著者
森 淑仁
出版者
Japanische Gesellschaft für Germanistik
雑誌
ドイツ文學 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.53, pp.53-64, 1974-10-15 (Released:2008-03-28)

Goethes Ausspruch (im Brief vom 16. 10. 1816 an Zelter) von der "Metamorphose der Pflanzen“ erklärt im Grunde seine Absicht, die im "Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären“ noch nicht bewußt erschien, sehr deutlich. Auf dem Weg vom "Typus“ oder der "Urpflanze“ zum "Urphänomen“ läßt sich das Bewußtsein vom Wesen seiner Naturbetrachtung nach und nach klar zeigen. Es steht in enger Verbindung mit seinem Symbolbegriff, und sein Kunstbegriff liefert auch ein wichtiges Moment dazu.Des jungen Goethe Wahrheitsgefühl liegt seinem Erkenntnistrieb zugrunde, und sein "anschauliches Denken“ trägt eigentlich eine ideelle Forderung in sich. Der Naturwissenschaftler Goethe geht von den lebendigen Wesen aus, die in einer Verbindung mit dem Ganzen stehen und also nie isoliert sind, und er strebt durch den Zusammenhang und damit durch die möglichen Übergänge der sinnlichen Phänomene nach einer "Erfahrung der höheren Art“. Es kommt bei ihm darauf an, die Phänomene mit dem genetischen Zusammenhang in ein anschauliches Ganzes zu bringen. Hier "wird nicht nach Ursachen gefragt, sondern nach Bedingungen, unter welchen die Phänomene erscheinen.“Hier ist sein eigentliches Ziel. So hatte er "doch erst unbewußt und aus innerem Trieb auf jenes Urbildliche, Typische rastlos gedrungen.“ Weiter sagt er: "War es mir sogar geglückt, eine naturgemäße Darstellung aufzubauen, so konnte mich nunmehr nichts weiter verhindern das Abenteuer der Vernunft, wie es der Alte vom Königsberge selbst nennt, mutig zu bestehen.“Und so muß sein anschauliches Denken als solches das Allgemeine zum Besonderen suchen, statt vom Analytisch-Allgemeinen zum Besondern zu gehen. Hier entsteht die Notwendigkeit des Symbolbegriffs.Bei Goethe ist das Besondere das "unter verschiedenen Bedingungen erscheinende“ Allgemeine. Seine "Symbolik verwandelt die Erscheinung in Idee, die Idee in ein Bild, und so, daß die Idee im Bild immer unendlich wirksam und unerreichbar bleibt und, selbst in allen Sprachen ausgesprochen, doch unaussprechlich bliebe.“ Durch seine wissenschaftlichen Bemühungen ist er sich dieses Symbolbegriffs klar und bewußt geworden, nämlich in den allgemeinen Naturlehren, besonders in der Forschung nach dem elementaren Naturphänomen der Farbe. Das "Urphänomen, “ das sich hier im Bereiche der Farbe im genetischen Zusammenhang direkt darbietet, wäre eine Art von Symbol, ja ein Symbol wäre auch eine Art von Urphänomen. Und dieses optische Urphänomen weist auch auf das Leben selbst, das Leben wird als "farbiger Abglanz“ greifbar.Das Wesen von Goethes Naturforschung besteht eigentlich darin, diese symbolische Wirkung der Natur in die begreifbare Nähe zu bringen.Solch ein "Urphänomen, “ das eigentlich organischen Wesens sein sollte, läßt sich an der Grenze der Erscheinungen, an der Grenze der Menschheit resignierend, begreifen, und dabei wird genetisch nach den Bedingungen des Phänomens gefragt, unter denen das Eine, das Einfache erscheint; aber Mensch selbst, der sich diese Frage stellt, ist bedingt und beschränkt. Bei Goethes Naturforschung kommt es also auf die Zusammenwirkung von Phänomen und Vorstellungsart des Menschen als Bedingtes und Beschränktes an, dabei muß also der Mensch selbst ein neues Organ in sich öffnen. Und die Mannigfaltigkeit des menschlichen Daseins steht gerade in Verbindung mit der der Vorstellungsart. Aber jede Vorstellungsart kann prinzipiell als individuelle ihre Richtigkeit behaupten, und so, um die Einheit des Gegenstandes zu erreichen, muß
著者
生野 幸吉
出版者
Japanische Gesellschaft für Germanistik
雑誌
ドイツ文學 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.34, pp.73-83, 1965-03-31 (Released:2008-03-28)
参考文献数
8

