著者
石田 雄一
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.89, pp.110-120, 1992-10-01 (Released:2008-03-28)

Brechts episches Theater und Artauds Theater der Grausamkeit stellen in vielen Punkten einen deutlichen Gegensatz dar. Aber wenn man sie auf ihre Einstellung zur Sprache hin vergleichend untersucht, kann man zwischen beiden eine grundlegende Gemeinsamkeit finden, wegen der in den 60er Jahren Peter Weiss' und Peter Brooks Versuche zur Synthese von Brecht und Artaud in ihren jeweiligen Aufführungen von "Marat/Sade“ Erfolge erzielen konnten.Brecht interessierte sich für die dann später von dem englischen Philosophen John L. Austin als "performative“ bezeichnete Ebene der Sprache, auf der man mit der sprachlichen Äußerung nicht nur die-wirkliche oder fiktive-Realität beschreibt, sondern irgendeine Handlung hervorruft. Man beschreibt z.B. mit der performativen Äußerung "Ich verspreche, daß …“ keine Realität, sondern man führt damit den Akt des Versprechens aus. Aber mit derselben Äußerung führt der Schauspieler auf der Bühne nicht den Akt des Versprechens aus, sondern den des Spielens, denn auf der Bühne ist das Subjekt dieses performativen Satzes (="ich“) mit dem Subjekt des Sprechaktes (=dem Schauspieler) nicht identisch: Wenn der Schauspieler auf der Bühne den Satz "Ich verspreche…“ sagt, ist mit dem Wort "ich“ nicht der Schauspieler gemeint, sondern die dramatische Figur, die er spielt. Diese Dissoziation des Subjekts des Sprechaktes von dem des Satzes versucht Brecht in seinem Theater sichtbar zu machen, wenn er z.B. in seinen theoretischen Schriften den Schauspielern rät, statt der Form der ersten Person und der Gegenwart in der Form der dritten Person und der Vergangenheit zu sprechen.Auf der anderen Seite war sich Artaud dieser Dissoziation, die Brecht im Sprechakt des Schauspielers auf der Bühne feststellte, auf psychopathologische Weise immer und durchaus bewußt: Artaud litt lebenslang-wahrscheinlich wegen der Drogensucht-an einem schizophrenen Bewußtsein, daß die Sprache, die er spricht, ihm nicht gehöre. Er schreibt z.B. in "Die Nervenwaage“, daß er bisher mit seinen Bemühungen gescheitert sei, weil ein Teil seines Denkens "bereits vorformuliert“ sei: "Vom Augenblick an, wo ich spreche, gehören die Wörter, die ich gebrauche, mir nicht mehr, weil sie Wörter sind; sie werden in ursprünglicher Weise wiederholt“. Er könne die Wörter nur so sprechen, als ob der Schauspieler auf der Bühne ihm nicht gehörende Rollentexte spräche. Deshalb versucht Artaud in seinem Theater die normale, schriftlich vorformulierbare Sprache zu vernichten und statt ihrer eine neue Sprache zu verwirklichen, die man nicht wiederholen kann. Nur diese Unwiederholbarkeit-so glaubt Artaud-schaffe jene Dissoziation, die der normalen Sprache zugrunde liegt, ab und ermögliche eine vollständige Identität zwischen dem Subjekt des Satzes und dem des Sprechaktes.Also kann man feststellen, daß es sowohl in Brechts epischem Theater als auch in Artauds Theater der Grausamkeit um die Dissoziation des Subjekts des Sprechaktes (dem sprechenden Körper) von dem des performativen Satzes ("ich“) geht. Der Unterschied liegt nur darin, daß diese Dissoziation bei Brecht in bezug auf den theatralischen Sprechakt problematisiert wird, während sie bei Artaud durch die Geisteskrankheit ins Bewußtsein gebracht wird. Aber man kann auch sagen, daß sowohl das Theater als auch die Geisteskrankheit als Ansatz zur Erkenntnis der Grundstruktur der Sprache funktionieren können.In Weiss' Stück "Marat/Sade“ finden diese zwei Ansätze-Theater und Geisteskrankheit-zugleich Verwendung: Die meisten dramatis personae dieses Stückes,
著者
川中子 義勝
