- 著者
-
長野 順子
- 出版者
- 美学会
- 雑誌
- 美学 (ISSN:05200962)
- 巻号頁・発行日
- vol.37, no.4, pp.p1-12, 1987-03
Die meisten Interpreten (cf. J. Kulenkampff, P. Guyer, G. Kohler) behaupten, dass die phanomenologische Analyse der Struktur des asthetischen Urteils den zentralen Aspekt der Kritik der asthetischen Urteilskraft bildet. Meines Erachtens aber geht es besonders in ihrer zweiten Halfte darum zu erklaren, welche Rolle das astheitische Urteil im Ganzheit des menschlichen Lebens spielen muss wenn der Mensch fur die Gesellschaft bestimmt sein soll. Der Kernbegriff ist der "allgemeinen Mitteilbarkeit" des Gemutszustandes oder des Gefuhl der Lust in gegebener Vorstellung. Schon seit langem war die "Geselligkeit" oder "Sozialitat" der unentbehrliche Faktor bei Kants fruher Theorie der Schonheit, wie gezeigt in seiner Vorlesungen uber Logik und Anthropologie um 1770. Aber in der ausgereiften Asthetik von seiner kritischen Philosophie, wahrend die Beziehung auf Gesellschaft den Geschmack zum blossen Mittel zur Verbindung oder sogar Konkurrenz mit anderen machen konnte, ist dem Begriff der allgemeinen Mitteilbarkeit eine ganz neue Bedeutung und eine wesentliche Funktion gegeben. Diesem Begriff liegt sensus communis (die Idee eines gemeinschaftlichen Sinnes) zugrunde, welcher durch die "Operation der Reflexion" dem Menschen moglich macht, sich in die Stelle jedes anderen zu versetzen, und so auf die allgemeine Gemeinschaft der Menschheit als einer Gattung, zielt. Fur Kant ist das Wesen des asthetischen Urteils die Beforderung der "Kultur der Gemutskrafte" zur "der Menschheit angemessenen Geselligkeit".