klingt." sagt beider Schicksal voraus: Celan wahlte den Freitot in der Seine, drei Jahre spater folgte ihm auch Ingeborg Bachmann. Ihr letzter vollendeter Roman war "Malina", der erste im dreiteiligen "Todesarten-Zyklus", in dem Celan eine gewisse Rolle spielt. Werk und Leben der beiden Dichter gerieten unter die Rader des Todes. Man konnte sagen, sie begegneten einander ausgerechnet im Tode, unabhangig davon, ob sie wirklich jemals ein Liebespaar waren, oder nicht. Die Sprache ist aber ein schweigender Zeuge. Vielleich war es kein Zufall, dass Celan im Wort "Ringelspiegel" die Koseform der fur ihn unergesslichen Ingeborg -Inge- versteckt hat.