- 著者
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須藤 訓任
- 出版者
- 西田哲学会
- 雑誌
- 西田哲学会年報 (ISSN:21881995)
- 巻号頁・発行日
- vol.8, pp.69-87, 2011 (Released:2020-03-23)
Nietzsche sagt: „es handelt sich vielleicht bei der ganzen Entwicklung des Geistes um den Leib: es ist die fühlbar werdende Geschichte davon, daß ein höherer Leib sich bildet.“ In diesem Aufsatz versuche ich das Verhältnis vom Leib zum Geist beim späten Nietzsche am Leitfaden seiner Ansichten über Kunst und Moral aufzuklären. 1. Nietzsche bestimmt den Geist als Selbst-Auslegung der leiblichen Zustände, die aber nicht dem Leib selber zugeschrieben werden, die also als zum vom Leib unabhängigen Gebiet gehörend falsch geurteilt werden; dann entsteht der Dualismus von Materie und Geist(oder Seele). 2. Moral ist im Grund „ein langer Zwang“, d. h. Orientierung und Festlegung der geistigen(nämlich: mißinterpretierten leiblichen)Kräfte, wodurch Möglichkeiten dieser Kräfte zugleich verwirklicht und beschränkt werden; nach Nietzsche hat besonders die christliche Moral durch die Interpretation von bestimmten leiblichen kränklichen Zustände als geistige „Sünde“ die Entwicklung der leiblichen Möglichkeiten gehemmt. Dagegen 3. kann die „dionysische“ Kunst neue virtuelle leibliche Kräfte freilegen und zur Durchführung gelangen lassen, was zugleich die Entwicklung der noch unentwickelten geistigen Kräfte bedeutet. Deshalb will Nietzsche gerade in der Kunst eine Möglichkeit der Überwindung der europäischen Nihilismus erkennen.