著者
細田 あや子
出版者
東京大学文学部宗教学研究室
雑誌
東京大学宗教学年報 (ISSN:02896400)
巻号頁・発行日
vol.10, pp.71-88, 1993-03-30

Der Bericht "Martha und Maria" im Lukasevangelium ist sowohl in textkritischer als auch ferninistisch - theologischer Hinsicht recht umstritten. Bisher wurde die Haltung Marias, die das Wort Jesu hbrt, positiv beurteilt. Marthas Haltung hingegen, die nur die hauslichen Arbeiten verrichtet, hat man eher negativ eingeschatzt. Wenn man diesen Bericht jedoch unter literar - kritischen, redaktionsgeschichtlichen und rezeptionstheoretischen Aspekten untersucht, wird Lukas eigentliche Absicht deutlich. Das durch das Dienen gekennzeichnete Verhalten von Martha steht nicht einfach Verhalten Marias negativ gegenliber, sondern Lukas miBt auch Martha eine positive Bedeutung bei. Das Ergebnis der literar-kritischen Exegese ist, daB Lk10, 42b im Gegensatz zu 10,42a ein redaktioneller Zusatz ist. Lukas fugt die Passage hinzu, um die Leserschaft seine Idealvorstellung von christlichem Verhalten zu vermitteln. Beide Frauen, Martha und Maria, werden als Modell fur christliches Handeln betrachtet. Aber nicht nur diese beiden Schwestern, sondern auch andere Figuren des Lukasevangeliums fungieren als Modell fur richtiges oder falsches Verhalten. Wenn man das ganze Evangelium als Erzahlung liest, wird deutlich, daB der "Martha und Maria"- Bericht im Zusammenhang mit lukanischen Absicht zusehen ist. Er steht bezeichnenderweise am Anfang des Reiseberichts, der von Jesus als Wanderprediger erzahlt. Dadurch ist die Szene, die im Haus von Martha und Maria spielt, von besonderer Wirksamkeit. Es wird nahmlich schon gleich zu Beginn auf die besondere Beziehung zwischen demjenigen, der predigt, und den Empfangern dieser Predigt hingewiesen. Auf diese Weise lenkt Lukas die Aufmerksamkeit der Leserschaft auf Aspekte, die von der bisherigen bibelwissenschaftlichen Forschung noch nicht ausreichend berlicksichtigt worden sind.

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