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.87, pp.12-22, 1991

Das Ringen um die neue biblische Hermeneutik im 18. Jahrhundert wird am besten durch die <sub>"</sub>Neologie" charakterisiert. Mit den Neologen beginnt der Weg der von der aufklärerischen Vernunft geförderten exegetischen Wissenschaft. Damit beginnt aber auch die Selbstentfremdung der Theologie gegenüber den kirchlichen Überlieferungen. Denn sie verleihen dem traditionellen Gedanken der Offenbarung etwas Subjektiv-Willkürliches, indem sie die orthodoxe Inspirationslehre durch die Illumination der Vernunft ersetzen. Der auslegende Mensch mit seiner historisch-kritischen Methode ist nun im Verhältnis zur Bibel die maßgebende Autorität. So entfernt er sich von der Reformation dadurch, daß er das Wort Gottes für eine ewige <sub>"</sub>moralische" Vernunftwahrheit hält.<br>Von diesem neologisch-aufklärerischen Standpunkt aus ist es schwierig geworden, das Alte Testament positiv zu bewerten, welches somit höchstens zu einer sehr mangelhaften Vorstufe der neutestamentlich-<sub>"</sub>rationalen" Wahrheit erklärt wird, oder sogar als ein Haufen von Widersprüchen zurückgewiesen. Damit wäre die altkirchliche Verbindung von Altem und Neuem Testament beinahe verloren gegangen.<br>Hamann bekämpfte eine solche Tendenz der Bibelhermeneutik das ganze Leben hindurch aufs heftigste. Dabei ist zu bemerken, daß er das Alte Testament immer sehr hoch schätzte, was vielen Zeitgenossen ein Ärgernis war.<br>1784 verfaßte Hamann <sub>"</sub>Golgatha und Scheblimini" und behandelte darin eben dieses Thema: die Bedeutung des Alten Testaments. Mit dieser Schrift kämpfte er gegen Mendelssohn. Dieser hatte sich in seiner 1783 erschienenen Schrift <sub>"</sub>Jerusalem oder über religiöse Macht und Judentum" bemüht, die politische Emanzipation des jüdischen Volks dadurch zu erreichen, daß er zwischen Judentum und Aufklärung vermittelte. Dabei versuchte er die vernünftig-natürliche von der geschichtlich-positiven Religion zu unterscheiden und das Judentum mit der ersteren zu identifizieren.<br>Im ersten Teil dieser Schrift unterscheidet Mendelssohn-auf Grund seines Dualismus von Handlung und Gesinnung-Staat und Religion. So sichert er sich den Ort des Gewissens. Dort habe die Gesinnung mit dem <sub>"</sub>Stand der Natur" zu tun. Mit seiner aufklärerischen Auffassung vom Naturzustand behauptet er, daß die jüdischen Gesetze mit dem <sub>"</sub>Naturrecht" übereinstimmten, das nicht zeitlich-geschichtlich begrenzt, sondern zu alien Zeiten und an alien Orten verständlich sei. Er erklärt somit das Judentum zur universalen Vernunftwahrheit.<br>Hamann kritisiert, daß der Jude Mendelssohn gerade dasselbe tut, was die Neologen ihrerseits im Christentum dem Alten Testament gegenüber tun. Denn Mendelssohn ignoriere die biblische Schöpfungsgeschichte, indem er vielmehr die aufklärerische Auffassung von der Natur und der Gesellschaft in seiner Darlegung voraussetze. In der Schöpfung ist der Mensch im Naturzustand schon <sub>"</sub>Pflichtträger der Natur". Der Mensch ist somit von seinem Ursprung her sittlich bestimmt und trägt die Verantwortung für alle Kreaturen. Nach Mendelssohn ist es aber ein Naturgesetz, daß der Mensch, der im Stande der Natur unabhängig, niemandem verpflichtet und Herr über das Seinige sei, sich alles als Stoff für seine Entwicklung verfügbar macht. Solch eine unbegrenzte Selbsterweiterung entspricht aber eben dem Geist des Königs von Preußen. Hamann durchschaut, daß der Aufgeklärte Absolutismus und der damalige Rationalismus gleichen Ursprungs sind, und daß Mendelssohn, ohne es selbst zu wissen, die despotische Herrschaft in Preußen gerade mit seinem Befreiungsprogramm des jüdischen Volks unterstützt.
