著者
久保田 浩
出版者
東京大学文学部宗教学研究室
雑誌
東京大学宗教学年報 (ISSN:2896400)
巻号頁・発行日
vol.17, pp.27-46, 2000-03-31

Seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts vermehrten sich die Kontroversen uber eine mogliche Wiedereinfuhrung der Feuerbestattung, die seit dem Verbot von Karl dem Grofien ihre Relevanz als Beisetzung verloren hatte. Das Hauptmotiv dafur war einerseits das neu entstandene hygienische Interesse, das die rapide Entwicklung der Naturwissenschaften zur Folge hatte, und andererseits die Verbreitung des romantischen Gedankengutes, die die Aufmerksamkeit auf den vorchristlichen Bestattungsbrauch erweckte. Unter dem EinfluB dieser zwei Zeitstromungen spielte dabei die antiklerikale Idee des burgerlichen Liberalismus eine ausschlaggebende Rolle, und die Feuerbestattungsidee wurde durch die sog. ,,Feuerbestattungsvereine" (FV) getragen. Die christlichen Kirchen griffen allerdings diese Idee, die seit 1878 anlafilich der Errichtung des ersten deutschen Krematoriums in Gotha und der darauf folgenden Legalisierung in einigen Territorialstaaten in die Tat umgesetzt wurde, auf breiter Front an, wobei die Feuerbestattung als ,,heidnisch" gebrandmarkt wurde. Die Kirchen lehnten die Feuerbestattung dogmatisch und ethisch als mit dem Auferstehungsglauben sowie der traditionell geubten Sitte der christlichen Erdbestattung nicht ubereinstimmend ab, und warfen ihr einen Sakularisierungscharakter infolge der naturwissenschaftlich-mechanistisch fundierten und sozialistisch-materialistisch erklarten neuen Weltanschauungen vor. Die Kirchen identifizierten namlich die Feuerbestattung mit der antikirchlichen Gottlosenbewegung, weil sie durch die proletarischen FV fur den antikirchlichen bzw. antireligiosen Kampf rezipiert wurde. Andererseits versuchten die burgerlichen FV, die ursprunglichen Trager der Feuerbestattungsidee, die Vereinbarkeit der Feuerbestattung mit dem christlichen Glauben bzw. der Religion uberhaupt zu beweisen. Wahrend die Feuerbestattung in der Weimarer Zeit aufgrund der aktiven Propaganda der proletarischen FV im allgemeinen als materialistischgottesleugnerisch angesehen wurde, gelang es den burgerlichen FV nach 1933, der Kulturpolitik der NSDAP entsprechend dem Begriff eine national-kulturelle Konnotation zu verleihen. Auf diese Weise transformierte sich die Konnotation der ,,Feuerbestattung" parallel zu den jeweiligen politischen und religiosen Konstellationen von dem nichtchristlichen und naturwissenschaftlichen, uber den antiklerikalen und proletarischen, zum kulturellen und nationalen Kampfbegriff.

言及状況

Twitter (1 users, 1 posts, 2 favorites)

近代ドイツにおける「火葬」のレトリック--概念の社会内的含意を巡る一考察 http://t.co/gJ9zo2idKh ゼーラー先生の骨壷で「キリスト教で火葬って大丈夫だっけ?」と思ったら、ベルリンでは19世紀の終わりから火葬OKだったらしい。(法律上OKになるのはもうちょっと先

収集済み URL リスト