著者
石川 栄作
出版者
徳島大学総合科学部
雑誌
言語文化研究 = Journal of language and literature (ISSN:13405632)
巻号頁・発行日
vol.24, pp.39-74, 2016-12

In der vorliegenden Arbeit soll der Wandel der Brünnhilde-Gestalt in der Nibelungensage untersucht werden. Die Nibelungensage, die im 5. und 6. Jahrhundert in Rheinfranken entstanden war, wurde am Anfang des 9. Jahrhunderts von Wikingern nach Nordeuropa überliefert und verband sich mit der nordischen Mythologie. Dort spielt der nordische Gott Odin eine wichtige Rolle. Brünhild ist auch nordisch gestaltet und bringt schlieβlich aus Neid ein Unglück in der Beziehung mit Siegfried, nämlich Anlass zum Mord Siegfrieds.Danach wurde die Nibelungensage, die sich neu in Deutschland entwickelt hatte, gegen Ende des 12. Jahrhunderts von den Hanse-Kaufleuten nach Norwegen. Daraus entstand die Thidrekssaga gegen 1250, wo Kriemhild statt der Frau Brünhild nunmehr eine Hauptperson ist und Brünhild nur den Zank mit Kriemhild, nämlich Anlass zu Siegfrieds Mord verursacht.Dieser Thidrekssaga steht das Nibelungenlied näher, das am Anfang des 13. Jahrhunderts in der österreichischen Gegend der Donau entstand. Hier ist Brünhild zwar eine Königin in Island und tritt aber nur als Nebenperson auf, die später die Tragik des Mordes Siegfrieds verursacht.Nach der Entstehung des Nibelungenliedes wurden manche Werke der Nibelungensage geschaffen, wo der Held Siegfried nur eine Tochter eines Königs aus der Gefangenschaft des bösen Drachen rettet und solche eine Frau wie Brünhild deshalb niemals erscheint.Die Frau Brünhild tritt wieder erst in den Werken des 19. Jahrhunderts auf. In der Trilogie „Die Nibelungen" (1860) von Friedrich Hebbel wird Brünhild, genau so wie Siegfried, als die nordische mythologische Person behandelt, obwohl der Verfasser als Material hauptsächlich das Nibelungelied benutzt hatte.In „Der Ring des Nibelungen " (1876) von Richard Wagner wird auch Brünnhilde als nordische mythologische Person gestaltet. Wagner benutzte als Material nicht nur das Nibelungenlied, sondern auch die nordische Mythologie. Brünnhilde ist nunmehr die Tochter zwischen dem nordischen Gott Wotan und der nordischen Göttin Erda. Sie dient dem Vater Wotan als eine der Walküren, aber muss auf dem hohen Felsen zur Strafe des Verstosses gegen seinen Befehl schlafen, bis ein furchtloser Held sie im Feuer erwecken wird. Der furchtloser Held ist Siegfried. Nachdem Brünnhilde von ihm erweckt wurde,entschllieβt sie sich, nicht als eine Walküre, sondern als eine liebende menschliche Frau mit dem liebenden Helden Siegfried zu leben. Das Ehepaar fällt aber zur Beute der List des Bösewichtes Hagen. Brünnhilde bringt aber der Welt eine Rettung, indem sie zum Opfer fällt. Darin liegt die Eigenschaft des Werks von Wagner.In dem Film „Ring of the Nibelungs" (2004) von Uli Edel tritt auch Brünnhilde, Königin in Island, als kühne Heldin auf, die die göttliche starke Kraft von den nordischen Göttern gewinnt. Die Eigenschaft steht darin, dass sie den Willen der nordischen Göttern, d.h. die Liebe mit Siegfried, durchsetzt.Daraus sich ergibt, dass die Charakteristik der Brünnhilde-Gestalt in zwei geteilt wird: Verbindung mit der nordischen Mythologie und die mit der deutschen Sage. Jene ist Brünnhilde bei Richard Wagner. Sie ist aber nicht eine Frau, die ein Unglück aus Neid bringt, sondern eine Frau, die der Welt eine Rettung bringt. Darin steht die Charakteristik von Wagners Musikdrama.