著者
飯吉 光夫
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.54, pp.64-70, 1975-03-31 (Released:2008-06-30)

In seinem Essay “Wie entsteht ein Gedicht” hat Walter Höllerer offensichtlich einen Punkt erreicht, wie er sonst nur im Gedicht vorkommt. Dies geschah, als er gegen Schluß des Vortrages eine ganz bescheidene Bemerkung machte.Im Grund habe ich alle Gedichte aus Anlaß von Ungelegenheiten geschrieben.An einem Beispiel-Gedicht erklärt er eine solche “Ungelegenheit”; 1943 beobachtete er von einem LKW aus die Erschießung von ungefähr 20 griechischen Geiseln und mußte trotzdem vorüberfahren. Das Gefühl der Hilflosigkeit führt zum Zweifel und zur Verstörung. Alles verändert sich. Überall sieht er Veränderung.Diese Erfahrung wird in dem Gedicht berichtet, das mit der Strophe anfängt: Ich sah ich hörte Reih'n, gebückt, Gesichter, Und Pfiffe, Rufe-laß vorübergehn, Und flog vorbei.Im Vortrag wird aber auch berichtet, daß es sehr lange dauerte, bis das Gedicht zustande kam. Um die grausame Wirklichkeit zum Ausdruck zu bringen, muß er so nah wie möglich bei der Wahrheit bleiben und die Zeit abwarten.Zwischen der “Ungelegenheit” in der vergangenen Wirklichkeit und der Gelegenheit zum Dichten liegt für ihn ein enormer Zeitraum, wo er Strophen mehr als 20mal umschreiben und letzten Endes aufgeben muß, um das wahre Gedicht zu schreiben.Walter Höllerer, dem Namen nach Teufel in der Hölle, scheint aber doch ein großer Erlkönig zu sein, da er doch die Gelegenheit sowie die Ungelegenheit beim Schwanz packt. Eine Gelegenheit wie die Meldung von Gagarins-um-die-Erde-Herumrasen gibt ihm den Anlaß, das Gedicht nach 18 Jahren zu Ende zu führen.Interessant ist es zugleich, wie er Sinn dafür hat, solche “Ungelegenheiten” auch in der Nachkriegszeit überall zu spüren. In diezem Sinne ist er auch “le maudit”, oder der “poete maudit”. Nicht nur auf dem Schlachtfelde, sondern auch in der friedlichen Alltagswelt nach dem Kriege findet er überall derartige Schimären. Wenn er von “Grauen/Und Idyllenbilder wechseln ab in Germany” spricht, ist dies Germany ohne Zweifel ein Land mit zugespitzter Rationalität. In seinem 3. Gedichtband “Systeme” kreischen die Maschinen der technokratischen Systeme, und wie im bewußtlosen Gedränge weiß man nicht, ob darunter auch ein wirkliches Kreischen, d. h. ein menschlicher Schrei, zu hören ist.Man könnte die Gedichte W. Höllerers als trocken und stockend abtun. Sachlich und lakonisch, sind sie aber eine strikte Poesie, die in dem Maße wahrheitsgetreu sein will, wie sie sich mit der Wirklichkeit messen kann. Der Stoff seiner Gedichte, nämlich die Sprache, ist so haltbar wie gegenständliches (wirkliches) Material, daß man von poetischem Materialismus sprechen könnte. In dieser Hinsicht könnte man ihn als Nachfolger Büchners in unserer Zeit bezeichnen, der die Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, kurzum die Einsamkeit eines jeden bis zur tiefsten Konzequenz herausstellen und sie somit irgendwie überwinden will.
著者
桑原 ヒサ子
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.75, pp.26-35, 1985-10-01 (Released:2008-03-28)

Diese Arbeit ist ein Versuch, durch die Analyse der dramatischen Werke Th. Bernhards seine Weltanschauung, seinen Appell an die Zuschauer und zugleich den Hintergrund seiner umfangreichen Produktivität herauszu-arbeiten. Als Haupttext wird hier "Der Präsident“ (1975) untersucht, das letzte Stück der seit dem ersten Theaterstück "Ein Fest für Boris“ (1970) fünfjährigen dramatischen Schaffensphase, in der Bernhard trotz der heftigen Ablehnung bei den Erstaufführungen schließlich großen Erfolg hatte.Beim Lesen der dramatischen Werke, die aus uferlosen, monomanischen Monologen der Hauptfiguren bestehen, hat man den folgenden Eindruck: je tiefer man in den Text eindringt, desto mehr wird man irritiert. Für das Verständnis seiner Welt bringt es nichts, oberflächlich den Gang des Texts mitzuvollziehen, sondern es kommt vielmehr auf das Entziffern der Metaphern an, die einen großen Teil der Spielschlüsse bilden. "Der Präsident“ besteht aus den großen Monologen des Präsidenten und seiner Frau, die Terrorangriffen ausgesetzt sind. Aber es wäre kurzschlüssig, wenn man das Stück für ein politisches hält, vor allem in bezug auf die gesellschaftliche Situation damals, als "Der Präsident“ uraufgeführt wurde. Zum Verständnis des Stücks ist eine doppelte Transposition erforderlich: von politischer Metaphorik auf Denkformen, und diese erst sind zu begreifen als Reflex der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Geht man mit dem Blick auf die Metaphern auf dieses Stück zu, die teilweise auch in den anderen Werken Bern-hards wiederholt aufgenommen sind, ergibt sich deutlich: der Präsident vertritt die Kraft der sozialen Integration wie früher die Kirche, die absoluten Gehorsam erzwang, ohne die Menschen nachdenken oder die Wahrheit erkennen zu lassen. Sein Sohn, der als Anarchist seinen Vater ermorden wird, verkörpert die kommende Generation, die die Lüge der lähmenden Ordnung des Präsidenten erkennt. Durch das Erkennen der Wahrheit gerät man aber in eine ausweglose Isolation. Diese Isolation, die jede Hauptperson seit dem Figurenentwurf vom Maler Strauch im Erstlings-roman "Frost“ erlebt, -es ist im hier behandelten Text die Präsidentin, die die Isolation erleidet-hat als Hintergrund die Geschichte eines Aufklärungsprozesses: im modernen Zeitalter hat der Mensch durch die Aufklärung den subjektiven Geist von der Natur emanzipiert und subjektive Freiheit im gesellschaftlich-politischen Bereich verwirklicht. Aber unter der Massendemokratie der hochindustrialisierten Gesellschaft ist kein Mensch mit eigenständigem Denken mehr erwünscht, sondern nur der funktionalisierte Mensch, der nicht mehr in der Lage oder willens ist, das Ganze in seinen Zusammenhängen zu betrachten. Die Qual und Einsamkeit der Hauptpersonen kommt aus ihrer Einsicht in diese problematische Wirklichkeit. Sie kritisieren nicht nur die Systeme, die das Bewußtsein des Menschen vernichten, sondern auch die Menschen, die sich ihrer selbst nicht mehr bewußt sind. Wer einmal die Lüge des gesellschaftlichen Systems begreift, kann nicht mehr in dem bisherigen Lebenszusammenhang bleiben, für den gibt es keinen Orientierungspunkt hinsichtlich der Wertsetzung im Leben mehr. In diesem ausweglosen Zustand bleibt als Form des Wider-stands für ihn nichts anderes übrig, als sich bis zum Tod mit sich selbst und der Außenwelt zu konfrontieren und immer mehr über sich zu reflektieren, woraus der monomanische, uferlose Monolog entspringt. Diese unmensch-lichen Bemühungen erinnern an das Los des Sisyphus. Nach Camus liege seine Tragik darin, daß er selbst seine absurde Wirklichkeit genau kenne.
