著者
渋谷 哲也
雑誌
学習院大学ドイツ文学会研究論集 (ISSN:18817351)
巻号頁・発行日
no.17, pp.23-44, 2013-03-01

Das Kino ist von Migranten geprägt. Schon im klassischen Kino gab es zahlreiche Filme,in denen Migranten,ohne dabei besonders hervorgehoben zu werden,wichtige Rollen spielten. Andererseits hat sich das "Migrantenkino" als Genre seit den 1970er Jahren in der Bundesrepublik etabliert. Der Begriff ist mit der sozialen Problematik verbunden.\Das deutschsprachige Kino hat allerdings seit langem schon ausländische Figuren als komische bzw,exotische Objektezur Schau gestellt. In den früheren 1960 Jahren wurde schon ein Heimatfilm produziert,in dem ein jüngerer italienischer "Gastarbeiter" die Hauptrolle spielte. Es handelte sich um die Liebesgeschichte zwischen ihm und einer Einheimischen. Aber diese Beziehung scheiterte am Ende und nahm ein tragisches Ende. Nachdem die Migranten in den l970er Jahren in der Gesellschaft als Bedrohung wahrgenommen wurden,hat das Kino verstärkt die Problematik der Migranten thematisiert. Nun wurden Migranten als leidende Figuren und stumme Opfer der Gesellschaft dargestellt. So festigte sich eine stereotype Migrantenfigur.\Aber bei genauerem Hinsehen findet man Filme,die auf charakteristische und vielschichtige Weise diese Thematik behandelten. Der Film "Katzelmacher" (1969) von Rainer Werner Fassbinder gilt als einer der ersten deutschen Filme,die sich mit dem Ausländerproblem in der Bundesrepublik auseinandergesetzt haben. In diesem Film gelang es,eine stereotype Darstellung zu vermeiden. Im Film wurden alle gesellschaftlichen Momente in kleine Dialogfetzen und Gestiken zerlegt. Dadurch konnte die Struktur der Xenophobie ohne Pathos beschrieben und zugleich emotional nachvollziehbar gemacht werden.\Am Film "Shirins Hochzeit" (1976) von Helma Sanders-Brahms ist bemerkenswert,dass in ihm zum ersten Mal eine türkische Frau im deutschen Kino die Hauptrolle spielte. Aber damit wurde ein typisches Attribut des "Migrantenkinos" verstärkt: Die Migrantin wurde nämlich als Opfer des Patriarchalismus' sowie der deutschen Gesellschaft gezeigt. Ihr tragisches Ende unterstreicht noch die Hilflosigkeit,mit der man diesem Problem gegenüberstand.\Tevfik Başers Film "40 ㎡ Deutschland" (1986) hat zwar eine ähnliche Herangehensweise wie "Shirins Hochzeit",insoweit wiederum eine türkische Frau zum Opfer der patriarchalen Machtverhältnisse wird,aber die Handlung gibt keinen eindeutigen sozialen Kommentar; der Film ist vielmehr als Spannungsdrama unterhaltsam konstruiert und hat auch kein eindeutig tragisches Ende. Hier wird auf eine Tatsache,die gerade beim "Migrantenkino" kaum beachtet wurde,hingewiesen,dass das soziale Drama zugleich auch ein Kino für das breite Publikum sein kann.\In den 1990er Jahren hat das "Migrantenkino" einen tiefgreifenden Wandel erfahren. Äußerlich betrachtet hat dieser mit dem Heranwachsen der zweiten und dritten Generation von Migranten zu tun,also von denjenigen,die in Deutschland geboren und groß geworden sind,und unter keinen wesentlichen Konflikten mit der deutschen Gesellschaft mehr leiden mussten. Für ihr Lebensgefühl erscheint die altbekannte Tragödie der ersten Generation obsolet. Aber was dabei noch bemerkenswerter ist,ist die Tatsache,dass gerade die unbefangene Einstellung zum Kino bei der neuen Generationen so vielfältige filmische Produkte hat entstehen lassen. Man kann darin mit Recht eine neue Entwicklung des deutschen Films erkennen,aber zugleich muss man sich fragen,warum früher eine solche Entwicklung kaum möglich gewesen ist.
著者
芹澤 円
出版者
学習院大学
雑誌
学習院大学ドイツ文学会研究論集 (ISSN:18817351)
巻号頁・発行日
vol.19, pp.135-162, 2015-03

