著者
吉田 敬介
出版者
学習院大学
雑誌
学習院大学人文科学論集 (ISSN:09190791)
巻号頁・発行日
vol.22, pp.1-27, 2013

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, und zwar zwischen den Weltkriegen, erlebte Deutschland eine „Kierkegaard-Renaissance", in der S. A. Kierkegaard von verschiedenen Denkern auf produktive Weise rezipiert wurde. Jedoch weisen G. Lukács und Th. W. Adorno darauf hin, dass der von Kierkegaard übernommene Irrationalismus bzw. Obskurantismus im damaligen Deutschland zum gedanklichen Unterbau des faschistischen Totalitarismus wurde. Wer sich mit der Kierkegaard-Rezeption beschäftigt bzw. die Aktualität der Gedanken Kierkegaards untersucht, für den ist es unvermeidlich, diese dunkle Tatsache nicht aus den Augen zu verlieren. Die Aufgabe dieses Aufsatzes liegt also darin, anknüpfend an bisherige Forschungen zur Kierkegaard-Rezeption bzw. zur geistigen Situation im Deutschland der Zwischenkriegszeit, sich mit diesem „Schatten" der Kierkegaard-Renaissance auseinanderzusetzen und den Charakter der damaligen dezisionistischirrationalistischen Kierkegaard-Aneignung zu analysieren. Erstens stelle ich die Entwicklung der Kierkegaard-Rezeption in groben Umrissen dar und weise darauf hin, wie die damalige faschistische Kierkegaard-Aneignung von den bisherigen Forschungen behandelt wurde. In der deutschsprachigen Welt wurde Kierkegaard bald nach seinem Tod 1855 als Kritiker der dänischen christlichen Kirche vorgestellt und schon am Anfang des 20. Jahrhunderts von einigen Denkern, wie R. Kassner oder G. Lukács, in bestimmten intellektuellen Kreisen eingeführt. Allerdings ist Kierkegaard bis zum Ersten Weltkrieg relativ unbekannt geblieben. Erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde er durch die österreichische Zeitschrift Der Brenner bekannt gemacht. So verlief die Kierkegaard-Renaissance in der deutschsprachigen Welt. Während diese bis zu den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts dauerte, wurde Kierkegaard zugleich von nationalsozialistischen Intellektuellen für ihre Ideologie benutzt. Diese faschistische Interpretation, die man „den Schatten" der Kierkegaard-Renaissance nennen könnte, wird von der bisherigen Kierkegaard-Forschung noch nicht genügend behandelt; es gibt lediglich einen Aufsatz, „Kierkegaard im Dritten Reich" (1985) von W. Greve, der sich damit auseinandersetzt und an dessen Ergebnissen ich hier anknüpfe. Zweitens analysiere ich die faschistische Kierkegaard-Aneignung im Dritten Reich und zeige ihre Tendenzen auf. Greve bezeichnet A. Baeumler und E. Hirsch als zwei »Gipfel« der faschistischen Kierkegaard-Interpreten. Als einer der führenden nationalsozialistischen Intellektuellen feiert Baeumler in seinem Aufsatz „Gedanken über Kierkegaard" (1934) diesen als den »einzige[n] große[n] Kritiker des bürgerlichen neunzehnten Jahrhunderts, der an Rang Nietzsche gleichkomme«. Weitere faschistische Kierkegaard-Interpretationen folgen Baeumler, was zu der extremen Äußerung führt, dass Kierkegaard eine »tiefe Formverwandtschaft mit Grundsätzen des nationalsozialistischen Denkens« habe. Einer der Wortführer der Bewegung „Deutsche Christen", der durch seine Kierkegaard-Studien berühmt gewordene Theologieprofessor Hirsch, entwickelt in seinem Aufsatz „Sören Kierkegaard" (1935) diese faschistische Interpretation noch weiter. Hirsch versucht, nicht nur den Wagnis-Charakter bzw. die Bedeutung der Entscheidung bei Kierkegaard zu betonen, sondern unterstreicht lobend dies auch noch als prototypisch für den germanischen Glauben. Greve macht darauf aufmerksam, dass es, neben diesem extrem faschistischen Kierkegaard-Verständnis wie bei Baeumler bzw. Hirsch, auch noch viele anti-faschistische Interpretationen gab. Allerdings stellt Greve fest, dass im damaligen Deutschland eine dezisionistischirrationalistische Kierkegaard-Aneignung, bei der das Wagnis bzw. die Entscheidung im Mittelpunkt gesehen wurde, entstand. Drittens behandle ich die Kierkegaard-Aneignung bei C. Schmitt und die kritischen Aussagen dazu von K. Löwith und N. Bolz, um die Eigenschaft des dezisionistisch-irrationalistischen Kierkegaard-Verständnisses zu bezeichnen. In seinem Buch Politische Theologie (1922) beruft Schmitt sich auf Kierkegaard, um seinen politischen Dezisionismus zu entwickeln. Dabei hält Schmitt nicht den Inhalt einer