- 著者
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木内 陽一
- 出版者
- 教育哲学会
- 雑誌
- 教育哲学研究 (ISSN:03873153)
- 巻号頁・発行日
- vol.1986, no.53, pp.61-75, 1986-05-10 (Released:2010-01-22)
- 参考文献数
- 49
Alle moderne Pädagogik nimmt von dem Gedanken ihren Ausgang, der Mensch müsse zum Menschen erzogen werden. Aufgrund jener pädagogischen Grundüberzeugung der Neuzeit ist Erziehung als Mittel konzipiert, mit dem man Zielzustände erreichen kann. Diese instrumentale Auffassung von Erziehung, in der es um mechanistische Wirkungsvorstellung geht, findet in der Experimentellen Pädagogik von E. Meumann eine ungeahnte Steigerung : Er versuchte, psychologische Kausalität und pädagogische Technologie zu verbinden, damit die Pädagogik als eine exakte Wissenschaft im naturwissenschaftlichen Sinne an Boden gewinnt. Jedoch verwies die geisteswissenschaftliche Pädagogik mit Recht darauf, daB die Erziehung als Handlungszusammenhang nicht von der Ursache-Wirkung-Beziehung (und also dem Zweck- Mittel-Schema) her begriffen werden kann. Gerade das Scheitern der Experimentellen Pädagogik weist nach, daB die empirische Forschung keine sichere Technologie hervorbringen kann.Dennoch belebt sich nach 1960 die Hoffnung auf die empirische Forschung in der deutschen Pädagogik. W. Brezinka brachte anhand der anglo-amerikanischen Wissenschaftstheorie die Grundintention dieser Richtung neu und mit erheblich groBem Erfolg ins Spiel. Bei genauer Betrachtung stellt es sich jedoch heraus, daB die Konzeption von Brezinka in den Grundzügen auf die von Meumann zurückzuführen ist. Ferner stellt die neuere Diskussion um Brezinka wiederholt fest, daB die Pädagogik über keine technologische Erziehungstheorie verfügt.Aus diesen Ausführungen geht schlieBlich hervor, daB es sich in der Wissenschaftsgeschichte der empirischen Pädagogik in Deutschland urn eine erstaunliche MiBerfolgsgeschichte handelt, in der die wichtigen Argumente bereits Anfang dieses Jahrhunderts vorhanden waren und die Grenzen des empirischen Ansatzes schon an der damaligen Diskussion hätten nachgewiesen werden konnen, und daB die pädagogische Aspiration der Neuzeit, die Herstellung oder Herausbildung des neuen Menschen für die neue Gesellschaft, scheitert.