著者
杉田 弘子 重藤 実 踊 共二 新田 春夫 川中子 義勝 GRAEB?KONNEKER Sebastian
出版者
武蔵大学
雑誌
基盤研究(B)
巻号頁・発行日
1999

本研究は社会史的視点からドイツ語の歴史的発展を近世から現代にいたるドイツ社会の変遷との関わりにおいて捉え直そうとするものである。15〜16世紀ドイツの言語と社会に関して踊は、宗教改革運動における大衆向け活版印刷物を分析し、宣伝ビラや「新聞」が大衆メディアとして一般信徒の日常生活に浸透し、相互のコミュニケーションに重要な役割を果たしていたことを明らかにした。16、17世紀について新田は、この時代、遠隔地とのコミュニケーションが増えたことから文書の社会的重要性が高まった結果、書き言葉が言語的規範となり、ドイツ語も書き言葉的性格を強めたことをルターのドイツ語の分析によって示した。また、重藤は、近世ドイツ語を中心に現代語に至るまでの分詞によるさまざまな構文を分析し、ドイツ語における分詞用法の歴史的衰退を代替表現との関連において考察し、他の言語との比較によってその類型的位置付けを試みた。18世紀ドイツの言語思想の流れの中で川中子は、ハーマンの言語論を中心的な分析対象とし、彼の言語思想における詩学・文芸学、とくに、比喩形象・修辞の役割を明らかにした。また、ハーマンの生涯について調査し、その全体像を描いて、著書にまとめた。19世紀について杉田は、ニーチェの言語思想を同時代の社会的思想状況の背景において分析し、彼の言語不信はその優れた言語芸術上の才能と知見のゆえのアンヴィアヴァレントな現れであることをを明らかにした。20世紀のドイツの言語と社会に関してSebastian Graeb-Konnekerは、ナチズム運動における文学と言語の問題を分析し、そのさまざまな言語的な現象の具体例をDokumentationという形で公刊した。
著者
新田 春夫
出版者
日本独文学会
雑誌
ドイツ文学 : Neue Beitrage zur Germanistik (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
no.140, pp.76-91, 2010-03-25

In der fruhen Neuzeit sind Schriften u.a. durch die Herstellung billigen Papiers, durch die Erfindung der Druckkunst und durch die sich allmahlich verbreitende Alphabetisierung der allgemeinen Leute einem weit grosseren Kreise als im Mittelaiter zuganglich geworden. In der Reformationszeit wurden daher Schriften v.a. in Form von Flugschriften von den Autoren der Protestanten und der Katholiken wirkungsvoll eingesetzt, um allgemeine Leute fur ihr eigenes Lager zu gewinnen. In der vorliegenden Arbeit werden die bekehrenden Schriften der Reformationszeit unter dem Gesichtspunkt der Soziopragmatik analysiert. Von den 9 Textsorten, die Reichmann/Wegera (1988) unter dem Gesichtspunkt der Intention des Textherstellers aufgestellt haben, werden im Zusammenhang mit der Reformationsbewegung die Textsorten von legitimierenden, belehrenden und agitierenden Texten berucksichtigt, weil es hier um die Intention des Bekehrens der allgemeinen Leute geht. Zu den legitimierenden Texten gehoren theologische Schriften und Streitschriften. Als belehrende Texte sind Dialoge, Narrenliteratur und Fabel zu nennen. Zu den agitierenden Texten sind Sendbriefe zu zahlen. Als Materialien werden die folgenden Texte herangezogen: Martin Luther: An den christlichen Adel deutscher Nation (1520), Von der Freiheit eines Christenmenschen (1520), An den Bock zu Leipzig (1521); Hieronymus Emser: An den Stier zu Wittenberg (1521), Quadruplica auf Luhters jungst getane Antwort (1521); Thomas Murner: An den grossmachtigsten und durchleuchtigsten Adel deutscher Nation (1520), Von dem grossen Lutherischen Narren (1522); Hans Sachs: Die wittenbergisch Nachtigall (1523); anonymer Autor: Karsthans (1521). Zunachst werden diese Texte im Hinblick auf ihre inhaltlichen und sprachlichen Charakteristika untersucht. Dabei sind als Ergebnisse v.a. festzuhalten: 1) In Karsthans tritt der katholische Theologe Thomas Murner auf und druckt sich autoritar mit lateinischen Zitaten aus, aber der Bauer Karsthans lasst sich dadurch nicht einschuchtern. Das ist als Zeichen zu verstehen, dass Latein seine Autoritat einzubussen anfangt. 