著者
石川 栄作
出版者
徳島大学
雑誌
言語文化研究 (ISSN:13405632)
巻号頁・発行日
vol.1, pp.31-44, 1994-02-18

Die Handschrift m des Nibelungenlieds ist ein 1853 im groβherzoglichen Staatsarchiv zu Darmstadt aufgefundenes Pergamentblatt, das als Umschlag eines aus Mainzer Klosterarchiv stammenden Ackerbuchs von 1540 diente. Das sogenannte Darmstadter Bruchstuck, das wahrscheinlich zu Anfang des 15. Jahrhunderts am Mittelrhein oder in mittelrheinischer Gegend geschrieben wurde, enthalt ein Verzeichnis von 28 Aventiuren einer erweiterten Nibelungenhandschrift. In diesen Aventiuren aber zeigen sich einige Abweichungen von den bisher bekannten Nibelungenuberlieferungen: die Erzahlungen wie Entfuhrung der Jungfrau Kriemilde durch einen wilden Drachen und danach ihre Erlosung aus dem Drachen durch Siferit. Diese Abweichungen im Nibelungenlied m decken sich erheblich genau mit dem Hurnen Seyfrid, der nur in Drucken uberliefert ist: der alteste Druck erscheint gegen 1530 und der letzte 1642. Dieses Werk wird wegen einiger Widerspruche gewohnlich in drei Erzahlpartien geteilt: Anfangsteil (1-15), Hauptteil (16-172) und Schluβteil (173-179). Gerade mit dem Hauptteil konnen die Erweiterungen der Nibelungenhandschrift m wiedergegeben werden. Durch das Aventiurenverzeichnis m ist jedenfalls erwiesen, daβ es spatestens vor 15. Jahrhundert eine Dichtung gegeben hat, die den Stoff fur den Hauptteil des Hurnen Seyfrid bildet. Die Abweichungen wie Raub der Jungfrau durch einen Drachen und ihre Befreiung durch den Ritter, die nie in den nordischen Nibelungenuberlieferungen zu finden sind, werden spater durch Hans Sachs im 16. Jahrhundert, Sammler des Volksbuchs vom gehornten Siegfried im 17. und 18. Jahrhundert, und auch Gustav Schwab im 19. Jahrhundert uberliefert. In solchen Nibelungenuberlieferungen nehmen die Handschrift m des Nibelungenlieds und der Hurnen Seyfrid eine Sonderstellung ein.
著者
山本 理奈 石川 栄作
出版者
徳島大学
雑誌
言語文化研究 (ISSN:13405632)
巻号頁・発行日
vol.16, pp.19-78, 2008-12

Rosemary SUTCLIFF, englische Schriftstellerin, verfesste 1971 ein Werk Tristan and Iseult, das auf den uberlieferten Tristansagen beruht. Um die Charakteristik ihres Werks klar zu machen, brauchen wir zuerst den Stammbaum der Tristansagen zu verfolgen. Die Stoffquelle der Tristansagen geht auf die altkeltischen Sagen in Wand zuruck. Sie wurden in der zweiten Halfte des 11. Jahrhunderts ubers Meer nach Wales uberliefert, wo das Urbild der Tristansagen entstand, unabhangig von den irlandischen Entlaufen -sagen. Das Urbild wurde danach von manchen Dichtern in ganzem Europa umgearbeitet Der Stammbaum der Tristansagen wird gewohnlich in 3 Gruppen geteilt: Berol-, Thoma- und Prosa-Tristan. Im Gegensatz zu der erzahlenden Beschreibung des Berol-Tristans hat der Thoma-Tristan als Merkmal die vertiefte Innerlichkeit der Hauptpersonen. Und die Charakteristik des Prosa-Tristans besteht darin, dass er in die Arthus-Dichtungen eingeflochten ist Unter den 3 Gruppen benutzte Rosemary SUTCLIFF als Stoff hauptsachlich Berol-Tristan, aber er schuff selbstverstandlich ein neues Tristanwerk, das von den traditionellen Tristansagen selbstandig ist. In der letzten Halfte der vorliegenden Arbeit vergleichen wir das Werk ISHIKAWA Volksbuch Tristrant und Isalde (als Berol-Tristan), und auch mit dem mittelalterlichen hofischen Epos Tristan und Isolde Gottfrieds von Strassburg (als Thoma-Tristan), um das charakteristische Merkmal ihres Werks deutlich zu machen. Das auflallendeste Merkmal zeugt vor allem, dass Rosemary SUTCLIFF den mystischen Liebestrank wegnahm, der traditionell nicht nur in Berol-, sondern auch in Thoma-Tristan eingeflochten war. Damit schildert die Schriftstellerin die Liebe zwischen Tristan und Iseult nicht als die kunstliche, sondern als die naturliche Liebe, die ja wirklichkeitstreu und lebendig ist. Nach diesem Konzept bearbeitete sie durch das ganze Werk den Tristanstoff. Also ist es auch ihr auffallig, dass sie uberall die den Lesern leicht verstandlichen Erklamngen gibt. Ausserdem entwickelt sie ursprunglich zu komplizierte Liebesgeschichte zwischen Tristan und Iseult kurz und knapp, indem sie die unnotigen Elemente der bisherigen Uberlieferungen beiseitelegte. Damit konnte sie die ahkeltischen Entlaufen -sagen und die mittelalterlichen Tristanuberlieferungen in ein modernes Werk umarbeiten.
