- 著者
-
三佐川 亮宏
- 出版者
- 東海大学
- 雑誌
- 東海大学紀要. 文学部 (ISSN:05636760)
- 巻号頁・発行日
- vol.75, pp.1-28, 2001
"Der Begriff eines deutschen Reiches hat sich wohl am fruhesten in Italien ausgebildet ; im Beginne des 11. Jahrhunderts begegnet er zuerst. Mehr als in Italien ist in Deutschland der Ausdruck ublich, und noch in der Zeit Heinrichs IV....ist er in allen deutschen Gebieten heimisch geworden, wie ja gerade der Reichsgedanke, das Bewuβtsein der politischen Zusammenfassung, der staatlichen Einigung der deutschen Stamme vor allem lebendig war"(Vigener). Gegenuber diesem ublichen Erklarungsversuch, der das Aufkommen des Begriffes regnum Teutonicum unter der Regierung Heinrichs IV.(1056-1106) in Zusammenhang mit der allmahlichen Ausbreitung des deutschen Volksbewuβtseins bzw. Nationalgefuhls bringt, hat E.Muller-Mertens im zweiten Teil seines Buches "Regnum Teutonicum. Aufkommen und Verbreitung der deutschen Reichs - und Konigsaufassung im fruheren Mittelalter"(1970) ein ganz anderes Bild dargestellt : Derjenige, der fur die Verbreitung der Terminologie in Deutschland eine ganz entscheidende Rolle spielte, sei niemand anders als Papst Gregor VII.(1073-1085) gewesen. Er habe den Begriff bewuβt als politischen "Kampfbegriff" benutzt, um den imperial-hegemonialen Herrschaftsanspruch des ottonisch-salischen Konigtums prinzipiell in Frage zu stellen, d.h. mit der Absicht, die Herrschaft des salischen Konigs, des rex Teutonicorum-nicht rex Romanorum, wie der Konig sich selbst nannte-, auf das Reich nordlich der Alpen, das regnum Teutonicum, zu beschranken. Im ersten Teil dieses Aufsatzes wurde es versucht, die uberrraschenden und anregenden Thesen von Muller-Mertens in wichtigen Punkten zu referieren, daneben aber auch seine Ergebinisse, unter Heranziehung der anderen neueren Literatur, z.T. zu revidieren, vor allem fur die Bewertung der politischen Dimensionen des Begriffs "deutsch" bei Lamperts von Hersfeld (†1081/82).