著者
寿楽 浩太 大川 勇一郎 鈴木 達治郎
出版者
Sociotechnology Research Network
雑誌
社会技術研究論文集 (ISSN:13490184)
巻号頁・発行日
vol.3, pp.165-174, 2005
被引用文献数
1 1

本稿は原子力政策の是非を問うものではないが,その立地問題に関する地方自治体での新しい意思決定プロセスの事例研究を通して,エネルギー技術導入に関する意思決定プロセスの質の向上に貢献することを目的としたものである.事例には,新潟県巻町の立地中止事例と北海道の発電所増設事例を取り上げた.分析の結果,(1)法や制度による「公式」のプロセスと,そうでない「非公式」プロセスの全体をとらえることの重要性,(2)最終的な意思決定に至るまでの「中間プロセス」における選択肢の評価,社会的学習,課題設定の更新などの役割への注目,(3)「手続き的公正」の重要性,(4)プロセスの目的や方法についての共通了解の重要性,(5)意思決定の「場」の設定のあり方への注目,などの知見と示唆が得られた.
著者
大川 勇
出版者
日本オーストリア文学会
雑誌
オーストリア文学 (ISSN:09123539)
巻号頁・発行日
no.20, pp.1-8, 2004-03-31

Der Nachsommer (1857) ist ein langweiliger Roman, wie Friedrich Hebbel bereits vor etwa 150 Jahren behauptet hat. Er ist es deshalb, weil der Roman eine sehr einfache Handlung ohne jegliches Bose hat. Heinrich Drendorf, der formale Held des Nachsommers, ist ein junger Herr, der in einer wohlhabenden kaufmannischen Familie in Wien gut erzogen und spater im "Rosenhaus" vom Freiherrn von Risach zur kunftigen Braut Natalie geleitet wird. Bis zum Ende begegnet er keinen bosen Menschen, sondern nur gutigen gebildeten Leuten. Es stellt sich die Frage, warum denn dieser langweilige Roman ohne Boses bis zur Gegenwart gelesen wurde und auch heute noch gelesen wird? In Der Nachsommer tritt noch etwas nicht auf: Dummheit. In Chr. M. Wielands Roman Geschichte der Abderiten, der auch fast nichts enthalt, was man das Bose nennen darf, treten viele dumme Menschen auf, die man als Urbild der "Massen" in Jose Ortega y Gassets Der Aufstand der Massen betrachten kann. Diese "dumme" Bourgeoisie wie den Erbadel bezeichne ich als "die auslachenden Massen". Wahrend Geschichte der Abderiten zum Roman der "auslachenden Massen" wird, ist Der Nachsommer der Roman der "hochachtenden Burger". In der Tat bringen fast alle Personen in Der Nachsommer den anderen groBe Achtung entgegen. Heinrich wird von Natalie hochgeachtet, weil er die in diesem Roman am meisten entwickelte Fahigkeit zum Hochachten hat. Denn in eben dieser Fahigkeit liegt "die Anlage zu dem Hoheren und GroBeren", die der Kern des Bildungsideals vom "Rosenhaus" ist. Diese Fahigkeit des Hochachtens wurde Heinrich von seinen Elternhaus mitgegeben und im "Rosenhaus" dann weiter entwickelt. Es ist der "Geist der Ordnung und Reinheit", der die beiden Hauser gleichsam beherrscht. Durch die Heirat Heinrichs mit Natalie entsteht die Bildungsutopie als ideale gebildete Gemeinschaft, die aus dem Haus Drendorf und dem "Rosenhaus" besteht. Diese Utopie war aber mitnichten ein Spiegelbild der Wirklichkeit in Osterreich der Mitte des 19. Jahrhunderts! Nach der Marzrevolution wurde der Schulinspektor Stifter wegen seiner liberalen Haltung bitter verfolgt. In seiner Bildungsutopie hat Stifter eine Moglichkeit gesucht, die von Ubel und Dummheit erfullte Wirklichkeit zu rranszendieren. Dass er die Handlung des Romans in die zwanziger Jahre zuruckverlegt, bedeutet nicht, dass er in der vorindustriellen Gesellschaft eine nostalgische Utopie, die sich auf das Wertesystem des damaligen Biirgertums stutzt, sehen wollte. Der Beweis dafur sind die Worte des Vaters. Als alle Leute ihm vorwerfen, dass sein Sohn Heinrich zum "Wissenschaftler im Allgemeinen" werde, erwidert er, dass es bedeutender sei, ein "edler" Mensch, als ein nutzlicher Mensch zu sein. Damit behauptet er entschieden das Ubergewicht des Bildungswerts liber die Nutzlichkeit als Normalwert. Darin kann man ein utopisches Moment finden, die Wirklichkeit der zwanziger Jahre transzendieren zu wollen. In einer Zeit des Zerfalls der Bildung wird Der Nachsommer, in dem Stifter gegen den Zeitgeist der Nutzlichkeit eine das "Hohere" anstrebende Utopie konzipiert hat, von den Nachkommen der "hochachtenden Burger" weiter gelesen werden.