著者
石川 栄作
出版者
徳島大学総合科学部
雑誌
言語文化研究 (ISSN:13405632)
巻号頁・発行日
vol.10, pp.109-149, 2003-02

Richard Wagner hat den Text der ≫Gotterdammerung≪ hauptsachlich mit den nordischen Materialien und dem Nibelungenlied geschaffen. Die Tragodie des Siegfriedsmordes, die er dort entwickelt hat, ist aber ganz verschieden von den hergebrachten Nibelungenuberlieferungen. Die Charakteristik des Siegfriedsmordes in der ≫Gotterdammerung≪ kann folgendermaβen in 5 Punkten zusammengefasst werden. Die erste Charakteristik besteht in der eingehenden Schilderung der Liebe zwischen Siegfried und Brunnhilde. Ihre Liebe stammt aus der nordischen ≫Volsungasaga≪. Dort stehen aber nur die ganz kurzen Beschreibungen von ihren zweimaligen Verlobungen. Wagner hat ihre Liebe weiter ausgefuhrt: Siegfried und Brunnhilde sind durch die schicksalhafte Liebe stark verbunden worden. Ihre Liebe verstarkt sich, indem Siegfried der Geliebten den Ring des Nibelungen geschenkt hat. Der Ring ist nun fur die beiden das Symbol der Liebe. Auf den Ring des Nibelungen zielt Hagen, der Halbbruder des Gunther. Diese Gestalt Hagens kommt von der nordischen ≫Thidrekssaga≪ her. Hagen ist aber bei Wagner kein Sohn des namenlosen Albes, wie in der nordischen Uberlieferung, sondern gerade der Sohn des Nibelungen Alberich, der dem Ringrauber Wotan den Fluch ins Gesicht geschleudert hat: ≫Verflucht sei dieser Ring!≪ In dieser Herkunft Hagens liegt das zweite Merkmal: Der Kampf um den Ring zwischen Wotan und Alberich verandert sich nunmehr in den Streit zwischen Siegfried und Hagen. Der Ring symbolisiert fur Hagen die Macht. Durch seine List entwickelt sich die Tragik des Siegfriedsmordes. Die dritte Charakteristik besteht darin, dass Hagen bei dem Kampf zwischen der Liebe und der Macht als List einen Vergessenheitstrank benutzt. Der Trank stammt aus der ≫Volsungasaga≪. Dort bot die Konigin Grimhild, Gunnars Mutter, dem Cast Sigurd den Trank an. Bei Wagner ubernimmt aber Hagen die Rolle der Konigin. Der Trank hat ferner so wundersame Wirkung, dass der Genieβer dabei eines Weibes ganz vergessen musste, das er je ersah. Siegfried nimmt den Trank auf und verliert dadurch alles Gedachtnis an Brunnhilde. Er verliebt sich noch weiter in Gudrune, die vor ihm steht. Um die Liebe zu ihr verspricht er ihrem Bruder Gunther, ihm bei der Werbung um Brunnhilde zu helfen. Beim Versprechen besiegeln Siegfried und Gunther ihren Bund durch einen feierlichen Schwur der Blutbruderschaft. In der eingehenden Schilderung des Bundes liegt das vierte charakteristische Merkmal. In dem Nibelungenlied, aus dem der Bund der beiden stammt, steht aber nur eine Zeile, dass die herrlichen Manner einen Eid geschworen haben. Wagner hat diese Szene weiter ausgefuhrt. Damit spielt der Schwur in der ≫Gotterdammerung≪ eine sehr wichtige Rolle. Hagen ergreift spater eine gerechtfertigte Gelegenheit, Siegfried zu ermorden, indem er behauptet, dass Siegfried bei der Werbung um Brunnhilde den Bund der Bruderschaft gebrochen hat. Den Tod Siegfrieds verursacht aber der Fluch des Ringes, nicht sein Meineid. Die Handlung des Siegfriedsmordes entwickelt sich durch den Fluch des Nibelungen Alberich gleichzeitig mit der Gotterdammerung. Das ist gerade die funfte, vorragendeste Charakteristik in der ≫Gotterdammerung≪. Das Ende der Gotter durch den Fluch des Nibelungen prophezeien die drei Nornen schon im Vorspiel. Spater im ersten Aufzug erklart auch Waltraute ihrer Schwester Brunnhilde, dass sich das Ende der Gotter nahert, solange sie den Ring nicht in den Rhein zuruckgibt. Aber Brunnhilde verweigert es. Damit verknupft sich das Ende der Gotter mit dem Tod Siegfrieds, der danach im dritten Aufzug von den drei Rheintochtern weisgesagt wird. So geht Siegfried durch Hagens List mit den Gottern zugrunde. Hagen wird aber auch schlieβlich von den drei Rheintochtern in die Tiefe des Flusses gezogen. Was bedeutet das Ende des Werks? In dem Konflikt zwischen Siegfried und Hagen, d. h. der Liebe und der Macht, fallt zwar Siegfried durch Hagens List, aber wird in der letzten Szene im dritten Aufzug durch die Liebe der Brunnhilde gerettet. Der Opfertod der Brunnhilde, die mit ihrem Ross Grane in die hell auflodernden Flammen sprengt, deutet den Sieg der Liebe uber die Macht an. Brunnhilde gewinnt nun damit die Liebe des Siegfried, wie einst Siegfried die Liebe der Brunnhilde durch das Springen uber die Flamme erworben hat. Die Flamme der Liebe zundet die Burg der Cotter an. So bricht die Walhall zusammen. Aus den Trummern zeigt sich aber die neue Welt der menschlichen Liebe. Darin besteht die Anziehungskraft der ≫Gotterdammerung≪ von Richard Wagner.
著者
石川 栄作
出版者
徳島大学
雑誌
言語文化研究 (ISSN:13405632)
巻号頁・発行日
vol.9, pp.37-69, 2002-02-20

≫Der Nibelungen-Hort≪ von Ernst Raupach (1784-1852) wurde 1828 uraufgefuhrt und erst 1834 gedruckt. Bei der Dramatisierung der Nibelungensage benutzte der Autor als Stoff hauptsachlich das Nibelungenlied. Die Handlungen folgen groβtenteils dem mittelalterlichen Epos, aber man findet naturlich hier und dort auch Bearbeitungen. Gerade darin besteht die Charakteristik des Dramas. Sie kann folgendermaβen in 5 Punkten zusammengefasst werden. Der Dramatiker ruckt erstens den Nibelungenhort, der sich im Nibelungenlied versteckt hielt, in den Vordergrund: Siegfrid besitzt trotz der Warnung des Zwerges den Schatz und schenkt ihn Chriemhild, was spater direkt den Frauenzank und Siegfrids Mord verursacht. Der Nibelungenhort bringt weiter den Burgunden und den Hunnen eine Katastrophe. Die ganze Tragik beruht auf dem Hort. Brunhild spielt