著者
早崎 守俊
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.70, pp.1-9, 1983-03-31 (Released:2008-03-28)

Zur Erklärung der Entwicklungen in der Literatur Westdeutschlands setze ich Zäsuren für die Jahre 1947, 1952, 1959 und 1968.1947 wurde das Nachkriegsdrama "Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert aufgeführt. In diesem Jahr wurde aber auch die Gruppe 47 von Hans Werner Richter und Alfred Andersch gegründet, nachdem ihre Zeitschrift "Der Ruf“ von den Besatzungsmächten verboten worden war. Die Schriftsteller der Gruppe 47 setzten ihre literarischen Bestrebungen für die Überwindung der "Stunde null“ ein und scheuten sich nicht, den "Kahlschlag“ zu thematisieren.1952 trat bei der Frühlingstagung der Gruppe 47 in Niendorf eine erste Zäsur ein. Dazu kamen auch der aus Rumänien gebürtige Dichter Paul Celan und die österreichische Dichterin Ingeborg Bachmann und zogen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich. Die junge österreichische Erzählerin Ilse Aichinger erhielt für ihre "Spiegelgeschichte“ den Preis der Gruppe 47. In den 50er Jahren, in der Zeit des "Wirtschaftswunders“, suchten die jungen Schriftsteller einen "neuen Stil“, unter dem Einfluß des französischen Existentialismus und der Literatur Kafkas.1958 las Günter Grass bei der Großholzleutener Tagung zwei Kapitel aus seinem fast vollendeten Roman "Die Blechtrommel“ und erhielt den Preis der Gruppe 47. Nachdem dieser etwa 700 Seiten starke Roman 1959 im Neske-Verlag erschienen war, trat die "Möglichkeit der neuen epischen Literatur“ in ein neues Stadium der Debatte ein. Anschließend führte die ständig wachsende Berühmtheit der Gruppe 47 zu einer starken Fluktuierung ihrer Mitglieder. Sie mußte sich in die soziokulturelle Landschaft der BRD integrieren. Und 1965 gründete Hans Magnus Enzensberger eine Zeitschrift mit dem merkwürdigen Titel "Kursbuch“, die später während der Studentenbewegung oftmals Aufnahme in die Lehrpläne fand. Ferner behauptete Enzensbergers "Kursbuch“ 1968 den "Tod der Literatur“.Bei der Tagung, die im Oktober 1967 in dem Landgasthof "Pulvermühle“ stattfand, kamen Erlanger SDS-Studenten, veralberten die Gruppenmitglieder als unpolitische Dichter und forderten sie zur Unterstützung ihrer Anti-Springer-Kampagne auf. Nach diesem Ereignis machte sich Mißtrauen innerhalb der Gruppe 47 breit. Martin Walser schrieb im "Spiegel“: "Es ist interessanter geworden. Es gibt jetzt so etwas wie verschiedene Flügel in der Gruppe. Jetzt komme ich wieder.“ Diese Tagung in der Pulvermühle führte in der Tat zum Ende der Gruppe 47, weil die nächste Tagung, die am 10. September 1968 in Prag stattfinden sollte, durch den Einmarsch der Roten Armee verhindert wurde.Seit 1968 mußten die Schriftsteller der Gruppe 47 verschiedene Wege beschreiten. Zum Beispiel versucht Walser in seinen Romanen, die Verzerrung der spätkapitalistischen Gesellschaft kritisch offenbar zu machen. Grass setzt sich politisch für die SPD ein und reflektiert in seinem Schreiben über sich selbst. Enzensberger sucht als Systemgegner konsequent nach möglichen Strategien der Gesellschaftsänderung; Heinrich Böll beschäftigt sich gründlich mit dem Problem des staatlichen Verwaltungswesens und des Terrorismus.Aber die meisten jungen Schriftsteller, die nach der Studentenbewegung mit dem Gefühl des Scheiterns zu schreiben anfingen, suchten verzweifelt immer wieder ihre Selbstbestätigung.