Entscheidung, sondern die Tatsache, dass überhaupt eine Entscheidung gefällt wird, für wichtig. Löwith greift diesen Dezisionismus als »okkasionell« an und Bolz erwähnt die Indifferenz bzw. Willkür der inhaltslosen Dezision bei Schmitt. Beachtenswert ist es, dass diese Kritik nicht nur für Schmitts Gedanken selbst, sondern auch für die dezisionistisch-irrationalistische Kierkegaard-Interpretation gilt. Wer allein den okkasionellen Dezisionismus den Kierkegaardschen Gedanken entnimmt, für den ist es gleichgültig, ob der Gegenstand der Entscheidung ein neues Regime oder ein bestimmtes Volk ist. In der Tat entstanden in Deutschland zwischen den Weltkriegen solche „okkasionellen" Kierkegaard-Interpretationen, deren katastrophale Folge die Entscheidung für die faschistische Ideologie bedeutet. In diesem Aufsatz wird herausgearbeitet, dass die faschistische dezisionistisch-irrationalistische Kierkegaard-Aneignung einen okkasionellen Charakter hat und dass dieser Charakter dem Interpret erlaubt, Kierkegaard willkürlich für bestimmte Ideologien zu benutzen. Inwiefern man diesen „okkasionellen" Dezisionismus bzw. Irrationalismus in Kierkegaards Werken selbst finden kann, darüber muss an anderer Stelle sorgfältig nachgedacht werden. Adornos Kritik an der Verabsolutierung der objektlosen Subjektivität bei Kierkegaard wäre dafür hilfreich. Jedenfalls muss man sich mit der potenziellen Gefahr des Missbrauchs der Gedanken Kierkegaards vom politischen Dezisionismus bzw. Irrationalismus auseinandersetzen, um Kierkegaards philosophiegeschichtlichen Sinn bzw. seine Aktualität zu untersuchen.
著者
吉田 敬介 黒河 周平 松枝 嘉明 坂 清次
出版者
一般社団法人 日本機械学会
雑誌
年次大会講演論文集
巻号頁・発行日
vol.2004, pp.427-428, 2004
被引用文献数
1 1

An experience-oriented safety education for both university students and staff members was attempted in Kyushu University, by introducing a practical education program for company employee designed by a training and education company. In this paper firstly the reason why such a type of education is needed for university is described. And then outline and executed result of the program, which consisted of two experience-oriented education programs and was the most suitable as the first attempt at the university, is explained: one is 'catching-into-the-roller experience' with a simulator, the other is 'combustion and explosion experience'. Finally problems to be solved to grow this program are discussed, based on the questionnaire to the participants who finished this prqgram,
著者
吉田 敬介
雑誌
学習院大学人文科学論集 (ISSN:09190791)
巻号頁・発行日
no.20, pp.17-46, 2011-10-31

Was drückt die Kunst aus? Das ist eine Frage, die seit alten Zeiten in verschiedener Weise immer wieder gestellt worden ist. Auch Schopenhauer ist ein solcher Philosoph, der versucht, eine Antwort zu geben. Laut Schopenhauer, der in seiner wichtigsten Arbeit Die Welt als Wille und Vorstellung seine eigene Kunsttheorie umfangreich entwickelt, ist der Gegenstand des künstlerischen Ausdruck nichts anderes als eine »platonische Idee«. In diesem Aufsatz will ich die Problematik und Möglichkeit dieser Idee untersuchen. In Schopenhauers Weltanschauung, in der unsere Welt als innerer Wille (das kantische Ding an sich) und eine äußere Vorstellung (die kantische Erscheinung) bezeichnet wird, nimmt die Idee eine besondere Stelle ein; nämlich sie wird als »der wahre Gehalt der Erscheinungen« oder »die unmittelbare und adäquate Objektität des Dinges an sich« interpretiert. Aber mit der gewöhnlichen Betrachtungsweise kann man diese Idee nicht erkennen, sondern nur das Genie, das vermag, als rein erkennendes Subjekt die Sache ganz objektiv anzusehen, kann dies in der ästhetischen Kontemplation tun. Wenn man Schopenhauers Kunsttheorie richtig verstehen will, muss man darauf achten, dass, um die Idee in der reinen Wahrheit zu erkennen, sowohl das erkennende Subjekt wie das zu erkennende Objekt gegenseitig notwendig sind. Nämlich, erst indem der Künstler zum Medium des reinen Gehalts des Dinges wird, kann das Kunstwerk die Idee desselben ästhetisch ausdrücken. Aber jetzt ist die Idee im Kunstwerk nicht mehr das metaphysische Sein wie bei Platon, sondern die mannigfaltige Gestalt der Welt, die von der Vernunft nie begriffen werden kann. Gerade, was die Kunst ausdrückt, ist „die nicht zu benennende Idee".