1786 erschien die erste Ausgabe des "Journals des Luxus und der Moden", der zweiten Modezeitschrift Deutschlands. Man schatzt, dass die Zeitschrift mindestens 25000 Leser hatte (vgl. Kuhles 2000), weshalb sie, gemessen an den Leserzahlen anderer Zeitschriften der Zeit, als Bestseller angesehen werden kann.In dieser Arbeit mochte ich drei Texte aus der fruhen Zeit des "Journals des Luxus und der Moden" (namlich von Januar, Februar und Juni 1786), die alle weibliche Kleidung, vor allem Hute oder Hauben, zum Thema haben, miteinander vergleichen und dabei untersuchen, ob es Unterschiede zwischen diesen Texten gibt. Dabei analysiere ich diese Texte in Hinblick auf ihre "Nahesprachlichkeit/Distanzsprachlichkeit" (Agel/Hennig 2006).Fur die Messung der Nahesprachlichkeit wird der Untersuchungsgegenstand in zwei Ebenen gegliedert, und zwar in eine Mikroebene und in eine Makroebene. Nach Agel/Hennig bedeutet der Durchschnitt der beiden Ebenen den Wert der Nahesprachlichkeit des Textes. Mit Hilfe dieses Modells werden in diesem Aufsatz die drei genannten Texte analysiert, wobei der erste Text vom Januar 8.66%, der zweite vom Februar 12.36% und der dritte vom Juni 14.33% Nahesprachlichkeit ergaben.Bei der Messung sties ich auf eine Reihe von Schwierigkeiten, die zu einigen Korrekturen Anlass gaben. Hinsichtlich der Durchschnittsberechnung scheint es auf den ersten Blick zwar so, dass es nur einen Wert fur den Text gibt, doch da in zwei Textebenen unterschieden wurde, sollten sich auch zwei Werte ergeben. Deshalb schlage ich zur Veranschaulichung ein Koordinatensystem mit einer prozentualen Koordinatenachse, d. h.einer Langsachse fur die Mikroebene (in die obere Richtung) und Makroebene (in die untere Richtung) und einer Abszissenachse als Nahesprachlichkeit vor. Wenn man auf dieser Koordinatenachse die drei Punkte (jeder sich ergebene Werte der Mikroebene,Makroebene und der letzten Nahesprachlichkeit) verbindet, dann erhalt man ein Dreieck.Mit der Koordinatenachse und dem Dreieck werden alle drei Werte zugleich anschaulich gemacht.Die zweite Korrektur betrifft die Lange eines Satzes. Nach Agel/Hennig gehort die Lange des Satzes zu einem derjenigen Elemente, das den Wert der Nahesprachlichkeit bestimmt, d. h. je langer ein Satz ist, desto geringer ist die Nahesprachlichkeit. Aber das ist nicht so einfach zu entscheiden. In meinen Textkorpus gibt es z. B. einen Satz, der aus 66 Wortern besteht, der aber im Nachfeld Prapositionalphrasen, Partizipial- bzw. verblose Konstruktionen aufweist. Laut Ong (1991) ist ein derart charakterisierter Satz eher im mundlichen Sprachgebrauch zu finden.Drittens ist die Rolle der Gallizismen in Betracht zu ziehen. In den untersuchten Texten gibt es viele franzosische Begriffe, aber das Modell von Agel/Hennig berucksichtigt keine Fremdworter. Bekanntlich benutzten im 18. Jahrhundert die hoheren Schichten Franzosisch (vgl. Eisenberg 2011). Deshalb sollte man auch die Verwendung von Fremdwortern bei der Untersuchung berucksichtigen.Mit der Anwendung des Modells von Agel/Hennig kann der Wert der Nahesprachlichkeit in unterschiedlichen Texten ermittelt werden. Doch fur eine genauere Analyse der Nahesprachlichkeit mussen an diesem Modell noch einige Konkretisierungen und Korrekturen vorgenommen werden.
著者
細川 裕史
出版者
学習院大学
雑誌
学習院大学ドイツ文学会研究論集 (ISSN:18817351)
巻号頁・発行日
vol.10, pp.41-62, 2006

Welcher Text wurde in Deutschland am längsten gelesen? Zur Bibel und zum "Nibelungenlied" könnte man auch mehrere Volksbücher, zum Beispiel "Eulenspiegel", hinzufügen. Dieses Volksbuch ist noch heute beliebt und davon werden noch immer neue Fassungen und Bearbeitungen geschrieben. Bei der Forschung darüber muss man aber zuerst in Betracht ziehen, dass "Eulenspiegel" eigentlich aus mündlich überlieferten Geschichten entstand und seine mündliche Geburt auf die geschriebenen Werke einen Einfluss ausübte, insbesonders auf seine Frühdrucke im 16. Jahrhundert. Unter den sogenannten Volksbüchern finden sich solche, aus mündlich überlieferten Geschichten stammende Werke, aber nur selten. Damals veröffentlichte man meistens auf Lateinisch geschriebene Sachliteratur oder klassische Romane. Zum größten Teil sind die in der Frühneuzeit in der Volkssprache gedruckten Bücher, die heute oft "Volksbücher" genannt werden, tatsächlich die Übersetzungen davon, und solche angeblichen "Volksbücher" werden heute schon nicht mehr beachtet, im Gegensatz zu "Eulenspiegel". Angenommen wird also, dass der Text "Eulenspiegel" der Nachwelt überliefert werden wird, weil er die Eigenschaft der "Mündlichkeit" besitzt und folglich nicht nur alleine gelesen, sondern auch anderen oder mit anderen erzählt wird. Folgende 5 Aspekte zeigen uns die "Mündlichkeiten" im Text von "Eulenspiegel"; - Die Vorrede, die die Leser I Zuhörer darum bittet, den Text neu I weiter zu erzählen. - Der Stil des "Erzählens". - Die Darstellungen der Geschichten, die sich auf die Leser I Zuhörer im 16. Jahrhundert beziehen. - Der Vorrang der Illustrationen. - Die fahrlässige Redigierung der Überschriften. Zwar ist "Eulenspiegel" ein geschriebener Text, aber er enthält noch die Eigenschaft der "Mündlichkeit" und folglich bleibt er, meiner Meinung nach, immer noch lebendig und übt auf die heutigen Menschen Einflüsse aus.