zweitens in dem Drama eine viel wichtigere Rolle als im Nibelungenlied. Das Heidenweib, das im Epos nur Anlass zum Frauenzank gab, tritt nicht nur beim Mordrat und bei der Jagd auf, sondern ist auch bei Etzels Werbung um Chriemhild anwesend. Als Chriemhild dabei an ihr weibliches Mitgefuhl appelliert, verhohnt Brunhild die Braut als ≫Doppelweib≪, wie sie selbst fruher geschimpft wurde. So zankt sie sich, ferner beim Kampf erscheinend, fast im ganzen Werk mit Chriemhild. Das von Brunhild hingeworfene Schimpfwort ≫Doppelweib≪ fuhrt Chriemhild zum Entschluss, Etzels Gemahlin zu werden: sie will nicht den lieben ersten Gatten rachen, wie im Nibelungenlied, sondern vielmehr der Brunhild die Beleidigung mit Gleichartigem vergelten. Das verwirklicht sich beim Kampf. Als die entwaffnete Brunhild auf beide Knie niederfallt und um das Leben ihres kleinen Sohnes bittet, zwingt Chriemhild die Gegnerin, zu gestehen, dass er ein Bastard, namlich ein Kind von Siegfrid sei. Die beleidigte Brunhild reiβt rasch den Sohn des Konigs an sich und sturzt sich mit ihm in den Rhein. So racht Chriemhild ihre Beleidigung an Brunhild. In den gegenseitigen Beschimpfungen beim Zank der beiden Frauen findet sich die dritte Charakteristik. Das vierte Merkmal besteht in der Umarbeitung der Etzelgestalt. Der Autor kennzeichnet im Gegensatz zum Nibelungenlied den Hunnenkonig Etzel als blutrunstigen Barbaren und als goldgierigen Heiden. Etzel ist es, der befiehlt, die Herberge der burgundischen Ritter in Brand zu stecken. Ebenso ist es Etzel, der in der letzten Szene befiehlt, Gunther und Hagen zu toten. Den wilden Heidenkonig ersticht Chriemhild. Sie wird aber gleichfalls von seinen barbarischen Hunnen niedergehauen. Im Gegensatz zu den grausamen Hunnen treten Dietrich und Rudiger als ideale Personen auf: Dietrich sprengt die auf Chriemhild gesturzten Hunnen auseinander und lasst sie die Waffen wegwerfen. Er halt den Tod des barbarischen Heidenkonigs fur eine Gottesstrafe, d. h. fur die Erlosung der Erde vom finstern Heidentum. Er ist sozusagen Trager der Zukunftshoffnung, so wie Rudiger, der nunmehr handeln will, damit eine bessere Zeit leuchtend kommem werde. Die funfte Charakteristik bestehtanders als im Nibelungenlied-in der Andeutung der neuen Zeit. Ernst Raupach gestaltet auf diese Weise die Fabel des Epos tiefgreifend um und entwickelt damit seine eigene Nibelungenwelt. Das Werk ist literarhistorisch dadurch bedeutsam, dass Friedrich Hebbel eine dieser Auffuhrungen besuchte. Denn die Auffuhrung, in der Christine, spater seine Frau, die Rolle von Chriemhild spielte, gibt ihm Anlass, sich der Dramatisierung des Nibelungenliedes zuzuwenden. Hebbel vollendet, der letzten Szene von Raupach folgend, bald seine eigene Trilogie ≫Die Nibelungen≪.