著者
吉田 敬介
出版者
学習院大学
雑誌
学習院大学人文科学論集 (ISSN:09190791)
巻号頁・発行日
vol.18, pp.1-30, 2009

Was war die „neue Philosophie" bei Kierkegaard? Ich möchte im vorliegenden Aufsatz diese Frage untersuchen. In seiner Schrift der Begriff Angst (1844) unterschied er zwischen der „ersten Philosophie" (pr√th filosofºa) und der „zweiten Philosophie" (secunda philosophia). Jene ursprünglich von Aristoteles so genannte „erste" Philosophie, der Hegel weitgehend folgte, lässt sich wesentlich „Immanenz" und die „Erinnerung" kennzeichen. In der neueren, von Kierkegaard begonnenen „zweiten" Philosophie handelt es sich dagegen wesentlich um „Transzendenz" und „Wiederholung". In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben nicht wenige Philosophen, wie etwa Jaspers oder Heidegger, aus ihren eigenen Kontexten jeweils positiv Kierkegaards „neue Philosophie" aufgenommen und interpretiert. Sowohl Jaspers als auch Heidegger waren nämlich der Meinung, Kierkegaard habe zum ersten Mal, im Unterschied zum Begriff des „Wesens" (essentia), den Begriff der „Existenz" (existentia) als solchen herausgestellt. Gibt es aber, so fragen wir, noch eine andere Interpretationsmöglichkeit, durch welche wir, weder aus der Jaspers'schen noch aus der Heidegger'schen Perspektive, sondern vielmehr aus Kierkegaards ganz eigener Perspektive, seinem „Existenz"-Begriff eine ihm eigentümliche Bedeutung entnehmen könnten? Wenn man sich auf die Tatsache beruft, dass das einzige Ziel von Kierkegaards philosophischen Anstrengungen darin lag, ein »wahrer Christ« zu werden und dass die ihn überzeugende Wahrheit ausschliesslich im christlichen Glauben zu finden war, dann wird der Charakter seiner Philosophie klarer und deutlicher. Seine „zweite Philosophie" soll uns zeigen, dass die Existenz des einzelnen Menschen gegenüber der „absoluten Transzendenz" bloss ein absolut negatives Motiv ist und dass der einzelne Mensch deshalb durch „Bewegung" oder „Wiederholung" ständig zur Wahrheit streben muss. Der Glaube zielt auf etwas jenseits der menschlichen Gedankens hin. In diesem Paradox kann der Einzelne es wagen, das »Verschwinden der Existenz« zu bestreben. Der Mensch als ein zeitlich Seiendes kann aber diese Wahrheit nicht spekulativ begreifen. Die Philosophie für die endlichen Menschen kann von einer solchen Wahrheit nicht mit einer Objektivität reden. Diese Philosophie verlangt also, dass der einzelne Mensch in seiner Existenz gerade mit seiner Subjektivität auf die Wahrheit zustreben soll. Seine Philosophie kann nicht mehr als eine Veranlassung zur Wahrheit in jedem Augenblick sein. Die Philosophie als „Veranlassung" kann nicht als ein geschlossenes System konstruiert, sondern lediglich als „Brocken (Smuler)" gekennzeichnet werden. Sie kann also nur „Philosophie zur Veranlassung", „unbestimmte Bestimmung" oder „unwissenschaftliche Wissenschaft" genannt werden. Die »zweite Philosophie« bei Kierkegaard ist nichts anderes als die „Philosophie als Brocken".