2) An manchen Stellen in Karsthans kann man ersehen, dass es Bauern gab, die lesen konnten, oder dass sie durch Vorlesenlassen der Schriften vieles lernen konnten. 3) In den Streitschriften schimpfen sowohl die Protestanten als auch die Katholiken grob aufeinander, indem sie ihre Kontrahenten als Tier bezeichnen oder ihre Namen verdrehen. 4) Syntaktisch gesehen sind die Texte der protestantischen Autoren einfacher und klarer strukturiert, um auch von den allgemeinen Leuten verstanden zu werden, wahrend die katholischen Autoren kompliziertere Satze bildeten, weil sie nicht daran dachten, die allgemeinen Leute aufzuklaren. 5) Sowohl die protestantischen als auch die katholischen Autoren gaben sich Muhe, eindrucksvolle Texte zu gestalten, indem sie verschiedene rhetorische Stilmittel wirkungsvoll verwendeten. Als nachstes werden die Schriften nach den Textsorten analysiert. Als Ergebnisse sind u.a. anzugeben: 1) In den theologischen Schriften, die zur legitimierenden Textsorte gehoren, behandelt man fachliche Themen, von denen die allgemeinen Leute des protestantischen Lagers durch Vorlesen der Schriften, etwa bei den Versammlungen, gut informiert gewesen zu sein scheinen. 2) In den Streitschriften, die zur legitimierenden Textsorte gehoren, greifen die protestantischen Autoren ihre Kontrahenten vehement und direkt an, wahrend die katholischen Autoren sich eher indirekt und ironisch ausdrucken. Der Unterschied der Einstellungen liegt sehr wohl an ihrer jeweiligen sozialen Stellung. 3) Die Dialoge, die zur belehrenden Textsorte gehoren, sind ausschliesslich von den protestantischen Autoren verfasst, weil es diesen von Belang war, allgemeine Leute mit leichten Texten aufzuklaren, wahrend die Katholiken es eher vermieden. 4) Die Narrenliteratur, die zur belehrenden Textsorte gehort, vermieden die protestantischen Autoren zu schreiben, weil die Narrenliteratur humanistischer Pragung war, und davon ausging, dass die Menschen die Freiheit zum Guten und Bosen haben und Gott durch Vernunft erkennen konnen. Luther aber war ganz entgegengesetzter Meinung. 5) Fabeln wurden von den protestantischen Autoren wie Hans Sachs geschrieben, um die allgemeinen Leute aufzuklaren, weil man mit den Fabeln sehr anschaulich die Missstande des Papsttums vorfuhren konnte. 6) Wenn man die zur agitierenden Textsorte gehorenden Sendbriefe von Luther und Murner vergleicht, lasst sich feststellen, dass Luther zwar sich an den Kaiser und die deutschen Fursten wendet, aber in dem Hauptteil des Briefes nicht nur an sie, sondern auch an die allgemeinen Leser appelliert und sie dazu bewegen will, die Missstande des Papsttums zu beseitigen. Im Unterschied dazu wendet sich Murner ebenfalls an den Kaiser und die deutschen Adligen, fordert sie aber auf, die christliche Welt vor den Aufstandigen zu schutzen, wobei aber an die allgemeinen Leser als Adressaten nicht gedacht wird.