- 著者
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石川 恒夫
- 出版者
- 美学会
- 雑誌
- 美学 (ISSN:05200962)
- 巻号頁・発行日
- vol.50, no.1, pp.37-47, 1999-06-30 (Released:2017-05-22)
Dieser Aufsatz mochte dazu beitragen, die Wiedererweckung der mittelalterlichen Baukunst im deutschen 19.Jahrhundert ins Auge fassend, Rekonstruktionsversuche des Graltempels bei S. Boisseree sowie E.Steinle in Bezug auf die visionaren Schilderung des Heiligtums in Albrechts (von Scharfenberg) Dichtung des Jungeren Titurel zu betrachten. Sulpiz Boisseree (1783-1854) als Kunsthistoriker verstand die Dichtung als wichtigste Interpretation "altdeutscher", d.h. gotischer Baukunst durch einen Zeitgenossen. Seine Forschung uber den Tempel des heiligen Grales war mit seiner Bestrebung fur die Restaurationsarbeit des Kolner Doms innerlich verbunden, Deswegen entnimmt er aus der ihm vertrauten Architektur des Kolner Doms die Bauformen seiner Zeichnungen. (1835) Eine korrigierende Variante der Boissereeschen Vorstellung vom Graltempel brachte ein halbes Jahrhundert spater ein Maler, Edward von Steinle (1819-86) im Mittelfeld seines funfteiligen Aquarellzyklus der Parzivalsage nach dem Epos Wolframs von Eschenbach (1884). Seiner westlichen Aussenansicht des Graltempels lag ein Entwurf zugrunde, der befreundete Kolner Architekt Vincenz Statz (1819-98) ihm auf seine Bitte hin 1882 geliefert hatte. Statz hat, basiert auf dem Boissereeschen Grundriss, damit aber einen neugotischen Plan wie Gralsburg verwirklicht. Jedenfalls haben wir es bei diesen Bauphantasien mehr mit Architekturvorstellungen des 19. als des 13. Jahrhunderts zu tun.