著者
伊藤 秀一
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.93, pp.56-67, 1994-10-01 (Released:2008-03-28)

Es ist wohl ein Fatum der Literaturwissenschaft, daß die Reichweite und Grenze der eingesetzten Begriffe, je nach der Theoriebasis, auf die man sich beruft, variieren, so daß es kaum möglich scheint, daß verschiedene Positionen zur Verschärfung ihres Beschreibungsinstrumentariums von einander etwas lernen. Gewiß gehören zu solchen Begriffen "Kommunikation“ und "Text“, die hier behandelt werden.Zwischen der Dekonstruktion und der Systemtheorie hat es, insofern man ihre literaturtheoretischen Applikationen betrachtet, kaum ein Gespräch gegeben, obwohl beide von der Differenz als Basisbegriff ausgehen und philosophisch dadurch motiviert sind, daß sie die tief in der europäischen Denktradition verwurzelte Zentrierung auf einen letztbegründenden Träger wie Subjekt, Bewußtsein oder Ich zu überwinden suchen. Dies liegt strukturell an ihrer unterschiedlichen Einstellung zum Phänomen Literatur.Für die Dekonstruktivisten stellt sich die Bedeutung als Effekt der différance, als von temporisierten und verräumlichten Differenzen in deren "Höhlen“ konstituiert dar. Sie suchen in ihrer semiotisch fundierten Kritik aufzudecken, daß die dominanten Bedeutungsfestlegungen literarischer Texte von den metaphysischen Kraftdifferenzen effixiert sind. Die Systemtheoretiker hingegen betrachten Literatur als Literatursystem, d.h. als über Kommunikation ausdifferenziertes soziales Subsystem, und befassen sich, wenn auch variierend je nach ihrer Kommunikationsauffassung, mit der Analyse der literarischen Kommunikation.Ist die Kluft zwischen der zeichentheoretisch verfahrenden Dekonstruktion und der kommunikationstheoretisch arbeitenden Systemtheorie unüberbrückbar? Zwar sind von seiten der systemtheoretischen Literaturtheorie-vertreten von Matthias Prangel und Henk de Berg vom LISH (Leidener Institut für Systemtheorie und Humaniora)-Anschlußvor-schläge gemacht worden, bei denen es sich jedoch um keine Annährungs-versuche handelt, denen ein richtiges Verständnis der Gegenposition vorausgeht. Unternommen worden sind lediglich, von einem bis zur Karikatur vereinfachten Dekonstruktionsmodell ausgehend, solche Fundierungsversuche des traditionellen Interpretationsverfahrens im Sinne einer Bedeu-tungseruierung literarischer Texte unter Mitberücksichtigung der historischen Dokumente, die den kommunikativen Hintergrund des Textes profilieren sollen. Dies sogar auf Kosten der theoretischen Kohärenz mit Luhmanns Kommunikationstheorie selbst, auf die sie sich zu berufen behaupten. Denn, wenn die Literatur als Kommunikation zu betrachten ist, und diese ein Ereignis sein soll, dann ist der Text keineswegs mit der Kommunikation selbst gleichzusetzen, sondern er ist das Mitteilungsmedium, in dem erst durch das Lesen die Kommunikation stattfindet.Während die dekonstruktivistisch orientierte Literaturtheorie in ihrer relativ langen Geschichte der Rezeption, zu der ja auch Derrida selber nicht wenig beigetragen hat, die Theorieleistungen der philosophischen Dekonstruktion verarbeitet und ihr Beschreibungsinstrumentarium etabliert hat, ist die systemische Literaturtheorie noch auf dem Weg ihrer Bildung. In verschiedenen Arbeiten sind verschiedene Anwendungen der Systemtheorie experimentell erprobt worden, die aber m.E. entweder nicht gelungen sind oder auch ohne Rückgriff auf Luhmann möglich gewesen wären.Wie die Beiträge aus diversen Wissensbereichen zur Festschrift zu Luhmanns 60. Geburtstag ("Theorie als Passion“) zeigen, faßt sich die Systhemtheorie als allgemein anschlußfähig und interdisziplinär auf. Es scheint mir somit ein Desiderat,
