- 著者
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柿木 伸之
- 出版者
- 日本ディルタイ協会
- 雑誌
- ディルタイ研究 (ISSN:09142983)
- 巻号頁・発行日
- vol.2011, no.22, pp.22-37, 2011 (Released:2022-02-02)
Es muss das dringende Anliegen heutiger Geschichtsschreibung sein, den Anderen der Geschichte Antwort zu geben. Denn gegen Ende des letzten Jahrhunderts wurde die Spur des Ereignisses, das die mythische Geschichite mit Gewalt aus der Geschichte gestrichen hatte, wiedergefunden, und die Zeugen brachen ihr Schweigen. Aber wie kann die Erinnerung an das jenseits der Vorstellungskraft bisheriger Geschichte liegende Vergangene durch eine andere Geschichte geweckt und überliefert werden? Hier ist die Geschichtsphilosophie Walter Benjamins aufschlussreich. Sie schließt Geschichtsdarstellung an die Erfahrung des unwillkürlichen Eingedenkens an. Benjamin kritisiert die Methode des Historismus, die am Nullpunkt der Gegenwart festhält und dardurch Vergangenheit positivistisch vergegenwärtigt, als Erschleichung der Vergangenheit und nimmt demgegenüber den Augenblick, wo die Gegenwart mit der bisher vergesssenen Vergangenheit zusammentrifft und dadurch in Frage gestellt wird, als das »Jetzt der Erkennbarkeit« wichtig. Sich in dieser »Jetztzeit« an die durch die mythische Geschichte verdrängte Vergangenheit zu erinnern, bedeutet, das historische Kontinuum aufzusprengen und sich auf jene Vergangenheit in Form des Zitats zu beziehen. Wie der Gestus des »Engels der Geschichte« zeigt, bedeutet dies gleichzeitig das Wecken der Erinnerung durch die Benennung einzelner Ereignisse. Das Medium solchen Eingedenkens nennt Benjamin »das dialektische Bild«. Dieses kristallisiert in der gespannten Konstellation zwischen dem Jetzt und dem Vergangenen und stellt in seiner Intensität die mythische Geschichite vollkommen in Frage. Es muss die Aufgabe heutiger Geschichtsdarstellung sein, nach Möglichkeiten der Konstruktion von Geschichte durch solche Bilder als Sprache einer anderen Geschichte — auch im poetischen und künstlerlischen Ausdruck — zu suchen.