著者
西谷 明子
出版者
広島独文学会
雑誌
広島ドイツ文学
巻号頁・発行日
no.30, pp.17-32, 2017-10-31

In der Rezension über Beethovens 5. Sinfonie hob E. T. A. Hoffmann lobend die Spannung hervor, die die Komposition beim Hörer errege. Der Hörer ahne die kommende Entwicklung voraus, und das versetze ihn in eine wartende Haltung. Dieses Warten erzeuge Spannung. Hoffmann machte in seinen literarischen Werken ebenfalls von diesem Mittel Gebrauch.Der goldne Topf hat eine komplizierte Struktur. Anselmus' Märchen ist ein Teil des Märchens „Von der Vermählung des Salamanders mit der grünen Schlange", dessen Held Lindhorst ist, und Lindhorsts Märchen wiederum ist ein Teil des Atlantis-Mythos, dessen Held Phosphorus ist. Darunter gelangt nur Anselmus' Märchen ans Ende. Außerhalb des Goldnen Topfes breitet sich die unaufgelöste Spannung ins Unendliche aus. Auch der Erzähler des Märchens überwindet sein Warten nicht ganz.Bei den Spannungszuständen, die im Werk eine Auflösung finden, handelt es sich hauptsächlich um alltägliche Dinge. Dagegen bleiben die Wartezustände bei Dingen, die mit Atlantis zusammenhängen, oft erhalten. Auch die Bewohner von Atlantis können die Wartehaltung und die daraus resultierende Spannung magisch nicht auflösen.Wie der Hörer der Musik hat auch der Leser Ahnungen, die die Erwartung und die Spannung hervorrufen. Aber die Handlung des Märchens entwickelt sich oft entgegen der/den Erwartung/en des Lesers. Hoffmann steuert die Spannungsempfindungen des Lesers bewusst.Hoffmann wies in der 5. Sinfonie Beethovens auf die Elemente der „Angst", der „Sehnsucht", der „Unendllichkeit" und der „geistigen Reise nach einer anderen Welt" hin. Nach Hoffmanns Meinung machte das die Musik „romantisch". Die vier Elemente beeinflussten auch Hoffmanns literarische Werke. Daneben spielt auch der Begriff der „Ahnung" eine wichtige Rolle sowohl in Hoffmanns Musikauffassung wie in seiner Dichtung. Er ließ die Personen und den Leser, die eine „Ahnung" haben, warten, um so ihre Spannung zu erhöhen. Das machte seine Werke „romantisch".
著者
西谷 明子
出版者
日本独文学会 中国・四国支部
雑誌
ドイツ文学論集 (ISSN:09182810)
巻号頁・発行日
no.46, pp.5-20, 2013

Wenn E. T. A. Hoffmann in seiner Rezension uber die Fünfte sagt, Beethoven sei romantisch, so versteht er unter dem Romantischen vier Elemente: Angst, Sehnsucht, Unendlichkeit und Hin und Zurück zu einer anderen Welt. Diese Elemente spielen auch im ≫Goldnen Topf≪ eine bedeutende Rolle.Auch hier wird die Angst als ein Gefuhl behandelt, das wie in der Fünften Beethovens überwunden werden und sich in Hoffnung verwandeln kann. Die „Sehnsucht", ein mit der Angst in Verbindung stehendes Gefühl, ist eines der Stichwörter, die Hoffmann am häufigsten gebraucht, um Anselmus' Innerstes zu beschreiben. Und das Wort „Unendlichkeit" verwendet er in dem Märchen ebenso oft zur Darstellung von Atlantis, wie er damit in seinen Musikbesprechungen seinen Begriff von „idealer Musik" erklärt. Bei dem Hin und Zurück zu einer anderen Welt schließlich handelt es sich um das eigentliche Thema des Werks.Das Paradies Atlantis bedeutet ursprunglich einen Ort, den es im Hier und Jetzt nicht gibt. Mit den unverstellten, einfachen Gefühlsäußerungen seiner Bewohner assoziiert man eher die Musik des Barock als die der Romantik. Auch wenn Hoffmann in ≫Alte und neue Kirchenmusik≪ die alte Kirchenmusik wegen ihrer „Einfachheit" lobt, verwickelt er sich nicht in Widerspruche. „Romantisch" war vielmehr die für seine Zeit typische Sehnsucht nach der unerreichbaren Vergangenheit.Aber obwohl Hoffmann meinte, dass die ideale, einfache Musik der Vergangenheit, als solche nie wieder hergestellt werden könne, sah er doch in den hervorragenden, zeitgenössischen Komponisten die Schöpfer einer der Gegenwart angemessenen Musik. Als der „Erzähler", der die Geschichte des Anselmus berichtet, aus dem Paradies wiederkehrt, verfügt er über ein „poetisches Besitztum" in sich. Wer Meisterwerke erlebt, reift und kann die Möglichkeit bzw. das Vermögen erlangen, neue bedeutende Kunstwerke hervorzubringen. Aus dieser Überzeugung heraus hat E.T. A. Hoffmann das Werk nicht nur als Dichter, sondern auch als Musikkritiker verfasst.