著者
井上 修一
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.46, pp.64-72, 1971-03-31 (Released:2008-03-28)

IIn "ad me ipsum“ bezeichnet Hofmannsthal seine Jugendzeit als glorreiche und gefährliche Praeexistenz, in der sich kein Ich befindet. Dazu sagt er noch im imaginären Brief an C. B. "Ich staune, wie man es (=Hofmannsthals Jugendoeuvre) hat ein Zeugnis des l'art pour l'art nennen können-wie man hat den Bekenntnischarakter, das furchtbar Autobiographische daran übersehen können“. Dies Autobiographische, wie es in "ad me ipsum“ steht, bedeutet seine Selbstentwicklung von Praeexistenz zu Existenz, vom schönen ästhetischen Leben zum wirklichen Leben, also der Weg zum Sozialen als Weg zum höheren Selbst. Auf "ad me ipsum“ gegründet, interpretiert R. Alewyn in "Über Hugo von Hofmannsthal“ die Jugendwerke Hofmannsthals und kommt zu einem berühmten schematischen Schluß "vom Tempel auf die Straße“. Heute scheint diese Formulierung als unwiderlegbar zu gelten, aber nach meiner Meinung, entspricht seine Behauptung nicht dem eigentlichen Inhalt der Werke von Hofmannsthal. Vor allem ist diese Formulierung, die das Ich oder das bewußte Verhalten für wichtig hält, allzu rationalistisch, während die Werke Hofmannsthals sinnlich sind.IIHofmannsthals "Märchen der 672. Nacht“ beschreibt die sinnlich drohende, verschlungene Welt. Der Kaufmannssohn ist ein Ästhet, der in schöner Praeexistenz lebt, aber er hat keine Sehnsucht nach dem wirklichen Leben, wie sie Claudio in "Der Tor und der Tod“ hat. Er liebt Kunstwerke, aber er fühlt keinen Neid auf Künstler, der in "Der Tod des Tizian“ an Desiderio frißt, sondern er bleibt ein Liebhaber. Er betätigt sich weder am Leben noch an der Kunst. In "ad me ipsum“ ist ihm vorzuwerfen, daß er kein aktives Ich hat. Aber deswegen schärft sich seine Sinnlichkeit, und er kann die seltsame Zauberkraft der verschlungenen Welt empfinden und sich der Anziehungskraft überlassen. Der Diener, die drei Dienerinnen, das furchtbare Kind an der Scheibe des Glashauses und die Edelsteine im Märchen sind alle nichts anderes als die Personifikationen der seltsamen, unwiderstehlichen Anziehungskraft des Schicksals. Diese Anziehungskraft beherrscht die Welt hinter den Erscheinungen. Der Rationalist, der sich immer auf sein Ich gegründet verhält, sieht nur Tatsachen. Aber der Kaufmannssohn, nämlich der passive Ästhet, beschäftigt sich mit der geheimen Welt, die in einem Sinne noch wirklicher ist als die sachlichen Erscheinungen. Also kann man seine Passivität, seinen Mangel an Ich und sein Sich-tragenlassen auch eine Art von Fähigkeit nennen.
著者
Yoshinori Shichiji
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
die Deutsche Literatur (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.28, pp.29-35, 1962 (Released:2008-06-30)
参考文献数
5

Herder beschdäftigt sich mit dem Problem der Sprache von seiner ersten Veröffentlichung an bis zu seinen letzten Schriften. Von der Betrachtung der Sprache aus unternimmt Herder seinen Zug in die geistige Welt. Sprache selbst steht für Herder am Anfang des Menschlich-Geistigen und der Geschichte. Gründliche Behandlung erfuhr die Sprache in seiner Preisschrift: “Abhandlung über den Ursprung der Sprache” (1772). Er wendet sich in dieser Schrift gegen drei Sprachursprungshypothesen. Für Herder ist Sprache weder göttlichen, noch tierischen, noch gesellschaftlichen Ursprungs. “Erfindung der Sprache” ist dem Menschen“ so natürlich, als er ein Mensch ist”. Sprache als Begebenheit des menschlichen Daseins hat dem Wesen nach vier Phasen: Anerkennen, Nennen, Dichten und Urdichtung.