著者
石川 栄作
出版者
徳島大学
雑誌
言語文化研究 (ISSN:13405632)
巻号頁・発行日
vol.2, pp.29-81, 1995-02-20

Hans Sachs dichtet 1557 die Tragodie des huernen Sewfrid, wobei er neben dem Nibelungenlied und dem Rosengarten zu Worms namentlich das Lied vom Hurnen Seyfrid zur direkten Vorlage gebraucht. Selbstverstandlich dramatisiert er in mannigfaltiger Weise den Liedstoff. Die Charakteristik der Umarbeitungen von Hans Sachs kann folgenderweise zusammengefaβt werden. Die meisten Bearbeitungen gehen zuerst aus den Forderungen der dramatischen Ausgestaltung hervor. Die Beratung der Rate und der Vorschlag der Erledigung des Knaben im 1. Akt sind durch kleine Erweiterungen geschickt dialogisiert. Zur dramatischen Bearbeitung gehort auch der Drachenkampf im 2. Akt: der Verlauf des Kampfs und der Verhornung wird von Sewfrid selbst erzahlt. Gleichfalls entgeht der Zwerg Ewglein im 3. Akt der Behandlung, von Sewfrid gegen die Wand geschlagen zu werden. Beim Riesenkampf im 4. Akt ist auch die Darstellung der blutigen Wunden in Rucksicht auf die Auffuhrung ausgelassen. Ferner im 5. Akt sind der Drachenkampf und das Hinsturzen des Drachen nur mit kurzen Anmerkungen vereinfacht. Zweitens tilgt der Dichter mit Recht die im Liedstoff hie und da gefundenen Widerspruche, um eine glatte Handlung zusammenzusetzen. Damit erscheint Sewfrid im 2. Akt nach der Ankunft in Worms folgerichtig als der Erretter der Konigstochter: der Riβ ist nirgends im ganzen Drama zu finden. Drittens ist beachtenswert, daβ die Episode vom Nibelungenhort im 5. Akt ausfallt. Mit der Tilgung der Schatzsage fallen zugleich danach die Senkung des Schatzes in den Rhein und die Heimkehr Ewgleins fort: der Zwerg begleitet Sewfrid und Grimhilt nach Worms und spielt dort als Bote eine wichtige Rolle. So dramatisiert der Dichter mit Geschick die Schluβszene des 5. Akts. Viertens ist wichtig, daβ der Dichter die Episode vom Kampf zwischen dem huernen Sewfrid und Dietrich von Bern in den 6. Akt einschiebt. Der Anlaβ dazu besteht in der Strophe 172 des Lieds vom Hurnen Seyfrid, wo die Ritterspiele nur kurz beschrieben sind. Mit anderen Worten kann man vielleicht sagen: der Anlaβ der Einschiebung kann fur den Dichter wohl die Ausfullung jener 8jahrigen Lucke von der Heirat bis zum Mord gewesen sein. Genauer beobachtet, kann man aber ferner den Anlaβ dazu wahrscheinlich in der Strophe 15 des Lieds vom Hurnen Seyfrid finden, wo Dieterich von Berne und Hiltebrandt im Zusammenhang mit der Nibelungennot genannt werden: dafur schaltet der Dichter die Kampfsepisode vielleicht aus dem Rosengarten zu Worms in sein eigenes Drama ein. Bedeutsam ist zuletzt, daβ der Dramatiker den Herolt, der im Liedstoff nicht erscheint, im ganzen Drama eine wichtige Rolle spielen laβt: er erscheint nicht nur als Dienstmann des Konigs Gibich, sondern auch als Erzahler, der im Prolog des 1. Akts neben der Anrede an die Zuschauer einen kurzen inhaltlichen Hinweis auf das aufzufuhrende Stuck und im Epilog des 7. Akts einen moralisierenden Ruckblick gibt. Dadurch entwichelt der Dichter sein eigenes Schauspiel. Durch die angefuhrten Bearbeitungen gelingt es zwar dem Dichter, die Tragodie des huernen Sewfrid als sein eigenes dramatisches Stuck zu dichten, aber es gibt naturlich mangelhafte Punkte im Zusammenhang mit der Verhornung Sewfrids im 6. Akt und der Moralisierung durch den Herolt im 7. Akt usw. Die Tilgung der Hortepisode beweist besonders, daβ der Dichter nicht immer wesentliche Elemente der Nibelungensage uberliefert. Trotzdem breitet sich die Nibelungenuberlieferung, wenn auch etwas verzerrt, erst durch Hans Sachs als eine neue burgerliche Dichtung weit unter dem Volk aus.
