- 著者
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中村 俊春
- 出版者
- 美学会
- 雑誌
- 美学 (ISSN:05200962)
- 巻号頁・発行日
- vol.37, no.4, pp.50-62, 1987-03-31 (Released:2017-05-22)
Das um 1611 von Rubens geschaffene Gemalde "der Tod von Seneca" ist ein interessantes Beispiel von der Antikenrezeption bei Rubens. Er bediente sich als Vorlage seines Senecas einer antiken Statue, die damals als Darstellung des sterbenden Seneca misinterpretiert wurde. (Heute wird sie als afrikanischer Fischer gedeutet.) Aber wie Muller Hofstede darlegte, stellte die negroide Physiognomie der Statue dem Maler ein Problem, denn sie passte nicht gut einem romischen Philosophen wie Seneca. Spater wahlte Rubens als Seneca-Bildnis eine andere antike Buste mit einem nobleren und vergeistigteren Antlitz, namlich den sogenannten Pseudo-Seneca. Auch diese Buste galt damals falschlich als authentischer Bildniskopf von Seneca. Bekanntlich ist der heroische Tod von Seneca von Tacitus in seinen Annalen berichtet. Schwierig festzustellen ist jedoch, ob unser Gemalde, das ikonographisch als Rubens' Neuerfindung anzusehen ist, mehr als ein Historienbild ist. Offensichtlich wurde das Gemalde von niederlandischen Neustoizismus angeregt und Rubens deutete damit sein Verhaltnis zur stoischen Philosophie an. Dazu noch mitzudenken ist, wie G. Hess meint, die rezeptionsgeschichtliche Tradition von "Seneca Christianus". Ich will jedoch in Rubens' Seneca keine direkte Beziehung damit sehen, sondern eher, wie etwa im ekstatischen und inspirierten Aufblick Senecas, das Hineinschlupfen des Formenvokabulars von den Martyrerbildern des Barock feststellen.