著者
浦野 春樹
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.39, pp.11-19,131, 1967-10-28 (Released:2009-01-30)
参考文献数
26

1. Georg Lukács handelt, seit er 1933 in die UdSSR emigrierte, hauptsächlich über den Realismus und das Genre. Obwohl er als marxistischer Literaturtheoretiker seine eigene Frühschrift “Theorie des Romans” (1920) ablehnt, sieht er darin das erste ästhetische Werk unterm Einfluß Hegels. Er suchte in diesem Werke eine innigere dialektische Verknüpfung der ästhetischen Kategorie und des gesellschaftlich-geschichtlichen Inhalts herzustellen, als er sie bei Hegel vorfand. Später formuliert er den Realismus als “lebendige Dialektik von Erscheinung und Wesen”. Dahinter steht nach meiner Meinung der Einfluß Hegels. So schreibt Lukács: “Die Besonderheit des Ästhetischen sieht Hegel nun darin, ...daß durch die Erscheinung, um Hegels Ausdruck zu gebrauchen, das Wesen durchscheint.”Auf dem Gebiet der marxistischen Ästhetik stand damals das materialistische Moment im Vordergrund und das dialektische im Hintergrund. Daher hat der Einfluß der Hegelschen Dialektik eine große Bedeutung.2. In der “Sickingendebatte zwischen Marx-Engels und Lassale”, die er 1931 als ersten Beitrag zur marxistischen Literaturtheorie schrieb, sagt Lukács, daß Hegel in Götz und Sickingen den tragischen Helden sah, während Marx in ihnen nur den “miserablen Kerl” erblickte. Trotz ihres Unterschieds verstanden Hegel und Marx die dialektische Entwicklung der Geschichte und den notwendigen Untergang Sickingens als Vertreters einer untergehenden Klasse.Lassale dagegen brachte das individuelle Entschließen und Handeln in starren Gegensatz zu der Notwendigkeit der Geschichte und ethisierte es in einem Kant-Fichteschen Sinne, obgleich er auf seiner eigenen philosophischen Grundlage, der Dialektik Hegels, den Sickingen als notwendig Untergehenden hätte darstellen müssen. Auf den Unterschied Hegels und Marx' von Lassale legt Lukács großes Gewicht und hielt Hegel und Marx für dialektisch und Lassale für undialektisch. Hier können wir Hegels tiefen Einfluß auf Lukács erkennen. Dasselbe gilt für Lukács' Kritik über “Die Bauern”. Hier wird Balzac als Schriftsteller beurteilt, der die Dialektik der ökonomischen Entwicklung gesehen habe.3. In der Kritik über die Literaturtheorie Schillers schreibt Lukács: Schiller sah, daß die moderne Literatur zwischen einem empirisch-kriecherischen photographischen Realismus und einer manieriert-idealistischen Phantastik schwankte. Dieser photographische Realismus heißt Naturalismus. Lukács stellt den Realismus dem Naturalismus gegenüber, z. B. Balzac und Tolstoi gegen Zola.Nun aber ist Realismus nach Lukács' Meinung die Dialektik von Erscheinung und Wesen. Dies ist darum bemerkenswert, weil Lukács lange diese Feststellung wiederholt und Erscheinung und Wesen derart relativiert, daß bei eingehenderer Forschung hinter einer Erscheinung ein Wesen als andere, neue Erscheinung entsteht.Was ist nun das Wesen? Es wird von Lukács zwar als gesellschaftlich-geschichtlicher Prozeß begriffen, bleibt aber konkret ununtersucht. Ich glaube, wenn man das Wesen vorläufig als Klassenverhältnis betrachtet und es dann immer weiter relativiert, kann man auf diese Frage wohl eine Antwort finden. In diesem Sinne relativiert Lukács das Wesen noch nicht genug.4. Aus dem Gegensatz zwischen Erscheinung und Wesen folgen verschiedene Probleme. Lukács' Betrachtungen über den Expressionismus, Franz Kafka usw., sind charakteristisch. Nach Lukács' Meinung unterscheidet sich der Expressionismus vom Naturalismus grundsätzlich überhaupt nicht, obgleich jener von der Wirklichkeit abstrahiert, während dieser der photographischen Oberflächendarstellung treu bleibt.
著者
西本 美彦
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.74, pp.20-29, 1985-03-01 (Released:2008-03-28)
参考文献数
4

Die sogenannten Modalverben, die in den germanischen Sprachen hoch entwickelt sind, waren in den bisherigen historischen Untersuchungen nur als dem Germanischen eigene Präterito-präsentia Gegenstand des etymologischen Interesses. Jedoch auf die Frage, warum das Germanische die Entstehung dieser Verben benötigte, und warum die meisten Modalverben präterito-präsentisch sind, wurde bisher keine eingehende Untersuchung unternommen.Auf Grund der Annahme, daß die Herausbildung der Modalverben keine Folge der zufälligen Erstarrung der perfektischen Bedeutung solcher Verben, sondern die Folge der sprachsystematischen Notwendigkeit im Germanischen sei, versucht der Verfasser anhand der Beispiele aus dem Griechischen, Latein, Gotischen, Althochdeutschen und Mittelhoch-deutschen die Modalverben mit den ihnen semantisch nahestehenden grammatischen Kategorien, Optativ und Konjunktiv, in Beziehung zu setzen.Es stellte sich dabei heraus, daß die Modalverben in den genannten Sprachen besonders in den späteren Perioden, wo das Modussystem in Verwirrung geriet, oft als eines der neuen den Optativ bzw. Konjunktiv ergänzenden Ausdrucksmittel bevorzugt wurden.Und so vermutet der Verfasser, daß der eigentliche Grund der Herausbildung der Modalverben darin zu suchen sei, daß diese Verben am Anfang die durch die Verwirrung des Modussystems hervorgerufenen Funktionslücken füllen sollten oder die dadurch gleichfalls entstandene Bedeutungsverschwommenheit nachdrücklich beseitigen sollten.Was die formelle Eigentümlichkeit der Modalverben betrifft, geht der Verfasser zunächst von der Tatsache aus, daß der Indikativ präteriti einfacher Verben und auch Verben mit modaler Bedeutung in den klassischen Sprachen als Mittel des Ausdrucks der Irrealität in der Vergangenheit angewendet wurde, um ihn von der irrealen Gegenwart durch den Optativ zu unterscheiden. Der präteritale Indikativ in dieser Anwendung wurde später fähig, auch die Irrealität der Gegenwart auszudrücken.Da die gleiche Erscheinung auch in den germanischen Sprachen zu beobachten ist, wird angedeutet, daß die präterito-präsentische Form der germanischen Modalverben nicht unbedingt aus der perfektischen Bedeutung abgeleitet werden muß, sondern daß auch eine andere Erklärung möglich ist, nämlich die der irrealen Anwendung des präteritalen Indikativs.