著者
石川 栄作
出版者
徳島大学
雑誌
言語文化研究 (ISSN:13405632)
巻号頁・発行日
vol.8, pp.27-75, 2001-02-20

Friedrich Hebbel (1813-63) vollendete am 22. Marz 1860 ≫Die Nibelungen≪-Trilogie: ≫Der gehornte Siegfried≪, ≫Siegfrieds Tod≪ und ≫Kriemhilds Rache≪. Als Stoff der Dramatisierung benutzte er hauptsachlich das Nibelungenlied. Es handelte sich aber bei ihm nicht um ein enges Anlehnen an das Epos, sondern um eine Dichtung aus dem Geist des Epos heraus. Der Tragiker entwickelte durch mannigfaltige Bearbeitungen den Geist des mittelalterlichen Heldenepos logisch und psychologisch. Das heiβt, er machte die Handlungen konsequent menschlich. Dennoch existiert das mythische Fundament in seiner Trilogie. Dazu gehoren Siegfried und Brunhild. Siegfried tritt auch im Drama als solch ein mythischer Held auf, wie in der Rede von Hagene im Nibelungenlied und in der Edda oder Saga erzahlt wird. Brunhild besitzt aber das noch auffallendere Merkmal vom nordischen Mythos: sie wurde von einem Greis aus dem Hekla gebracht und wuchs bei der Amme Frigga auf. Als solche mythischen Gestalten transzendieren Brunhild und Siegfried die rein menschliche Welt. Im Gegensatz zum mythischen Weltzeitalter stehen das heidnische-vertreten durch Hagen, Gunther, Kriemhild und Etzel-und das christliche, das sich in dem Kaplan und vor allem in der Figur des Dietrich verkorpert. Die Eigentumlichkeit der Trilogie Hebbels besteht gerade in dem Zusammenstoβ der drei Weltzeitalter. Wobei klar und deutlich ist, dass Hebbel die christlichen Zuge gegenuber dem Heldenepos verstarkt hat. Das zeigt sich in den Gestalten wie Pilgrim und Kaplan. Noch wichtiger ist aber die starkere Betonung des Christlichen durch die Figur des Dietrich. Hebbel hat Dietrich von Bern speziell als christlichen Herrscher gezeichnet: als Etzel am Ende dem Gast Dietrich sein Reich ubergibt, willigt dieser in den Antrag ein, und sagt dabei: ≫Im Namen dessen, der am Kreuz erblich!≪ (5456) Das ist ein einscheidender Unterschied zum Nieblungenlied. Hebbels Drama endet nicht mit der Katastrophe, sondern mit dem Sieg des Christentums uber das Heidentum. Der Tragiker ist nun uberzeugt, dass die Geschichte uber die Vernichtung hinweg immer wieder zu neuen sinnvollen Welten weiterschreitet.
著者
石川 栄作
出版者
徳島大学
雑誌
言語文化研究 (ISSN:13405632)
巻号頁・発行日
vol.18, pp.75-88, 2010-12

In diesen komparativen Untersuchungen habe ich bisher KriemhildsFalkentraum und Hohe Minne Siegfrieds im Nibelungenlied(ニーベルンゲンの歌)erörtert.1) Daraus ergibt es sich,dass Kriemhild nun im ganzenNibelungenlied die Hauptperson ist,um die sich alles Geschehen entfaltet,und dass sich ihr geliebter Mann Siegfried im ersten Teil des Nibelungenliedeseine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig habe ich die Episoden vonder Shirabyoshi(白拍子),von der im weißen Kleid singenden Tänzerinnamens Gio (祇王)und von der dynastischen Liebe des Kaisers Takakura(高倉天皇) in der Heike-Geschichte (Heikemonogatari,平家物語)behandelt. Bei der Erforschung ergibt es sich,dass sich diese Episodenmit der verruchten Missetaten des Tyrannen Taira no Kiyomori (平清盛)verbinden,und dass sowohl Gio als auch Kaiser Takakura unter KiyomorisDruck geleidet haben und dem Tyrannen zum Opfer gefallen sind. DerTyrann Kiyomori steht nämlich im Zentrum der ersten Hälfte derHeike-Geschichte. So spielen Siegfried und Kiyomori eine große Rolle injedem Werk,aber die beiden stehen in schroffem Gegensatz: Siegfried istder Beste der Helden und muss trotzdem zuletzt durch dem Meuchelmordzugrunde gehen,während der gebieterische Kiyomori viele bösen Tatenbegeht,infolge von den Missetaten fieberkrank wird und schließlich einesqualvollen Todes sterben muss. In der vorliegenden Arbeit möchte ichjeden jämmerlichen Tod der Hauptpersonen untersuchen, um dieCharakteristik jedes Werks deutlich zu machen.