Die Krise im dreißigsten Lebensjahr könnte die Gefährdung bei einem Lyriker in dem Maße bedeuten, wie das Leben danach sozusagen Ähnlichkeit mit der epischen Literatur gewinnt, wo es nur zu "addieren“ gilt. Die immer geübtere Auffassung der äußeren Erscheinungen behindert vielmehr das Lyrische. In der modernisierten Welt, die auf die Lyriker immer tödlicher einwirkt, ist die Wendung von der Lyrik zum Prosaischen ein allgemeines Phänomen.In diesem Sinne sind die ersten Erzählungen der österreichischen Lyrikerin Ingeborg Bachmann, die unter den jungen Lyrikern am wesentlichsten der Tradition verpflichtet zu sein scheint und der die Begegnung der neuen Sprache mit der Wirklichkeit erst durch den "moralischen, erkenntnishaften Ruck“ ermöglicht wird, eines gründlichen Betrachtens wert. Es sei dabei bemerkt, daß die monologisch gespannten, schonungslosen Gedichte wie "curriculum vitae“, "Landnahme“ mich tiefer berührt als ihre berühmtesten, klassisch-klassizistischen Hymnen: nämlich die Reihe, die in den Schlußgedichten "Lieder auf der Flucht“ sich gipfelt. Ich finde in diesen Liedern nicht immer die antikische Schicksalsbereitschaft, sondern das manchmal zu sehr nackte Selbstbekenntnis. Trotz des "großen Tauens“ am Schluß deuten sie den Abschied von der Lyrik an. Der innigst eingeschlagene Weg wird der kürzeste zur Prosa. Andererseits sind in ihren Erzählungen die stofflose Subjektivität, das schlecht maskierte Auftreten desselben lyrischen Ich, die anfängerische kompositorische Ratlosigkeit und die stilistische Entgleisung, ja sogar die Androgynie ihrer Helden unverkennbar.Trotzdem kann man aus ihnen das "Widerspiel des Unmöglichen mit dem Möglichen“ und dadurch die Erweiterung unserer Möglichkeiten herauslesen. Die Verfasserin will nicht nur die überlieferte Form der Novelle, sondern das Bestehen der jetzigen Gesellschaft selbst mit nichts andrem als Sprache erschüttern. Es wäre recht problematisch, was für eine Möglichkeit nach dem weiblich grollhaften, katastrophalen Rufe "Undine geht“ noch übrigbliebe. Doch, ihre tiefernsten Bemühungen könnten als eine der seltenen, authentisch literarischen Äußerungen uns ein Licht erblicken lassen, in Gewirr und innerem Vakuum der Nachkriegsliteratur.
著者
佐々木 直之輔
出版者
Japanische Gesellschaft für Germanistik
雑誌
ドイツ文學 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.66, pp.57-66, 1981-03-31 (Released:2008-03-28)

"Literaturgeschichte als Provokation der Literaturwissenchaft“ von H. R. Jauß hat nicht nur in Deutschland, sondern auch in Japan Anregungen gegeben. Sein Ausgangspunkt ist, daß sowohl der marxistischen Literaturforschung als auch der formalistischen der Gesichtspunkt "Leser“ fehlt. Nach W. Iser "besitzt das literarische Werk zwei Pole, die man den künstlerischen und den ästhetischen Pol nennen könnte“. Der künstlerische Pol bezeichnet den vom Autor geschaffenen Text und der ästhetische die vom Leser geleistete Konkretisierung. Durch die Konkretisierung entsteht zwischen dem Text und dem Leser ein drittes, das unbestimmt ist. Der Ort des literarischen Werks liegt also, wo Text und Leser zur Konvergenz gelangen.Im Hinblick auf den geistigen Hintergrund der Rezeptionszeit behandelt der vorliegende Aufsatz die Hölderlinrezeption in Japan. In der Meiji-Zeit, wo die europäische Kultur in Japan aufgenommen wurde, hat zuerst der junge Philosoph Teiho Koyama in seinem Aufsatz "Cho gendai to“ (wörtlich: Partei der Gegenwartsüberwindung) Hölderlin genannt und mit ihm eine Art Gespräch geführt. Koyama zählt Hölderlin zu den Überwindern der Gegenwart und möchte, daß solche Persönlichkeiten auch in Japan erscheinen.Erst in der Taisho-Zeit hat die eigentliche Hölderlinforschung, die auf der deutschen Philologie beruht, in Japan angefangen. Viele Germanisten haben Aufsätze über Hölderlin geschrieben. Auf die Entstehung einiger dieser Aufsätze hat "Das Erlebnis und die Dichtung“ von W. Dilthey großen Einfluß ausgeübt. Damit hat sich die geistesgeschichtliche Methode in Japan entwickelt.In der Showa-Zeit hat sich die Hölderlinforschung entfaltet. Es gab neben Abhandlungen von Germanisten über Hölderlin auch viele Erörterungen von Nicht-Germanisten über ihn. Shizuo Ito hat unter seinem Einfluß Gedichte geschrieben. Von diesen Rezeptionen ist die von Yojuro Yasuda die interessanteste, der den kulturellen Traditionalismus behauptete und 1935 die konservative nationalistische Zeitschrift "Nihon roman ha“ begründete. In dem klassischen Geist Hölderlins, der in Griechenland sein Ideal sieht, findet Yasuda den klassischen Geist der Dichter des "Manyo-shu.“ Natürlich bleibt es eine Frage, ob diese Aneignung gelungen ist.Die erste Phase der Rezeption in der Meiji-Zeit und die in der Showa-Zeit sind in ihren Versuchen sehr subjektiv und scheinen deschalb sehr problematisch. Die Rezeptionsgeschichte beruht auf der "Logik von Frage und Antwort“. Wir müssen also die Antworten von Koyama und Yasuda wieder in Frage stellen und die Fragen, die sie gestellt haben, wieder auf Hölderlin zurückbeziehen.Die Anfangsstufe der Hölderlinforschung endet um 1950, und danach wird die Forschung bis heute ununterbrochen fortgesetzt. Die vierbändige Gesamtausgabe Hölderlins in japanischer Übersetzung, bei der mehr als zehn Hölderlinforscher mitgewirkt haben, kann als Erfolg dieser Forschung betrachtet werden, und Herr Tomio Tezuka erreichte mit seinem zweibändigen "Hölderlin“ den Höhepunkt der Forschung Japans.Die einzelnen Forschungen nach 1950 sind in ihren Themen und Methoden so verschiedenartig, daß sie schwerlich zusammenzufassen sind, was diese Rezeptionszeit charakterisiert.