著者
大久保 歩
出版者
日本倫理学会
雑誌
倫理学年報 (ISSN:24344699)
巻号頁・発行日
vol.70, pp.133-146, 2021 (Released:2021-06-14)

In dem vorliegenden Aufsatz soll erörtert werden, wie sich Nietzsche mit der Frage der Autonomie auseinandersetzt. Nietzsche geht es stets darum, wie man der bisherigen Moral und den öffentlichen Meinungen kritisch gegenüberstehen kann, um sich selbst Gesetze zu geben und ein neues Wertemaß zu setzen. In der bisher veröffentlichten Literatur gibt es zwei umstrittene Punkte bezüglich Nietzsches Autonomie: 1. Wie soll man den Widerspruch zwischen Nietzsches Verneinung der Freiheit des Willens und sein Verlangen nach Autonomie behandeln? 2. Was ist die eigentliche Beschaffenheit seiner Autonomie? Während Nietzsche in seiner mittleren Periode die Freiheit des Willens aufgrund des Determinismus verneint, hält der späte Nietzsche es für eine wichtige Aufgabe, neue Werte zu setzen. Obwohl manche Forscher die zwei widersprüchlichen Behauptungen als Nietzsches naturalistischen Kompatibilismus auszulegen versuchen, handelt es sich meiner Meinung nach um den Unterschied zweier Verantwortlichkeiten: Bei der Kritik über die Freiheit des Willens greift Nietzsche die moralische Verantwortlichkeit an, die die Leute mit dem Gefühl der ungeheuren Schuld beladet und sie dadurch immer weiter leiden lässt. Wenn dagegen Nietzsche das Ideal der Autonomie darstellt, setzt er eine andere Verantwortlichkeit voraus, bei der man mit andern eine Versprechung macht und die Folgen verantwortet. Bei der Erörterung von der Beschaffenheit Nietzsches Autonomie ist es hilfreich, sich auf die der Autonomie selbst inhärenten Aporie zu beziehen: Wenn man sich gesetzlos, d.h. ohne Grund, ein Gesetz gibt, gerät man nur in Willkür; wenn man sich jedoch aufgrund eines Grundes ein Gesetz gibt, ist die eigene Gesetzgebung von außen schon bestimmt und darum heteronom. Bei bisherigen Auslegungen wird Nietzsches Autonomie entweder oft als eine willkürliche und individuelle Ethik oder als eine vom Willen zur Macht beherrschte Heteronomie vorgestellt. Meiner Auffassung nach versucht Nietzsche seine Autonomie gegen die Willkür der Annahme, dass sich die Menschen durch Züchtung in der Geschichte gesellschaftliche Normen verinnerlicht haben, zu verteidigen. Um Heteronomie vom Willen zur Macht zu vermeiden, spielt der „Freigeist“, der unbedingte Begründung ablehnt und nur kontingente Gründe annimmt, eine große Rolle.

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