著者
木藤 冬樹
出版者
JAPANISCHE GESELLSCHAFT FUER GERMANISTIK
雑誌
ドイツ文学 (ISSN:03872831)
巻号頁・発行日
vol.60, pp.25-38, 1978-03-31 (Released:2009-01-30)
参考文献数
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In unserem Sprachleben kann ein Wort verschiedene Bedeutungen haben, und verschiedene Wörter können auch verwandte Bedeutungen haben. Vor allem wenn in einer Fremdsprache solche Synonyme auftreten, wird oft nachgedacht, welches Wort ausgewählt werden soll und welche Unterschiede zwischen diesen Wörtern bestehen.Um solche Synonyme zu unterscheiden, können im allgemeinen zwei Methoden angewandt werden: Die erste ist die Methode der Komponentenanalyse, die sich auf die paradigmatische Ebene bezieht. Mit deren Hilfe können distinktive semantische Merkmale beschrieben werden, mit denen jedes Wort in verschiedene Synonymgruppen eingeteilt wird. Die andere Methode, mit der Synonyme unterschieden werden, ist die Methode der Kollokation. Sie bezieht rich auf die syntagmatische Ebene. Mit dieser Methode werden die mit einer lexikalischen Einheit kollokablen lexikalischen Einheiten untersucht. Diese werden zu lexikalischen Gruppen zusammengefaßt, und der Vergleich dieser lexikalischen Gruppen stellt den Unterschied der Synonyme heraus. Mein besonderes Interesse gilt der letzteren Methode, mit der die Unterschiede der Synonyme in der fremden Sprache, die für uns nicht leicht unterschieden werden können, objektiver beschrieben werden können, d. h. diese Methode ist ein Versuch, die feinen Unterschiede der Synonyme zu bestimmen, damit von den Wörtern, die Gegenstände zur Kombination sind, ausgegangen wird.Bei der Synonymanalyse mit Hilfe der Kollokation muß auf die folgenden drei Punkte aufgepaßt werden. Der erste ist der Unterschied zwischen der intellektuellen Bedeutung und der emotionalen Bedeutung. Jene ist der Kern des Begriffes, der den Inhalt des Wortes gestaltet. Diese ist die gefühlvolle Seite, die sich mit dem Wort befaßt. Diese letztere nennt man auch im allgemeinen “Sprachgefühl”. Dutch dieses Sprachgefühl werden Möglichkeiten geschaffen, die eine Nebeneinanderstellung der Synonyme notwendig machen oder die neuen Synonyme erzeugen. Z. B. die deutschen Verben: bekommen, erhalten, empfangen und kriegen sind in ihrer intellektuellen Bedeutung “etwas in Empfang nehmen” synonym. Wenn diese Verben “Brief, Geld, Preis u. s. w.” als Akkusativobjekt nehmen, können sie sich gegenseitig ersetzen. Dabei entstehen jedoch Unterschiede in ihrer emotionalen Bedeutung je nachdem, welches Verb gewählt wird. “Bekommen” wird sehr neutral verwendet, “erhalten” ist in der gesprochenen Sprache etwas gehoben, weil es meist in der geschriebenen Sprache gebraucht wird. “empfangen” wird meist in der geschriebenen Sprache in offiziellen und zeremoniellen Situationen verwendet und ist in der gesprochenen Sprache weniger gebräuchlich. “kriegen” ist Umgangs-sprache von “bekommen.”Zweitens sollen Synonyme hinsichtlich ihrer intellektuellen Bedeutung unterschieden und bestimmt werden. Im allgemeinen gibt es zwei Methoden, mit denen eine Sprache erfaßt wird. Die eine ist die Sprachanalyse, die einen Wortkontext benützt und in Hinsicht auf Ersatz, Kollokabilität und Inkollokabilität gemacht wird. Die andere ist die Komponentenanalyse, durch die die Bedeutung des Wortes in ihre Elemente zerlegt wird. In Wirklichkeit besteht die Bedeutung aus verschiedenen Teilen von Bedeutungskomponenten, und damit kann das Wort auf die Sache zeigen. Kompetente Sprecher können Synonyme beherrschen, in denen es Unterschiede der Nuancen gibt, weil sie die distinktiven Merkmale einzelner Wörter erlernt haben. Wenn daher die distinktiven Merkmale, die sie intuitiv unterscheiden, beschrieben werden könnten, so könnten die Synonymprobleme in der fremden Sprache überwunden werden, die für uns schwierig sind