- 著者
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深澤 英隆
- 出版者
- 宗教哲学会
- 雑誌
- 宗教哲学研究 (ISSN:02897105)
- 巻号頁・発行日
- vol.23, pp.1-15, 2006 (Released:2019-03-21)
Die Hauptaufgabe dieses Aufsatzes liegt darin, daß einen Aspekt der Rezeption und Entwicklung des Begriffs der religiösen Erfahrung im modernen Japan aufzuzeigen. Dieser Begriff, der in der Meiji-era nach Japan kam, spielte eine nicht wenige Rolle in der sozio-kulturellen Situation des fin-de-siècle in Japan. Insbesondere die Berichte über die eigenen religiösen Erfahrungen Tsunashima Ryosens erregten damals großes Aufsehen, wodurch der Begriff der religiösen Erfahrung sich unter den japanischen Intellektuellen und in der japanischen Kulturwelt verbreitete.
Neben dieser historischen Fragestellung möchte ich auch auf die gegenwärtigen Diskussionen über religiöse Erfahrungen zu sprechen kommen. Es scheint mir, daß heute zwei Sichtweisen auf die religiöse Erfahrung parallel nebeneinander existieren und miteinander konkurrieren: eine epistemologische und eine genealogische Sichtweise. Diese Sichtweisen stehen noch unvermittelt nebeneinander, und zueinander eher im Gegensatz. Die genealogische Sichtweise bedeutet eine Herausforderung für die epistemologische Fragestellung.
Sowohl das historische Beispiel von Tsunashima als auch theoretische Überlegungen weisen darauf hin, daß weder die eine noch die andere Sicht “wahr” ist, also keine von beiden die andere restlos reduzieren kann, sondern daß diese beide Sichtweise über religiöse Erfahrung miteinander konkurrierend gelebt werden, und daß sie gerade durch ihren Gegensatz und ihren Konflikt uns zur Weiterfährung und Veränderung unsres Lebens- und Religionsbildes drängen.